Kapitel 80

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Ich breitete gerade das letzte Strandlaken aus. "Boah, das ist hier voll cool. Da ist auch genug Platz zum Fussballspielen. ", jubelte Benny begeistert. "Ja, aber erst geht es ins Wasser.", lachte Tessa. Ich drehte mich zu meiner Schwester um, die sich bereits ausgezogen hatte und im Badeanzug dastand. Maja folgte ihrem Beispirel gerade und schmiss ihre Shorts und ihre Hose in den Sand. "Los, komm.", feuerten sie Leo an. Mein Mädchen stand in einem Bikini da und  legte ihre Sachen gerade ordentlich zusammen und verstaute sie in ihrer Strandtasche. Man sah sie heiß aus. Ich konnte genau alle die Kurven sehen, die ich heute morgen und gestern Abend im Bett erspürt hatte. Ich war gestern Abend sofort nach Paps Kontrollgang zu ihr ins Zimmer geschlichen und hatte mich an sie ins Bett gekuschelt. Naja gut, vielleicht hatten wir auch noch etwas mehr und intensiver gekuschelt und dann waren wir zusammen eingeschlafen. So himmlisch hatte ich seit dem einen Wochenende nicht mehr gepennt. Und heute Morgen hatten mich dann wieder Leos Hände geweckt, die ganz sanft über meine Seiten gestrichen hatten. Ups, ich sollte jetzt lieber an kleine Katzenbabys denken oder an....Keine Ahnung. Jedenfalls nicht mehr an Leo, Bett und zarte Hände. Sonst wurde das hier gleich ziemlich peinlich. Ein lauter Pfiff von Paps riss mich aus diesen Gedanken. "Ay, ihr S-c-h-lampen, hierher. Aber sofort." Maja und Tessa kamen zurückgesprintet. "Man, was ist?", murrte Tessa "Wir waren schon fast im Wasser.", maulte auch Maja. "Räumt erst euren Scheiß hier zusammen, der wild in der Gegend herumfliegt." Paps deutete mit seinem Finger auf ihre Klamotten, die sie einfach hatten liegen lassend. Stöhnend griffen sie danach und stopften sie schnell in die Tasche."Besser?", grummelten sie synchron. Paps nickte nur als sie wieder losstaubten. "Wir sind dann auch mal im Wasser." Mom rannte zusammen mit den Drillingen los. "Joa, und ihr habt die goldene Arschkarte gezogen und könnt mir Gesellschaft dabei leisten auf die Sachen aufzupassen bis die alle wieder zurück sind.", grinste Paps uns an. Man, das passte mir eigentlich gar nicht. Ich wollte doch zu Leo ins Wasser. Aber wenn ich jetzt rummoserte, fiel das garantiert auf. Deprimiert ließ ich mich also auf meinem Strandtuch nieder und schaute zum Meer, wo sich mein Mädchen gerade mit meinen Schwestern lachend mit Wasser bespritzte. So ausgelassen und glücklich liebte ich meine Leo. Obwohl eigentlich grinste sie meist so fröhlich und dann hatte sie immer so süße Grübchen. Und wenn sie lachte, hüpfte ihr meist eine Strähne von ihren lockigen Haaren ins Gesicht, jedenfalls seit sie jetzt länger waren. Das sah dann immer total niedlich aus, wenn sie sie wegpustete. Ob sie sich die Haare wohl für mich wachsen ließ? Also ich fand ihre kurzen ja auch hübsch. Aber mit den längeren sieht sie noch hübscher aus. Apropos hübsch. Ich setzte mich schnell auf und scannte einmal den Strand ab. Gut, hier waren nur Familien mit kleinen Kindern. Nicht dass da irgenwelche Typen darauf lauerten meine Freundin anzubaggern, während ich mir zwangsweise die Sonne auf den Bauch brennen ließ. Beruhigt ließ ich mich wieder auf das Strandtuch zurücksinken und verschränkte meine Arme hinter  dem Kopf. "Und Bock auf Sex on the Beach.", lachte Phil neben mir. Wieder schoss ich hoch und scannte alles ab. "Hier ist doch gar keine Cocktailbar." Ich kratzte mich am Hinterkopf. Abgesehen davon war ich mir nicht einmal sicher, ob es den auch alkoholfrei gab. "Boah, ay.", war der einzige Kommentar, den mein Bruder abgab, wähhrend er sich die Hand vor die Stirn schlug."Manchmal frage ich mich echt, was beim Kopieren meines Backups schief gegangen ist." Was sollte das denn schon wieder heißen?  "Manno, wie oft soll ich dir noch sagen, dass dein Zwilling einen Namen hat.", mischte Paps sich ein. "Aber ehrlich gesagt, hört sich Sex on the beach geiler an als er ist.", grinste er jetzt auch noch. Seit wann schlirfte Paps Cocktails? "Ständig hast du nur Sand in der Arschritze. Ich schwöre das scheuert noch tagelang, weil du das Zeug mit der Dusche nicht wegkriegst." Ohhh, jetzt klingelte es bei mir. Die sprachen gar nicht von dem Cocktail. Man, war ich mal wieder blöd gewesen. "Also ich würde euch da eher das Meer empfehlen. Aber schon noch da, wo ihr stehen könnt, sonst ist das mit der Strömung zu gefährlich.", fuhr er fort. "Aber das geht natürlich nur, wenn ihr ein Monatsticket habt. Mit Einzelfahrschein macht sich das schlecht.", zwinkerte er uns zu. Genau die Frage hatte ich mir gerade gestellt, wie er das im Wasser mit Kondom machte. Badehosen hatten ja selten Hosentaschen und die Entsorgung der Verpackung wäre ja auch nicht gerade umweltfreundlich. "Aber wenn alles passt, ist es echt geil. Da bekommt auch niemand so schnell etwas mit wie am Strand. Da musst du ja aufpassen, dass du nicht eine Anzeige bekommst wegen Erregung öffentlichen Ärgernis." Bei dem Wort Erregung fing er an zu lachen. "Eigentlich müsste es doch eher Erregung in der Öffentlichkeit zum Ärgernis der anderen heißen."
"Was erzählst du denn hier schon wieder für einen Schweinkram, Schnutzelchen?" Mom stand neben uns und schüttelte ihre Haare, dass die Wassertropfen nur so flogen. "Ich habe nur meine Auufklärungsarbeit über Sex on the beach geleistet.", grunzte er immer noch lachend "Prinzessin, kannst du dich noch an unseren ersten Ibiza Urlaub erinnern?" Mom fing auch an zu lachen "Ja, ganz genau kann ich mich noch daran erinnern, wie du  beziehungsweise deine Kumpels deine Unterhosen am Strand zusammengesammelt haben, nachdem ich sie aus dem Fenster geworfen hatte." Der Urlaub und ihre Kennenlernphase war, wenn man ihre Erzählungen hörte, ziemlich turbulent gewesen. Eigentlich war es ein Wunder, dass sie doch noch zusammen gefunden hatten. Obwohl eigentlich waren sie ein absolutes Traumpaar. Ich wollte später mit Leo genauso sein. Paps zog Mom auf seinen Schoß "Das meine ich doch nicht, Prinzessin. Sondern die romantischen Spaziergänge im Sonnenuntergang am Strand und dann hinterher. Du weißt schon was." Mom bekam einen ganz verklärten Blick. "Oh ja, das war schön." So glücklich und verträumt wie sie dabei aussah, sollte ich auch unbedingt mit Leo im Sonnenuntergang am Strand spazieren gehen. Und das andere wäre da vielleicht auch romantisch, also so ähnlich wie Kerzen und Rosenblätter. Aber nee, da hätte ich dann ja noch zusätzlich Angst erwischt zu werden und ich war auch so mit Sicherheit aufgeregt genug. Nein, Strand kam für unser erstes Mal definitiv nicht in Frage. Ich schaute wieder zu Leo, die immer noch mit meinen Schwestern fröhlich quietschend herumplantschte. Man, wie gerne wäre ich da jetzt auch. "Ich glaube, wir sollten uns da mal mit in die Wasserschlacht einschalten.", hörte ich meinen Zwilling als er in die Richtung der Mädels deutete, denen sich gerade ein paar Jungs in unserem Alter näherten. Wo kamen die denn her? Ich war bereits am Aufspringen als ich Paps Stimme hörte "Ja, haut die Spacken da gleich mal weg. Eure Schwestern und Leo sind keine Testobjekte für Sex on the beach." Na da hatte Paps aber sowas von Recht. Die sollten mal schön ihre Finger von meinen Schwestern lassen und von Leo ja mal überhaupt so was von. Ich sprintete los, dass der Sand nur so staubte.

Kein Schuss, trotzdem ein Treffer  ✔Teil 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt