Als Harry am nächsten Morgen seine Augen aufschlug, konnte er nicht fassen wie gut er sich fühlte.
Louis lag in seinen Armen, fest an ihn gekuschelt und schlief noch tief und fest. Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Anwalts und er ließ es sich nicht nehmen, den hübschen Mann in seinen Armen einen Moment beim Schlafen zu beobachten.
Zärtlich fuhr er dem Lehrer durch seine verwuschelten Haare.
Louis hatte ihm tatsächlich noch eine Chance gegeben.
Es war zu schön, um wahr zu sein, doch jetzt, jetzt wo Louis in seinen Armen lag und Harry gemeinsam mit ihm aufwachte, konnte der Anwalt eines sicher sagen – er war glücklich.Jetzt musste er Louis nur noch beweisen wie Ernst es ihm war und er hoffte, dass er dazu in Paris jede Menge Zeit hatte.
Er hatte sich den Urlaub bereits bildlich vorgestellt.
Sie würden Hand in Hand über die Chance Élysées gehen, vielleicht den Louvre besuchen und über die Seine mit einem Boot fahren. Sie würden sich auf dem Eifelturm küssen und einfach glücklich sein.Warum lächelst du so?", durchbrach Louis die wundervollen Gedanken des Anwalts und sah ihn mit noch verschlafenen Augen an. Harrys Herz ging bei dem Anblick auf und sein Lächeln wurde nur noch breiter.
Ich habe an Paris gedacht", gestand der Anwalt und beugte sich zu dem Lehrer herunter, um ihn einen zarten Kuss zu geben - Und Himmel, es fühlte sich so gut an hier mit ihm im Bett aufzuwachen und ihn zu küssen.Louis kicherte leise und schmiegte sich enger an den schönen Mann neben sich.
Auch er konnte es noch immer nicht fassen und auch wenn sein Kopf ihm riet das hier nicht zu sehr zu genießen, konnte er einfach nicht anders. Er genoss es – oh und wie er das genoss.
Hatte er doch so lange hiervon geträumt.Wann musst du los?", wollte Louis wissen und richtet seinen Blick auf seinen Wecker.
Ihm war heute so gar nicht nach Unterricht zu Mute- Würde er doch viel lieber den ganzen Tag mit Harry im Bett bleiben und die gewonnene Zweisamkeit genießen. Doch leider ging es danach nicht. Die Männer hatten beide einen Job und da war ja auch noch Amy, die sicherlich bald wach werden würde.Grummelnd schaute auch Harry auf den Wecker und seufzte.
Eigentlich muss ich in diesem Moment unter der Dusche stehen".Natürlich durfte Harry bei Louis duschen und als sich der Anwalt anzog und fertig machte, erschien auch Louis im Badezimmer und begann sich für den heutigen Tag frisch zu machen.
Ein prüfender Blick auf die Uhr zeigte, dass Harry sich beeilen musste und Louis musste Amy wecken.
Zum Glück war diese noch nicht wach und hatte den Anwalt hier gesehen. Der Lehrer wüsste nicht, wie er das seiner Tochter erklären sollte.
Noch nicht.Dann sehen wir uns vielleicht vor Gericht", stellte der Lockenkopf fest und musste leise lachen. Das klingt so absurd."
Louis stimmte mit einem Nicken ein, schmiegte sich ein letztes Mal an diesem Morgen an die Brust des Anwalts, bevor dieser die Wohnungstür öffnete.Sehen wir uns heute Abend?"
Harry nickte, was Louis ein wundervolles Gefühl im Bauch bescherte.
Ich kann heute Nachmittag mit Vic vorbeikommen und wenn du möchtest, dann schlafe ich heute wieder in der Kanzlei". Bei dem Wort Kanzlei setzte er Gänsefüßchen mit seinen Fingern und lächelte voller Vorfreude.
Louis' Augen leuchteten auf und mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen stellte er sich leicht auf die Zehenspitzen, hauchte Harry einen Kuss auf die Lippen und schloss seine Augen. Der Anwalt seufzte erneut, schlang seine Arme um den Torso des Lehrers und zog diesen enger an sich.
Er vertiefte den Kuss, verlieh ihm mehr Leidenschaft und wollte sich am liebsten nie wieder lösen.
Er könnte Stunden hier mit Louis stehen und ihn küssen.Louis' Hände fuhren auf den Hinterkopf des Anwalts, seine Finger krallten sich in dessen Haare, als er von Harry gegen die – mittlerweile wieder geschlossene – Wohnungstür gedrückt wurde.
Dieses berauschende Gefühl, welches dieser Kuss in beiden auslöste, wollte keiner der beiden unterbrechen und so standen sie da, küssten sich und schmiegten ihre Körper aneinander.Louis".
Es war mehr ein Stöhnen, welches aus Harrys Mund kam und Louis erschauderte. Das hatte ihm so sehr gefehlt.
Wir – wir müssen aufhören", keuchte der Anwalt, machte aber keine Anstalten sich von dem Wuschelkopf zu lösen.
Hmmmm". Louis dachte gar nicht daran diese Lippen wieder freizugeben.
W-wirklich". Energisch schob Harry den Lehrer von sich – nicht weit und ganz sanft, doch er musste Abstand zwischen sich und Louis bringen.
Verschleiert schaute Louis den Mann vor sich an, merkte das Kribbeln auf seinen Lippen und sah den Grund für die Unterbrechung. Naja – er sah ihn bei Harry und bemerkte ihn bei sich selbst.Schmunzelnd griff Harry erneut die Türklinkte, ignorierte seine Erektion in der Hose und vermied es auf die von Louis zu schauen.
Wir sehen uns später", flüsterte er leise und eilte dann aus der Wohnung.*
Okay, so wie du aussiehst, hat Louis dir eine Chance gegeben", stellte Liam fest, als er und Harry sich gerade die Roben für die Verhandlung anzogen.
Auch Liam hatte einen Termin vor Gericht, Zeitgleich, allerdings in einem anderen Raum.
Überglücklich grinste Harry, nickte nur und brachte Liam damit zum Lachen.
Es freut mich, Harry. Wirklich."
Zur Bestätigung knuffte Liam seinen besten Freund einmal in die Seite. Und wie geht es jetzt weiter? Was ist mit deiner Frau?".
Harrys Miene erfror sofort.
Seine Frau.
Die hatte er gekonnt ausgeblendet.
Er würde sich von ihr trennen – so viel stand fest. Aber Harry hatte sich noch keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Er müsste es mit Louis besprechen.
Und dann seiner Tochter sagen.
Bei dem Gedanken daran wurde ihm übel.Wie sagte man seiner Tochter, dass man nicht mehr länger mit ihrer Mutter zusammen sein wollte?
Wie sagte man es seiner Tochter, dass man ausziehen würde und die Mutter nicht mehr liebte?
Er würde Victorias heile Welt zerstören.
Er würde die gesamte Familiensituation verändern.Liam entging der grübelnde Ausdruck auf Harrys Gesicht nicht.
Denk in Ruhe darüber nach, Haz. Wenn du Hilfe brauchst, ich bin für dich da".Als Harry und Liam wenig später bei Gericht ankamen, hatte Harry sich bereits die Akte seiner Mandantin noch einmal durchgelesen und war sich sicher, dass er diesen Fall gewinnen würde. Die Sachlage war klar und eigentlich hatte die andere Seite keine Chance.
Er erblickte seine Mandantin, begrüßte sie und ging mit ihr gemeinsam in den Gerichtssaal.Fast zeitgleich betrat Louis gemeinsam mit seiner Klasse das Gebäude.
Keiner hatte wirklich Lust auf den Besuch hier, Louis nicht und auch seine Schüler waren wenig begeistert.
Suchend schaute sich der Lehrer die Karte im Eingangsbereich mit den verschiedenen Verhandlungsräumen an und fand dann prompt den, bei dem sie bei der Verhandlung zuschauen konnten.
Während er seine Klasse durch die Gänge führte, schaute er sich immer wieder nach Harry um, konnte ihn aber leider nicht sehen.Zu Schade.
Erneut musste er lächeln, was auch seinem Kollegen, der die Klasse begleitete, auffiel.
Scheint alles wieder gut zu sein, oder", wollte Nick wissen und knuffte Louis in die Schulter.
Mehr als gut", hauchte Louis glücklich und betrat den Saal.Er erblickte Harry sofort und als wenn dieser Louis bloße Anwesenheit spüren konnte, drehte sich Harry zum Eingang um und erblickte den hübschen Lehrer.
Zaghaft lächelte der Anwalt, konnte seine Augen kaum von Louis lösen, doch das Betreten des Richters zwang ihn dazu wieder nach vorne zu schauen.Louis würde ihm zuschauen.
Jetzt war Harry noch nervöser und Louis?
Der versuchte bei dem Anblick von Harry in diesem verdammt sexy Anzug und der Robe nicht auf schmutzige Gedanken zu kommen.
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Animus
FanfictionLouis und Harry haben Eins gemeinsam. Sie haben beide jeder eine fünfjährige Tochter. Der Eine lebt mit seiner Frau das Leben in einer angesehen Gesellschaftsschicht, der andere kämpft sich als Lehrer und alleinerziehender Vater durch die Mittelschi...