Hasso ist immer noch sehr beschämt dass sein Einbruch beim Lehrer so dermassen in die Hose gegangen ist. Dennoch ist es ein Unding dass Mikesch sich nicht am Geldverdienen beteiligt. Das geht einfach nicht. Also beisst Hasso in den sauren Apfel und zeigt Mikesch wie man Geldbörsen aus den Gesässtaschen oder Innentaschen der Jacken entwendet, wie man reiche Damen von ihrem teuren Schmuck befreit oder edlen Herren die Uhren abnimmt. Mikesch ist bald ein kleiner geschickter Dieb. Da Hasso ein ziemlich effektives Klauen entwickelt hat in der sich die Buben gegenseitig die Beute zuspielen ist es nicht schlimm wenn mal einer gefasst wird. Denn man kann den Jungs einfach nichts mehr nachweisen. Denn noch gilt: Im Zweifel für den Angeklagten. Ausser bei Mikesch! Natürlich ist es eines Tages so weit und er wird auf frischer Tat ertappt. Mikesch hat die Beute längst weiter gegeben. Doch alles Bitteln und Betteln hilft nichts. Mikesch wird allein wegen der Tatsache dass er ein Hybrid ist von der Polizei mitgenommen. Hasso probt den Aufstand. "Der Junge gehört zu mir!" brüllt er bald die Gesetzeshüter an. Doch die scheren sich nicht um den abgerissenen Jugendlichen. Sie nehmen den Kater in Gewahrsam. Hasso weicht seinem Freund dieses mal nicht von der Seite. Er geht mit auf die Wache und muss mit ansehen wie die Polizisten ihren Spass mit Mikesch haben. Sie misshandeln ihn grausam. Hasso sind die Hände gebunden und er sitzt hilflos an einen Stuhl gekettet und muss zusehen was die Polizisten alles mit Mikesch machen. Er hat keine Idee wie er seinem kleinen Freund helfen kann. Nur ständig rufen und schreien dass sie doch bitte aufhören mögen. Bald hat sich Hasso heiser gerufen. Nur noch ein Krächzen kommt aus seinem Hals. Mikesch kann kaum noch wimmern. Da geht die Türe auf und ein strenger Herr tritt ein. Er will wissen was der Lärm zu bedeuten habe. Hasso antwortet prompt dass sein Freund gerade von den Polizisten misshandelt würde. Die erklären die Situation natürlich völlig anders. "Wir haben die Missgeburt beim Stehlen erwischt und ihr eine Lektion erteilt." ist die einhellige Aussage der brutalen Kerle. Mikesch sieht aus wie ein Häufchen Elend. Sein Gesicht ist zerbeult, die Augen verquollen. Er kann kaum noch aufrecht sitzen und das Sprechen fällt ihm schwer. "Ich hab nix gestohlen, ehrlich nicht." flüstert er ganz leise. Seine ganze Gestalt sieht erbarmungswürdig aus. "Wieso hast du einen Hybriden?" fragt der strenge Mann und schaut Hasso missbilligend an. Der senkt seinen Blick und er verrät: "Wir haben versehentlich Mikeschs altes zu Hause zerstört und weil er keine Bleibe mehr hat haben wir ihn mit zu uns genommen." gibt er reumütig zu. Nun erscheint ein kleines Lächeln auf den Lippen des strengen Herrn. Er nickt gönnerhaft und sagt: "Es ist nicht üblich dass ein Hybrid unter den Menschen wohnt. Doch es ist nobel von euch eure Schuld einzugestehen und dem kleinen Kerl Obdach zu geben. Du darfst ihn mit nach Hause nehmen. Doch wenn ich ihn noch einmal in meiner Amtsstube sehe dann werde ich nicht mehr so nachgiebig sein, verstanden?" Hasso bekommt grosse Augen. Er findet es zwar ungerecht weil Mikesch doch nichts verbrochen hat sondern grundlos verprügelt wurde aber er traut sich nicht zu widersprechen. "Danke." murmelt Mikesch leise. Der Herr schaut zu Mikesch und er sagt streng: "Du redest nur wenn du gefragt wirst, Missgeburt. Du solltest überhaupt nicht sprechen können." Mikesch nickt und er robbt auf Hasso zu. Der ältere Junge bedankt sich ebenfalls hastig: "Vielen Dank. Wir werden uns nichts mehr zu Schulden kommen lassen, versprochen!" Als er losgebunden ist nimmt er seinen kleinen Freund auf den Arm und trägt ihn rasch aus der Amtsstube. Draussen atmet Hasso erst einmal durch. Mikesch rollt sich eng zusammen und er kuschelt sich in Hassos Arme. Der kleine Kater hat entsetzliche Schmerzen. Hasso ist so sanft wie er kann und versucht seinen Freund so wenig wie möglich durchzuschütteln. Doch mit der Zeit wird ihm sein Freund echt schwer. Hasso japst ein wenig nach Luft als er zu Hause ankommt. Er bringt Mikesch sofort ins Bett. Er entkleidet den kleinen Jungen und schaut sich dessen Blessuren genau an. Mikesch hat heftig einen mit gekriegt aber es ist nichts was nicht wieder heilen würde. Zum Glück ist nichts gebrochen. Hasso cremt die Wunden ein und noch bevor er alle Wunden versorgt hat ist sein kleiner Freund eingeschlafen. Hasso betrachtet das niedliche Gesicht des kleinen Katerchens. Er muss sich für ihn eine andere Strategie ausdenken. Mikesch zum Klauen zu schicken ist viel zu riskant. Wenn er noch einmal erwischt würde dann hätten sie vielleicht nicht mehr so ein Glück. Mikesch zu verlieren möchte Hasso sich gar nicht vorstellen. Er hat so einen Narren an dem kleinen Kerl gefressen. Seit dem sie Mikesch gefunden haben ist Hasso 24/7 mit dem Kater zusammen. Sie schlafen und baden sogar miteinander und Hasso liebt es Mikesch mit aufs Klo zu nehmen. Hasso fragt sich manchmal ob es mehr als Freundschaft ist die Mikesch und er da haben. Sanft streichelt er dem Jüngeren eine Haarsträne aus dem Gesicht und dann küsst er dessen Stirn. Mikesch säufzt sanft im Schlaf und dann krallt er sich an Hasso fest. "Hasso bleib." nuschelt er im Traum und Hasso legt sich mit einem Lächeln auf den Lippen zu seinem kleinen Freund. Er hält ihn noch lange im Arm ehe er selbst ins Land der Träume gleitet.
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Nur eine Katze
FantasyMikesch ist ein kleiner Neko. Mit Katzenohren und langem samtigem Schwanz. Warum zur Hölle macht ihn das zu einem Wesen zweiter Klasse?