Kapitel 21: Referate

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Sichtwechsel Layla:

„Layla, wo bist du denn? Du musst dich beeilen, sonst bist du nachher wieder die Letzte bei eurem Treffen! Und vergiss deine Tasche nicht!"

„Ja, ja! Ich komm ja schon. Sei doch nicht immer so ärgerlich. Ich bin doch noch locker in der Zeit. Außerdem bin ich immer zu spät. Das ist mein Markenzeichen. Auf ein Mal mehr oder weniger kommt es auch nicht an! Du musst dich nicht immer in mein Leben einmischen, klar soweit?"

„Layla, sei respektvoll gegenüber deiner Mutter! Sie hat dir nichts getan!", mischte sich jetzt auch noch Dad ein.

Ich stöhnte. „Misch du dich da nicht auch noch ein! Wie oft denn noch? Ich bin immer so!"

„Ja, genau. Wird Zeit, das zu ändern!", fauchte meine Mum mich an.

Ich fauchte zurück: „Verpisst euch doch! Ich gehe jetzt! Wenn ihr eure Tochter nicht wollt, könnt ihr ruhig gehen! Hab euch lieb, aber muss jetzt los. Bye!"

Schnell schlug ich die Zimmertür des Salons zu. Meine Eltern konnten aber auch wirklich extrem stur sein. Im Moment ging das bei uns dauernd so. Immer meckerten die wegen jedem scheiß und ich musste das alles auch noch ausbaden. Ich war wütend, hasserfüllt und schlecht gelaunt, endlos genervt wie immer.

Ganz ehrlich, die gingen mir so tierisch auf den Wecker. Wobei mir einfiel, dass ich einen neuen brauchte. Mein alter war leider kaputtgegangen, als ich ihn vor Wut gegen die Wand geworfen hatte.

Wessen Schuld das wohl war? Meine ganz bestimmt nicht!

Nun sah ich auf die Uhr. Es war bereits zu spät. Das Treffen war vor drei Minuten losgegangen. Dennoch flog ich los. Auch jetzt zählte jede Sekunde, damit sie nicht ohne mich aufbrechen würden. Zum Glück dauerte es nur wenige Flugminuten bis zum Marktplatz.

Früher hatte ich mich oft gewundert, warum dieser trostlose, aber dennoch magische Platz als Marktplatz getauft worden war. Fakt war nämlich, dass dort seit Hunderten von Jahren keine Ware verkauft worden war.

Wenige Meter vor meinem Ziel sah ich Rose, wie sie erleichtert aufatmete. Anscheinend hatte sie schon das Schlimmste befürchtet. Der Rest der Gruppe mitsamt Mr. Shepard sah eher genervt und auch ein bisschen wütend aus.

„Keine Panik. Bin schon da. Wir können meinetwegen los. Ich habe alles, was ich brauche. Sorry, das ich zu spät bin, aber das kennt ihr ja schon. Besser spät, als nie. Wollen wir jetzt los, oder wie dumme Hühner einfach bleiben und uns mit Glubschaugen anglotzen?"

Mr. Shepard klappte seine goldene Taschenuhr auf. „23 Minuten und 49 Sekunden zu spät. Junge Dame, das nächste Mal etwas eher, wenn es geht. Oder fehlt es Ihnen dafür an Zeit? Dies sollte man eigentlich nicht meinen, da Sie ja anscheinend nicht zu schlafen gedenken, oder etwa doch? Meinen Sie nicht, Sie..."

„Also, entweder wir gehen jetzt los, oder wir kommen zu spät. Sie haben es ja selbst gesagt, Mr. Shepard. Das nächste Mal etwas eher, wenn es geht. Also zaubern Sie endlich Ihren Tunnel!", unterbrach ihn Jake mit fester Stimme.

Schweigend eröffnete Mr. Shepard das Portal und wir gingen hindurch. Nach einer Weile, in der wir durch das Portal und den Tunnel in die Menschenwelt gelangt sind und von dort ohne Mr. Shepard zum Schulgebäude gelaufen sind, was ohne Rose und Paul gar nicht möglich gewesen wäre, da weder Jake, noch ich über einen guten Orientierungssinn verfügten, na schön, gut, wir verfügten über einen guten Orientierungssinn, hatten uns aber einfach nur den Weg zur Schule nicht gemerkt, was eigentlich ziemlich hirnrissig von uns war, betraten wir mit der einlaufenden Masse an Schülern das ohnehin schon volle Gebäude, genannt Schule. Der Weg in unseren Klassenraum war relativ kurz. In ihm befanden sich bereits einige Schüler. Ms. Hawkins war auch schon da. Sie begrüßte uns mit einem Lächeln.

Fate And The Present- Die AuserwählteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt