Sichtwechsel: Rose
Das Fest war bereits in vollem Gange. An der Seite stand ein herrliches Buffet mit allerlei Köstlichkeiten, die ich alle nicht probieren konnte und die Tanzfläche war gefüllt mit Wesen aus allen Teilen vom guten Screenwich. Layla tanzte gerade mit Nymphen, während Jake mit den Feen plauderte. Paul wurde von kleineren Elfen über unsere ganze Geschichte ausgefragt, was ich sehr unterhaltsam fand. Ich beobachtete ihn eine Weile. Für mich schien es nicht so, als würde er nicht hier hineinpassen. Er war nicht so dunkel, wie er dachte.
Plötzlich fiel mir auf, dass Fate etwas abseits an der Seite stand und sich mit Niemandem unterhielt. Kurz überlegte ich. Sollte ich zu ihr hinübergehen? Ich entschied mich für besagte Idee. Schnell lief ich zu ihr hin.
„Entschuldigen Sie bitte, Fate. Aber ich hätte einige Fragen an Sie."
„Gewiss doch. Lass uns in den Pavillon setzen. Dort herrscht eine schöne Atmosphäre", antwortete sie mir und wies auf eine palastartige Holzkuppel in Weiß.
„Ich habe schon viel von dir gehört", sagte sie plötzlich, als wir uns bereits in dem Pavillon befanden.
„Aber wie sollten Sie denn etwas von mir gehört haben?", fragte ich ein klein wenig überrascht nach.
„Das Schicksal hat es mir gesagt."
„In dem, was man so über Sie liest, kommt einem das etwas anders vor, Verzeihung", sagte ich bedrückt und erinnerte mich an die Sage aus dem Märchenbuch ihres Bruders Arrogance Moonrise. Jetzt wusste ich auch, woher ich den Namen Moonrise schon gehört hatte. Arrogance hatte seine eigene Geschichte zu einem Verkaufsschlager gemacht.
Die Geschwister Moonrise
Diese Geschichte ist eine meiner Liebsten. Sie handelt von meiner Kindheit. Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit. Vor einigen Hundert Jahren. Da hatte ich viele Geschwister. Ihre Namen glichen der Sonne und dem Mond, nur ihre Unterschiede ließen sie geschwisterlich wirken, dies waren sie nämlich nicht, rein gar nicht.
Unter den Kindern waren drei Mädchen, schön wie das Licht an einem beginnenden Morgen. Niemand, nicht einmal der Tod selbst, konnte ihnen etwas anhaben. Mein Bruder und ich liebten sie über alles, unser Leben glich dem im Himmel.
Doch keiner von uns war ein normales Kind. Jeder von uns hatte eine Bestimmung zu erfüllen. Wenn einer von uns ging, verflog dessen Aufgabe im Wind und suchte sich einen Nachfolger. So war es auch. Jeder hatte seine eigene Aufgabe. Fate, Hope und Felicity, meine geliebten und nun auf ewig gehassten Schwestern hüteten das Schicksal, die Hoffnung und das Glück. Meinem Bruder Grief blieb bloß der Schmerz, während ich der Überheblichkeit diene, bis zu meinem Lebensende. Je mehr Zeit verstreicht, desto stärker wird unser Drang, die Aufgabe zu erfüllen.
Aber unter jedem Sonnenschein vermag ein böser Geist zu sein. Fate war nicht das, was sie vorgab zu sein. Sie folgte dem Schicksal in jeder Weise. Sie tat das, was das Schicksal ihr auferlegte. Wenn sie zornig auf einen war, geschah ihm bald etwas Schlimmes. So trug es sich zu, dass bald ein jeder in ihrer Umgebung Angst verspürte. Angst vor der eigenen Schwester, die nun zum Monster mutierte. Leider spürte sie die Angst und wie jeder weiß wird aus Angst viel zu schnell Zorn. Wir anderen wollten uns gegen sie verbünden, ihr schaden. Auch wenn es schmerzt, wir wollten ihrem Leben ein Ende setzen.
Nun trug es sich zu, dass Fate wütend wurde. Der Tag brach an und es entstand ein Streit, an dem nur Fate allein etwas konnte. So wie auch erst der letzte Schein der Sonne am Horizont verstrich, hatte sich die Sage erfüllt.
Hope konnte Fate nicht bändigen und starb. Die Hoffnung erlosch in uns allen. Sie war als bald dann nie wieder vorzufinden. Die fehlende Hoffnung, Fate, die sie hätte retten können, löste in uns allen Schmerz aus.
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Fate And The Present- Die Auserwählte
FantasyGut ist nicht gleich gut und böse ist nicht gleich böse. Aber wer bist du wirklich, wenn die Grenzen verschwimmen? Was soll Rose nur tun? Es ist nicht nur so, dass die 16-jährige Adelige aus dem beginnenden 17. Jahrhundert gestorben ist...Nein, jetz...