Kapitel 56: Von starken Schmerzen und alten Frauen

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Sichtwechsel: Jake

Meine Augen öffneten sich, nur um sich danach sofort wieder zuschließen. Ein herzzerreißender Schmerz glitt durch meine Adern und ich kniff die Augen zusammen. Ich brüllte etwas um den Schmerz zu ertragen. Schließlich blinzelte ich mit meinen Augen und gewöhnte mich an das helle Licht, das in meinen Augen brannte. Dennoch sah ich alles nur durch einen unwirklichen Schleier. Eine verschwommene Person lief auf mich zu, versuchte mit mir zu sprechen. Doch ich hörte, verstand sie nicht. Also gab ich es auf, ihrer Stimme zu lauschen. Der stechende Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper und ich spürte einen grässlichen Schmerz, ein grässliches Gefühl, das alle Adern meines Körpers gefrieren ließ.

Da kam eine zweite Person, ich sah nicht, wer. Sie trug mich zu einem anderen Ort. Aber die Schmerzen katapultierten mich wie in eine Art Trance. Wieder hörte ich Stimmen und ich fühlte mich hilflos. Hilflos und allein. Untermahlt von erstickten Schreien entfuhr ein Stöhnen meiner Kehle. Eine Person verschwand und kam kurz darauf wieder zurück. Niemanden sah ich und ich wusste nicht, wo ich mich befand. Der Schmerz pulsierte an meinem Hals und plötzlich spürte ich etwas Kaltes. Schnell fröstelte ich und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Eine Decke ummantelte nun meinen Körper. Ein erneutes Brennen am ganzen Leib verursachte einen erneuten Aufschrei. Meine Augen wurden müde und innerlich rang ich mit mir selbst, die Schmerzen zu unterdrücken. Immer wieder spürte ich die fehlende Kraft. Lange konnte ich diese Schmerzen nicht mehr aushalten!

Langsam schloss ich die Augen, meine Zähne fingen an zu klappern und Schweißausbrüche folgten. Irgendwann kam eine andere Person und sagte etwas, das ich nicht verstand. Dann verschwand sie wieder. Verzweifelt hielt jemand meine Augen offen, aber ich konnte mich nicht wehren, denn der Schmerz ließ es nicht zu. Irgendwann kam jemand wieder mit einem Etwas in der Hand.

Plötzlich wurde das Kalte am Hals entfernt und jemand goss etwas anderes darauf. Eine Flüssigkeit. Scharf sog ich die Luft ein. Es brannte fürchterlich. Fast noch schlimmer als zuvor. Meine Augenlieder fielen zu und von außen zeigte ich keine Regung. Ich stockte. In mir breitete sich eine merkwürdige Ruhe aus. Es war seltsam, durch welche Umstände dieses Gefühl ausgelöst wurde. Die schweißnassen Hände von mir glitten instinktiv zu der brennenden Stelle am Hals, jedoch legte jemand meine Hand wieder zurück. Die Ruhe wurde nun durch ungleichmäßige pochende Schmerzensstöße unterbrochen und an meinem Hals breitete sich eine unangenehme Hitze aus, die mich innerlich verrückt werden ließ. Ich wollte schreien, aber bereits in meiner Kehle wurden die Schreie erstickt.

Jemand öffnete meinen Mund ein wenig und steckte mir etwas in den Mund. Einen Löffel. Mit meiner Zunge nahm ich die widerwärtige Flüssigkeit in meinen Mund auf. Ich wollte mich wehren, konnte es nicht und schluckte sie hinunter, was mich große Überwindung kostete. Danach schloss ich nur noch die Augen. Die Schmerzen verschwanden recht bald. Erlöst von der schlimmsten Qual, schlief ich endlich ein.

Irgendwann wachte ich auf und schlug verwundert meine Augen auf. Natürlich blinzelte ich erneut, damit meine Augen sich auch an die Helligkeit dieses Raumes gewöhnen konnten. Ich erkannte recht schnell, wo ich mich befand, denn ich war ganz eindeutig in unserem Zelt. Das Zimmer von Paul und mir, in dem ich mich nun befand, war um Pauls Bett herum genau so ordentlich, wie immer. All seine Klamotten waren bestimmt sortiert in seinem Schrank, sein Schwert sicher im Schrank eingesperrt und sein Bett gemacht. In meinem Schrank waren die Klamotten bestimmt unordentlich wie immer, meine Waffe war lose in meinem Schrank und das Bett, indem ich mich befand, war nicht unbedingt noch mehr verwüstet als normalerweise, obwohl ich ja sogar im Bett war. Langsam überprüfte ich, ob alles so wie immer war. Doch das stimmte nicht. Meine Waffe war in meinen Schrank gesperrt und mein gesamter Kleiderschrank war genau so sortiert, wie der von Paul. Ob Rose oder Paul wohl etwas damit zu tun hatten? Wo waren sie überhaupt? Das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, war, dass ich furchtbare Schmerzen gehabt habe. Was war denn genau passiert?

Fate And The Present- Die AuserwählteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt