Sichtwechsel: Layla
„Lasst uns wieder aufbrechen", schlug Paul vor. Ich stöhnte. Oh, wie ich diesen Satz hasste.
„Warum jetzt schon?"
Rose lächelte mich an. „Wir müssen heute noch ein paar Berge erklimmen. Das erfordert Kraft, aber auch Zeit." Ich sah sie mit einem jetzt-ehrlich- Blick an.
„Dich hasse ich langsam auch", stöhnte ich genervt.
Dann gab ich mich aber geschlagen und zog mich um. Nach dem Frühstück gingen wir dann auch recht zeitig los. Wir erlebten sogar noch den Sonnenaufgang, wie die Sonne hinter den Bergen hervor kam. Das sah eigentlich voll schön aus. Aber nur die Kälte passte nicht so ganz zum Gesamtpaket. Ist ja aber auch egal.
Der Weg war erst recht ok. Um uns herum waren Wälder, Berge, kleine Bäche, die aber so klein waren, dass sie nicht eingezeichnet waren auf der Karte, und noch vieles mehr. Dann aber merkte jeder von uns, dass der Weg immer steiler und steiler wurde. Bald schon gingen wir nicht mehr aufrecht. Es war aber auch wirklich hoch. An der Seite ging es steil hinunter. Unzählige Meter. Wenn einer von uns da runtergefallen wäre, hätte ich bestimmt was zu lachen gehabt.
Nach einer Weile taten mir die Füße weh und jeder weitere Schritt wurde zur Qual, sodass ich bald wütend wurde und mir schwor, jeden umzubringen, wenn ich das alles sicher überstehen würde.
„Ich hasse das. Ich hasse das. Ich hasse das", fluchte ich genervt.
Als wir schon ein paar Stunden gelaufen waren, stand die Sonne am höchsten Fleck. Wir entdeckten eine kleine Höhle. Da ich nicht mehr konnte, was nach dem vielen Laufen ja auch verständlich war, beschloss ich, mir eine kleine Pause zu genehmigen und aß einen kleinen Snack. Blutchips. Schön knackig und intensiv. Lecker. Auch die anderen setzten sich auf kleine Felsen.
Dann gingen wir weiter. Doch es dauerte nicht lange und wir hörten Stimmen. Dunkle, schmierige Stimmen, die mir sofort einen Schauer über den Rücken jagten. Ungern wollte ich daran zurückerinnert werden. Die Stimmen von Orks. Wir sahen uns suchend nach einer Versteckmöglichkeit um. Zurück zur Höhle konnten wir nicht mehr. Was sollten wir bloß tun?
Ich sprach meine Gedanken laut aus. Keiner tat etwas. Die Stimmen kamen näher und wurden lauter. Angespannt starrte ich hinter die Tür und fragte mich, ob ich da gleich meinem sicheren Tod entgegen stehen würde. Alles in mir begann zu kribbeln und ich fror, obwohl es eigentlich recht warm war. Zumindest für die Höhe.
Irgendwann kam Rose schließlich die rettende Idee. Sie stülpte erst Paul, dann Jake und letztendlich auch mir ihre Tasche über den Kopf, sodass wir abermals schrumpften. Erschrocken lauschte ich den Geräuschen. Innen drin kletterten wir drei wieder zum Taschenrand um zusehen, was Rose für eine Idee kam. Sie flog direkt in den Berg hinein. Das war echt Mega geil. Ehrlich. Ich hätte niemals gedacht, dass man auch durch Berge schweben konnte als Geist. Alles war schwarz. Eine Weile sahen wir gar nichts mehr.
Doch, da endete der Berg auch schon. Aber, es war nicht wirklich das Ende des Berges. Es war eine riesige Höhle im Berg, die wirklich Mega gigantisch groß war, und, die mit einer dicken Felsschicht getarnt war. Rose schwebte leise weiter. Unerwartet riss ich meine Augen auf.
Plötzlich ertönten erneut Stimmen von Orks. Diesmal waren es jedoch mehr. Viele, viele mehr. Zum Glück konnte Rose nichts passieren. Das versuchte sie sich wohl auch selbst einzureden. Ihre Augen waren geschlossen und ihre Lippen beteten irgendwelche Wörter runter. So leise und weich, dass niemand es hörte. Verächtlich schürzte ich die Lippen, rollte vielsagend mit den Augen. Die tickte doch nicht richtig! Sie sollte den Orks lieber einmal die Hölle heiß machen und alle umbringen. Ich spürte Wut in mir, ballte die Fäuste, war kurz davor zu schreien.
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Fate And The Present- Die Auserwählte
FantasyGut ist nicht gleich gut und böse ist nicht gleich böse. Aber wer bist du wirklich, wenn die Grenzen verschwimmen? Was soll Rose nur tun? Es ist nicht nur so, dass die 16-jährige Adelige aus dem beginnenden 17. Jahrhundert gestorben ist...Nein, jetz...