Kapitel 153

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Ich war gerade aus der Toilette gekommen und schaute mich um, wo meine Freundinnen waren. Tessa stand zusammen mit Lucy an der Bar. Ja, was zu trinken könnte ich jetzt auch gebrauchen. Mein Hals war total trocken. Das lag zu einem großen Teil an dem Geburtstagsgeschenk von Max. Ich schaute hinunter zu meiner Hand. Dort glitzerte das kleine Steinchen im Licht. Ich liebte diesen Ring genauso wie ich Max liebte. Und das würde auch immer so sein. Für mich war klar, dass wir heiraten würden sobald ich volljährig war. Dann konnte Papili nichts mehr machen. Im schlimmsten Fall müssten wir uns noch drei Jahre verstecken. So blöd mein Geburtstag bis jetzt gewesen war, so toll war er jetzt. Das Kleid von Franzi war auch der totale Hammer. Da hätte ich niemals mit gerechnet. Es passte wie angegossen. Ich spürte Stolz in mir aufsteigen, schließlich hatte ich es selbst entworfen. Trotzdem, den Ring konnte nichts toppen. Ich hob ihn an meinen Mund und drückte einen Kuss darauf. "Da bist du ja . Wo warst du denn die ganze Zeit?" Papili tauchte neben mir auf. Man, was wollte der denn schon wieder? Konnte der mich nicht einmal an meinem Geburtstag mit seinem Kontrollwahn in Ruhe lassen? Er nervte echt. Vielleicht musste ich mich bald auch noch auf Toilette abmelden. Sein Blick ging an mir auf und ab. "Wie siehst du überhaupt aus? Na egal, das klären wir später. Jetzt gibt es erst einmal deine Geburtstagsüberraschung." Was sollte denn dieser Blick und das Kopfschütteln schon wieder? Gefiel ihm mein Kleid etwa wieder nicht? War es wieder zu aufreizend? Ich spürte wie der Frust in mir hochkroch. Diesmal würde ich mich nicht einfach widerspruchslos umziehen. Das konnte er vergessen. So langsam konnte er mich mal. Was konnte das für eine Überraschung sein? Blöde Edelschrott-Technik konnte es ja nicht sein, denn das übliche Handy samt Zubehör hatte ich ja schon zu Hause bekommen. Papili ließ sich das Mikro vom DJ reichen und produzierte ein fieses Pfeifen. Man, musste er das alles so spannend machen? Ich schaute zu Max, der neben Phil stand und angespannt zu uns schaute. Papili legte seinen Arm um meine Schultern und räusperte sich, ehe er einen Mann mit grauen Haaren zu uns winkte. Was hatte der denn mit meiner Überraschung zu tun? So langsam wurde ich doch neugierig. Ich kannte den Kerl nicht. Mein Herz fing schneller an zu schlagen. Vielleicht war das ja ein Hundezüchter. Ja, so sah der aus. Das könnte passen. Bekam ich etwa den Hund, den ich mir schon seit Jahren wünschte? Mein Magen fing vor Aufregung an zu kribbeln. Das musste es sein. "Mei Minischnüttli. Darf ich dir Reto Fäuler vorstellen." Der Name sagte mir nichts, aber er war eindeutig schweizerisch. Vielleicht hatte Papili das mit dem Hund ja im Urlaub angeleiert. Genau, das musste es sein. Ich überlegte kurz. Okay, ich hatte mir immer genauso einen Golden Retriever wie Saschas Emma gewünscht, aber egal. Dann wurde es wahrscheinlich ein Berner Sennenhund. Die waren auch süß. EInen Rüden würde ich Wuff nennen und eine Hündin Wuffi. Das stand schon seit Jahren fest. Ich schaute gespannt zu Papili, der immer noch sprach. Vielleicht sollte ich doch mal wieder zu hören "Mei Minischnütli, dass du dort mit sofortiger Wirkung aufgenommen bist." Wo war ich aufgenommen? Ich schaute zu Papili und dann zu dem Typen. Konnte mir hier mal jemand weiterhelfen? Ich öffnete den Umschlag, den mir der scheinbar Nicht-Hundezüchter gereicht hatte. Gerade als ich den Umschlag öffnen wollte, redete Papili weiter. "Ich bin so stolz auf dich, mei Minischnütli." Warum das denn? Irgendwie schien mir das entscheidende Puzzleteil noch zu fehlen. Ich versuchte den Worten meines Vaters zu folgen und den Sinn zu verstehen. Wie ich war jetzt Mitglied der Schweizer Nati? Ich war doch noch nie dort zum Fussball gewesen? Wie sollten die auf mich gekommen sein? "Und ab Montag wohnst du dann dort in Fröhlisberg." Ich hatte noch gar nicht alles realisiert als bis nächsten Worte in mein Gehirn sickerten. Was hatte er da eben gesagt? Ich wohnte in Fröhlisberg? Das hörte sich nach Schweiz an. Und ab Montag? Das konnte nicht sein Ernst sein. Ich spürte wie meine Beine drohten unter mir nachzugeben und mir speiübel wurde, während Papili mich anstrahlte. "Na, was sagst du dazu, mei Minischnütli?" Was ich dazu sagte?  Mein Kopf hatte sich in ein totales Vakuum verwandelt und meine Zunge klebte an meinem Gaumen fest in meinem Mund, der so trocken wie die Sahara war. Ich schaute zu Papili und machte meinen Mund auf. Ich wollte ihm sagen, dass ich da nicht hinwollte, aber irgendwie kam kein einziger Ton heraus. "Dann kannst du dich richtig auf deine Profikarriere  vorbereiten und wirst durch nichts abgelenkt.", redete Papili schon wieder strahlend weiter "Das ist wichtig. Du wirst dort nur mit Gleichgesinnten zusammen sein. Da sind auch keine Jungs in der Nähe, die dich ablenken könnten. Du siehst ja selbst, was Luca für negative Auswirkung auf Maja hat." Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt? Jetzt reichte es aber. "Willst du mich in einem Kloster wegsperren?", platzte es aus mir heraus. "Aber mei Minischnütli, das ist das Leistungszentrum der Schweizer Nati." Papili schüttelte empört seinen Kopf. "Jeder Schweizer ist stolz, wenn er dort hinkommt und für sein Land spielen kann. Also sei nicht so undankbar. Was soll denn Reto denken." Wie bitte? Undankbar? Sollte ich dankbar dafür sein, dass er mich ins Exil sperrte. Der Frust in mir wurde immer größer und ehe ich mich zurückhalten konnte, setzte sich mein Mund in Bewegung. "Ich bin keine Schweizerin, sondern Deutsche." Ich stampfte mit meinem Fuss auf.  "Es kotzt mich sowas von an. Nie werde ich gefragt, was ich will.", wütend funkelte ich Papili an, der schon wieder seinen Kopf missbilligend schüttelte. "Es wird Zeit, dass du besseren Umgang dort im Internat bekommst." Jetzt reichte es aber. "Meine Freunde hier sind völlig in Ordnung. Du kannst dir deine verpisste Schweiz in deinen Schweizer Arsch schieben. Ich gehe hier garantiert nicht weg."  Hatte ich das gerade wirklich zu meinem Vater gesagt? Da er gerade nach Luft schnappte und knallrot angelaufen war, wohl schon. Okay, dann war jetzt sowieso alles egal. Er würde mich garantiert dort wegsperren. Ich lief zu Max, der auch ziemlich schockiert aussah. "So damit ihr es wisst. Max und ich sind ein Paar."  Ich drehte mich noch einmal zu meinem Vater um. "Und da kannst du Arschloch nichts mehr gegen machen, selbst wenn du mich wegsperrst." Ehe ich weiter überlegte, zeigte ich ihm den ausgestreckten Mittelfinger. Dann drehte ich mich wieder zu Max und schlang meine Arme um seinen Hals und begann ihn ausgiebig zu küssen. Ich hörte leises Klatschen neben uns. Das konnten nur Phil, Maja und Luca sein, die dort gestanden hatten. "Dit wurde ja mal Zeit.", vernahm ich Opi Chris Stimme, bevor ich mich ganz dem Kuss mit Max hingab. Obwohl ich ihn ja auch damit überrumpelt hatte, schlang er seine Arme um mich und zog mich ganz fest an sich. Ich konnte spüren wie sein Herz in seiner Brust genau so raste wie meins. Ja so hatte ich mir das zwar nicht vorgestellt, aber irgendwie fühlte ich mich total erleichtert, dass wir uns nicht mehr verstecken mussten. Jetzt wussten alle Bescheid. Die Kosequenzen waren mir egal, schlimmer konnte es sowieso nicht mehr kommen. Und ich war mir sicher, dass Max und mich nichts trennen konnte. Auch nicht die Scheiß Schweiz. Das Arschloch konnte uns räumlich trennen, aber niemals richtig. Ich spürte den Ring an meinem Finger, der genau dafür stand. Max löste sich von mir und schaute mir tief in die Augen. Oh man, wie ich das liebte. Ich spürte eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper als er "Ich liebe dich für immer" flüsterte. "Ich dich auch.", sprudelte es sofort aus mir heraus. Ja, damit hatte Max recht. Wir würden alles schaffen. Immer. Ich drückte meine Lippen wieder auf seine und als unsere Zungen miteinander spielten, wusste ich, alles würde gut werden. Mein größter Geburtstagswunsch war in Erfüllung gegangen. Wir musten uns nicht mehr verstecken. Ich war einfach nur unglaublich erleichtert und unglaublich glücklich. Egal,was kommen würde.
                                                            -ENDE-

Hallo, Ihr Lieben,
Jetzt ist es raus. Max und Leo müssen sich nicht mehr verstecken. Ich fand es einen guten Zeitpunkt die Story zu beenden. Ich weiß, dass jetzt einige enttäuscht sein werden und sich fragen, wie reagiert Roman darauf und was macht Jasi. Alle, die das interessiert, kann ich nur auf morgen vertrösten, denn da startet meine neue Story - Schuss und Treffer im Freundschaftsspiel -. Natürlich mischen dort wieder alle Bekannten samt der Rasselbande mit.
Ich möchte mich ganz ❤lich bei euch dafür bedanken, dass ihr mich durch euer fleißiges Lesen und die vielen Votes und Kommentare jeden Tag auf's neue motiviert habt. Sehr gefreut hat es mich auch, dass ihr mir nach meiner Zwangspause alle treu geblieben seid. Ihr glaubt gar nicht, was mir das bedeutet hat. Ein besonderer Dank geht an HexleHanna, Supernanny582, Sabrina80385, Quietscheente98, schmap, SaskiaPrivat,  Katha1900, AnnaWerth,  loveyou38rb, nina2776,  xSweetBabex, Sabrina Gesting, tim_2000_ , SandraSthr3, JanaPuzzle, myriamxwetter, Maximilliane, monidor41, maximiser123, nins92, Esttelle_Lucea, A_heck17, Vampirnacht, uschka, Hanna18x8, Yasi Mortis, marcoreusfan89, bvbhummelsfan, handball1Dfreak und Power_Angel bedanken, die mich mit ihren vielen Kommentaren immer motiviert und unterstützt haben. Es ist für mich immer auf's neue absolut toll zu sehen, wie ihr mitfiebert. Gleichzeitig möchte ich mich entschuldigen falls ich jemanden von meinen fleißigen Kommentartoren in der Aufzählung vergessen haben sollte.
Ich bin gespannt, ob ihr schon Tipps habt, um wen es ab morgen in der neuen Story geht und hoffe euch dort alle wiederzusehen.
Also vielen, vielen lieben Dank an euch alle

Eure Prinzessin_Flanke 😘😘😉

Kein Schuss, trotzdem ein Treffer  ✔Teil 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt