Mit allen Sinnen

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Grinsend beobachtete Louis den Anwalt dabei, wie er aus der Dusche kam und sich das Handtuch um die Hüfte wickelte. Als Harry sich dann neben den Lehrer stellte und einen Blick in den Spiegel warf, legte Louis seine Arme um den nackten Oberkörper des Anwalts und schmiegte sich an dessen Brust.
"Ich weiß gar nicht was du hast, Harry. Ich finde in Französisch bist du seht gut. Mündlich stehst du momentan auf einer glatten Eins".

Der Anwalt grinste, hauchte Louis einen Kuss auf die Stirn und schob ihn dann sanft von sich.
"Nun, dann werde ich daran arbeiten, dass es eine Eins mit Sternchen wird", neckte er den Lehrer und dachte an die vergangenen Minuten unter der Dusche zurück.
Louis, der den Blick von Harry mittlerweile deuten konnte, lachte auf und schlug ihm gegen die nackte Brust. "Nichts da du Nimmersatt, jetzt erkunden wir die Stadt".

Harry gab nach, auch wenn er das aus der Dusche gerne fortgesetzt hätte, aber dazu hatten sie ja auch noch später Zeit. Eigentlich hatten sie alle Zeit der Welt.
Ein Glücksgefühl breitete sich in Harry aus, als er feststellte, dass nach diesem Wochenende alles anders sein würde. Zwar würde er seine Familie verletzen, seine Frau verlassen und - an Vic konnte er gerade nicht denken, denn das schmerzte zu sehr - er würde aber auch etwas gewinnen. Er würde Louis an seiner Seite haben.

"Was lächelst du denn so?", wollte der Lehrer neugierig wissen, während er sich seine Jeans überzog und Harry beobachtete.
Mit einem versonnenen Lächeln schlang Harry seine Arme um den Wuschelkopf, küsste ihn stürmisch und konnte es nicht verhindern, dass er lachen musste. Er lachte laut und voller Freude und auch wenn Louis nicht wusste was los war, stieg er mit ein und musste ebenfalls lachen.
Die Männer beruhigten sich wieder und erneut zog Harry den jungen Mann in seine Arme, hauchte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze und sah ihm dann in die, auf ihn so unglaublich wirkenden, Augen.
"Ich musste nur daran denken, dass nach diesem Wochenende alles anders sein wird. Nach diesem Wochenende wird es ein Wir geben und ich könnte nicht glücklicher sein."
Louis seufzte und auch er musste Lächeln, doch plötzlich wurde Harrys Miene ernst.
"Da ist noch etwas", begann der Anwalt zögerlich und sah den jungen Mann in seinen Armen unsicher an. Louis bekam ein ungutes Gefühl in seinem Bauch. Wenn jemand sowas sagte, dann hieß es nie etwas Gutes, oder?
"Also...naja wenn ich dann mit Jane gesprochen habe, dann...ich werde ausziehen und...also...-", Harry brach ab und kratzte sich verlegen an seinem Hinterkopf. Unsicher suchte er die Augen Louis' und lächelte schüchtern, was dem Lehrer die Last von den Schultern nahm und er erleichtert aufatmete.
"Du darfst sehr gerne für den Übergang bei mir wohnen", beendete Louis Harrys wirre Gedankengänge und nun war es der Anwalt, der erleichtert aufatmete.

*

Wenig später schlenderten sie an der Seine entlang, schauten sich die vielen kleinen Stände mit selbst gemalten Bildern an und genossen die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut.
Im Park vor dem Louvre suchten sich die verliebten Männer eine Bank, setzten sich in die Sonne und hielten das erste Mal Händchen, ohne das sie Angst hatten erwischt zu werden. Immer wieder hauchten sie sich kleine Küsse auf ihre Lippen und das Kribbeln in ihnen wuchs von Minute zu Minute.
"Ich bin so glücklich", stellte Louis fest und ließ seinen Blick über die Menschen schweifen.
Harry, der sein Herz bis zum Hals schlagen hörte, legte seinen Arm um den Braunhaarigen und küsste dessen Schläfe. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich ich bin".

Hand in Hand schlenderte das verliebte Paar weiter.
Sie legten einige Kilometer zurück, holten sich hier und da Kleinigkeiten und als es dann langsam dunkel wurde, schlenderten sie zurück in das Hotel, wo sie sich etwas zu Essen auf ihr Zimmer bestellten. Wozu in ein Restaurant gehen, wenn sie von ihrem Zimmer aus einen perfekten Blick auf den Eifelturm hatten? Zumal dieses Hotel eine ausgezeichnete Küche hatte und im Bett aß man bekanntlich ja am liebsten. Zumindest Harry und Louis.

Genüsslich ließ Louis eine Erdbeere zwischen seinen Lippen verschwinden und nach einem lauten Seufzen, lehnte der Lehrer sich pappsatt gegen die Kopflehne des pompösen Bettes.
Seine Füße taten weh und sein Bauch war mehr als voll, dennoch war er der glücklichste Mensch der Welt.
Sorgsam stellte Harry das Tablett mit dem restlichen Essen bei Seite, schnappte sich dann zwei Gläser des teuren Weins und reichte Louis eins davon.
"Auf uns", prostete der Anwalt dem Lehrer zu und mit einem leisen Pling stießen die beiden jungen Männer an. Tief sahen sie sich in die Augen, tranken einen Schluck und der Lockenkopf konnte beobachten, wie sich die roten Lippen des Lehrers zu einem schmutzigen Grinsen wandelten.
"Zurück zu deinen Französischkenntnissen", begann der Wuschelkopf und stellte sein Glas zur Seite.
Mit großen Augen beobachtete Harry Louis dabei, wie dieser auch das Glas des Lockenkopfes weg stellte und sich dann auf den Schoß des Anwalts setzte. Grinsend ließ er seine Hände über dessen Brust gleiten, knöpfte dabei das Hemd auf und sah sehnsüchtig auf die nackte Haut darunter.
"Wenn du eine Eins mit Sternchen haben möchtest, sollte ich dir vielleicht noch einmal zeigen, wie gut ich in Französisch bin. Vielleicht kannst du dir noch etwas abschauen".
Harry wollte etwas erwidern, doch da landeten schon die sinnlichen Lippen des Lehrers auf seinen und all die Worte in seinem Kopf waren vergessen.

Der Anwalt ließ sich nur zu gerne von dem Lehrer verführen, genoss die sanften Berührungen, die Neckereien und zarten Küsse auf seinem Körper. Immer mehr Kleidung fand den Weg auf den Boden und als Louis dann seine Lippen um das beste Stück des Anwalts legte, konnte er ein lautes Stöhnen nicht mehr unterdrücken.
Louis wusste wirklich was er tat, dachte sich Harry und genoss dieses unbeschreibliche Gefühl von sich in Louis' Mund. Immer wieder stieß er sein Becken entgegen, griff dem Lehrer fest in die Haare, keuchte und stöhnte was das Zeug hielt.
Er war Wachs unter Louis' Händen, zerfloss bei jeder Berührung und erlebte dieses Gefühl so intensiv, wie vermutlich noch nie in seinem Leben. Er liebte diesen Mann - oh Gott bewahre, wie sehr er ihn liebte. Ihn vergötterte und nichts im Leben würde ihn davon abhalten, sein restliches Leben mit ihm zu verbringen.
"Louis", kam es keuchend aus dem Mund des Lockenkopfes, als der Lehrer ihn noch tiefer in seinem Mund aufnahm und Harry damit an den Rand des Wahnsinns brachte.
Er wollte Louis gehören. Sein Körper, sein Geist - alles sollte für Louis sein und während Louis ihn weiter verwöhnte, sprach er etwas aus, was er sich eigentlich niemals in seinem Leben vorgestellt hätte. Doch hier, jetzt gemeinsam mit Louis war es eigentlich klar. Er wollte es, wollte Louis komplett und mit allen Sinnen. Er wollte den Lehrer spüren, überall.

"Louis", stöhnte er erneut und ergriff die Wangen des verschwitzten Wuschelkopfes.
Mit einem erschöpften und erregten Lächeln zog Harry den Braunhaarigen zu sich, küsste ihn zart und sah ihm in die wundervollen, blauen Augen.
"Ich will dich spüren", hauchte er leise, küsste ihn erneut und vergrub seine Nase schüchtern am Hals des Lehrers. "Ich möchte dich spüren, Louis. In mir".

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