Hallo und herzlich willkommen zu der ersten gemeinsamen Geschichte von @My-Chemical- Parade und mir. Wir hoffen ihr habt Spaß.
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_'a:nimʊs_
_Nomen_
_Latein für Herz, Seele, Gemüt_**••**
„Und denk bitte daran, dass Victoria nach dem Kindergarten noch zum Gesangsunterricht muss".
Augenverdrehend band sich Harry die Krawatte vor dem kleinen Spiegel im Flur.
Wieso um Gottes Willen schickte man ein fünfjähriges Mädchen zum Gesangsunterricht? Er verstand das nicht, aber Harry war nach sechs Ehejahren klug genug, um seiner Frau nicht zu widersprechen.
Diesen Fehler machte er nicht nochmal, zudem das Bett im Gästezimmer alles andere als bequem war.
„Werde ich nicht vergessen, Liebling!", rief er deshalb und schnappte sich seine schwarze Aktentasche.
„Gut, wir sehen uns dann heute Abend". Jane, Harrys Frau beugte sich zu ihrem Mann, küsste ihn kurz und schnappte sich dann ihre Sporttasche.
Warum sie sich so rausgeputzt hatte fragte er sich schon gar nicht mehr. Sie würde selbst den Müll nicht ungeschminkt rausbringen - ach was dachte sich Harry da, sie würde den Müll niemals rausbringen.
„Ich bin dann jetzt beim Yoga".Erneut verdrehte Harry seine Augen, wischte sich die Lippenstiftreste vom Mund und sah auf die Uhr.
Verdammt, er war schon wieder viel zu spät.
Warum seine Frau auch unbedingt jetzt zum Yoga musste, wusste Harry auch nicht.
Zumal sie ja auch der Grund war, warum Victorias Nanny gekündigt hatte. Sollte sie da jetzt nicht zumindest ihre Tochter in den Kindergarten bringen können?
Nein.
Yoga war so viel wichtiger.„Vic?"
Getrampel war zu hören und kichernd hüpfte das kleine fünfjährige Mädchen die Treppe herunter.
„Mommy mag es nicht, wenn du mich so nennst", klagte sie an, schnappte sich ihren Kindergartenrucksack und sah lächelnd zu ihrem Vater auf. „Ich mag das aber", flüsterte sie leise und kicherte erneut.
Schmunzelnd kniete sich Harry hin, sah seiner Tochter in die Augen und zog ihr die Jacke über.
„Dann bleibt das unser kleines Geheimnis".****
Immer wieder schaute Harry auf seine Uhr.
Er war wirklich viel zu spät. Seinen ersten Mandanten würde er nicht mehr schaffen.
Als er den Wagen auf dem Parkplatz des Kindergartens fuhr, tippte er eilig eine Nachricht an seine Assistentin, dass sie seinen ersten Termin doch bitte auf morgen legen sollte.
Bis er Vic abgegeben hatte und sich dann zurück durch den Verkehr in seine Anwaltskanzlei geschlängelt hatte, war sicherlich eine weitere Stunde vergangen.Innerlich verfluchte er seine Frau für ihr mieses Verhalten der Nanny gegenüber.
Sie war Gold wert und Vic hatte sie geliebt.
Aber nein, seine Frau musste sie ja auch als Haushälterin und persönliche Sklavin benutzen. Kein wunder das sie dann hingeschmissen hat.
Hätte er vermutlich auch.„Okay, Kleines, bereit?".
Vic strahlte über das ganze Gesicht und kletterte aus ihrem Kindersitz.
Es war das erste Mal, dass ihr Vater sie zum Kindergarten brachte und darauf war die kleine Lady sehr stolz. Sie war eh mehr ein Papakind.
Bei ihrem Vater durfte sie viel mehr und er war auch nicht so streng.
Außerdem durfte sie bei ihm Eis essen, bei ihrer Mutter durfte sie das nicht.„Ich muss dir gleich zeigen wo ich immer spiele", brabbelte die Fünfjährige los und kam aus der Erzählung über das ganze Spielzeug gar nicht mehr hinweg.
Wenn Harry das wirklich alles sehen müsste, dann müsste er heute alle Termine absagen. Aber sicherlich konnte er seine Tochter abwimmeln, so leid ihm das dann auch tat.„Amy!".
Die Tochter von Harry riss sich plötzlich aus seiner Hand und rannte auf ein kleines Mädchen in Latzhose zu.
Freudig umarmten sich die Beiden und kicherten.
Harrys Herz ging auf als er das sah und näherte sich den Mädchen.
Vic hatte nicht viele Freunde. Wie denn auch bei dem vollen Terminkalender.
Seufzend schüttelte Harry seinen Kopf, als er an die ganzen Hobbys seiner Tochter dachte. Seiner Meinung nach viel zu viele.
„Daddy? Das ist meine neue Freundin Amy, sie ist neu hier", brabbelte das überdrehte Mädchen drauf los und zog ihre Freundin an der Hand zu ihrem Vater.
Lächelnd reichte das braunhaarige Mädchen in Latzhose Harry die Hand und er staunte nicht schlecht über das gute Benehmen.
„Hallo Amy, ich bin Harry, der Papa von Victoria".Die Beiden Mädchen kicherten erneut und drehten sich dann Hand in Hand zur Tür des Kindergartens um.
Erst jetzt bemerkte Harry einen weiteren Mann, der mit irritierten Gesichtsausdruck an der Tür ruckelte.
„Das darf doch nicht wahr sein", murmelte er und ruckelte erneut an der Tür.
„Gibt es ein Problem?", wollte Harry wissen und mustere den jungen Mann, der sich zu ihm umdrehte.
„Die Tür ist zu".
Nun runzelte auch Harry seine Stirn, ging auf die Tür zu und ruckelte ebenfalls dran.
Definitiv verschlossen.
„Aber-", es folgte ein Blick auf seine Uhr, „Die machen doch schon um halb Acht auf, wieso ist die Tür zu?".
Das durfte doch nicht wahr sein.
Er musste zur Arbeit.
„Ich habe keine Ahnung. Verdammt, ich muss gleich zum Unterricht".Harry musterte den jungen Mann neugierig. Unterricht. Dann war er sicherlich Lehrer.
Passte auch irgendwie zu ihm, fand der Lockenkopf.
„Wo sind meine Manieren? Louis Tomlinson und das ist Amy, meine Tochter".
Der braunhaarige Mann reichte Harry die Hand und er erwiderte den Händedruck.
„Harry Styles, Vater von Victoria", stelle er sich im Gegenzug vor und musste feststellen, dass ein Gegenüber ziemlich attraktiv war.
Seine Augen hatten etwas.
Etwas anziehendes.„Sie sind also erst vor kurzem hier her gezogen?".
Louis nickte und sah dann auf seine Uhr.
„Ich habe hier einen neuen Job angefangen, aber wenn diese verdammte Tür nicht gleich aufgeht, habe ich den sicherlich nicht mehr lange".
Wieder ruckelte er an der Tür, doch sie blieb verschlossen.„Daddy?".
Harry sah zu seiner Tochter, die sich die Hand vor dir Stirn haute.
„Ihr müsst da Oben klingeln".
Harry und Louis folgten der Handbewegung von Victoria und tatsächlich - da befand sich eine Klingel.
„Gott, sind wir dumm", murmelte Louis und drückte auf die Klingel.
Keine Minute später wurde die Tür mit einem Summen geöffnet und die Vier konnten endlich den Kindergarten betreten.
Das musste sich Harry merken.
Wie er seine Frau kannte, musste er seine Tochter jetzt öfter zum Kindergarten bringen.„Komm!".
Victoria nahm die Hand ihres Vaters und zog sie zu einer keinen Garderobe, wo an kleinen Bänken und Regalfächern Tierbilder waren.
Wie winzig hier alles war.
Harry kam sich vor wie ein Riese.
„Ich habe die Schnecke", sagte Vic stolz, deutete auf das kleine Holzschild über ihrem Regalfach und verstaute ihren Rucksack , ehe sie ihre Schuhe gegen Pantoffeln eintauschte.
„Ich muss los, Liebes".
Harry kniete sich wieder zu seiner Tochter und küsste ihre Stirn, ehe er sie einmal umarmte.
„Ich hole dich nachher wieder ab. Bleib artig, ja?"
Vic nickte und eilte dann wieder zu ihrer Freundin.Louis und er verließen gleichzeitig den Kindergarten und sahen sich vor der Tür an.
„Das mit der Klingel könnten sie aber auch mal irgendwo hin schreiben", sagte er und sah nochmal prüfend zur Tür, ob er nicht vielleicht einfach nur zu dumm war und das Schild nicht gesehen hatte.
Aber da war kein Schild.„War nett Sie kennen zu lernen", löste Harry das Gespräch auf und sah dem Braunhaarigen nochmal in die Augen.
Fesselnd.
„Man sieht sich", verabschiedete sich auch Louis und sah zu, dass er endlich zur Arbeit kam.
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Animus
FanfictionLouis und Harry haben Eins gemeinsam. Sie haben beide jeder eine fünfjährige Tochter. Der Eine lebt mit seiner Frau das Leben in einer angesehen Gesellschaftsschicht, der andere kämpft sich als Lehrer und alleinerziehender Vater durch die Mittelschi...