Die vier Freunde kommen grinsend heim. "Wir haben etwas gefunden!" grinst Mikesch. Nicolae schaut die vier begeistert an. Die vier sind ihm inzwischen richtig ans Herz gewachsen. Der kleine Dariush ist genau so ein Opfer wie seine armen Geschwister Lorie und Drogo. Er ist genau wie die beiden anderen mit Absicht viel zu früh verwandelt worden. Nicolae weiss nicht so richtig was sein Vater und sein Grossvater damit bezweckt haben. Kinder zu verwandeln gilt als äusserst problematisch da die sich nicht beherrschen können, impulsiv sind und keine Chance auf älter werden haben. Solch ein ewiges Kinder Dasein macht auf Dauer wahnsinnig und die meisten Kindervampire haben sich nach kürzester Zeit entweder selbst umgebracht oder sie sind von Vampirjägern eliminiert worden. Kindervampire sind nicht leicht zu tarnen und sie benötigen eine Familie um alleine überleben zu können. Das sind nicht gerade gute Voraussetzungen, vor allem deshalb nicht weil Vampire für gewöhnlich als Einzelgänger unterwegs sind. Andrashek und sein Haus sind da berühmte Ausnahmen. Und Viktor ebenfalls. Na, gut, nicht Viktor sondern eigentlich ja sie, also Nicolae, Peter, Drogo und Lorie. Für Nicolae war es stets eine Willensangelegenheit seine Geschwister auszuhalten. Er wollte einfach Drogo und Lorie am Leben erhalten. Dass er das nicht alleine bewältigen kann war ihm bewusst und darum hat er auch Peter und sein ewiges Geklimper auf dem Klavier ausgehalten. Einfach war das nicht. Aber seit dem Sebastian bei ihm ist liebt Nicolae seine Geschwister. War es vorher eher der Ehrgeiz die einzige Vampirfamilie zu sein die Kinder erhalten kann ist es nun eine innige Zuneigung zu den anderen. Dariush ist ja auch sehr liebenswert. Der Junge ist noch fast ein Kind. Kein Flaum bedeckt sein Gesicht und er besteht aus mehr Ellenbogen und Knien als ihm eigentlich von der Anatomie her zustehen würde. Vom Grösse und Gesicht her würde man ihn dazu noch deutlich jünger einschätzen. Halt ein typischer vierzehnjähriger. Sein Stimmbruch ist wirklich witzig und das Lustigste ist dass er es an Mikesch und Lucky weiter gegeben hat. Mikesch kiekst auch so lustig beim Sprechen und Lucky maunzt ebenfalls in verschiedenen Oktaven. Nicolae findet die beiden Katechen sehr süss und er beobachtet gerne ihren liebevollen Umgang miteinander. Die beiden benehmen sich wie richtige Schmusekater. Nur wenn es um ihre liebsten geht sind die beiden, wie richtige Katzen auch, Einzelkämpfer. Mikesch verteidigt seinen Hasso mit allem was er hat. Lucky und Dariush dürfen Hasso nicht zu nahe kommen. Mikesch hat da die schlechteren Karten. Denn Hasso liebt die anderen auch. Hasso ist, wie Drogo, ein sechzehnjähriger Bub. Im Gegensatz zu Dariush hat Hasso seinen Stimmbruch hinter sich. Wenn Hasso seine Freunde anschaut dann merkt man einfach dass er sie liebt. Alle drei. Hasso schaut Lucky sehr liebevoll an. Er tröstet den kleinen Kater oft über den Umstand hinweg dass er sich kaum mit jemandem unterhalten kann. Da Hasso ja die Katzensprache versteht kann er als einer der wenigen (ausser Mikesch und Greebo) mit Lucky reden. Lucky braucht einfach manchmal jemanden zum Ausweinen und Hasso bietet sich dafür an. Auch wenn Mikesch dieser Umstand rasend macht. Wenn Hasso Dariush anschaut dann schaut er bewundernd, aufmerksam und immer bereit dem Jungen zu gefallen. Ein bisschen so wie ein treuer Hund sein Herrchen anhimmelt. Doch wenn Hasso Mikesch anschaut dann erkennt Nicolae wie sich Liebe anfühlen muss. Eine reine und innige Liebe. Denn körperlich läuft bei den beiden ausser Kuscheln bestimmt nichts. Nicolae hat sie noch nicht erwischt wie sie Körperflüssigkeiten ausgetauscht haben. Ausser Küsschen ist da nichts. Ganz selten dass Hasso Mikesch mal einen Zungenkuss schenkt. Doch verliebt sind die beiden ganz ohne Zweifel. Nicolae findet es schön so etwas beobachten zu dürfen. Und nun strahlen ihn diese vier Jungs an und halten ihm ein halb zerfleddertes Pamphlet hin. Nicolae nimmt das Schriftstück vorsichtig aus den Händen der Jungs und er liest es sich durch. Es ist eine Stimmungsmache gegen magische Wesen. Angeblich würden die sich in Mystrery Spell breit machen. Es heisst darin dass ein Blut saugender Schrecken der Nacht sein Unwesen treiben würde und dass man Frauen und Kinder besser nicht nach Einbruch der Dunkelheit aus dem Haus lassen dürfe. Nicolae schaut auf das Datum und es ist kurz vor dem Gründungsdatum der Liga. "Glaubst du dass diese Hetzschrift ein kleines Stück aus unserem Puzzle ist?" fragen die vier aufgeregt. Nicolae nickt. "Ich glaube schon. Die Stimmung gegen magische Wesen schien in diesen Jahren aufgehetzt zu sein." stimmt ihnen Nicolae zu. Er zeigt ihnen sein Heft und er erklärt: "Unser Haus ist auf magischem Grund gebaut worden. Vielleicht ist das ebenfalls ein Puzzlestück." Die vier staunen Nicolae mit offenem Mund begeistert an. "Auf einem echten Indianerfriedhof?" fragt Dariush verzückt. Die Begeisterung ist zu niedlich. Nicolae lächelt und er relativiert: "Ob es wirklich ein Friedhof ist weiss ich nicht. Ich schätze mal dass hier paranormale Dinge passiert sind und dann behaupten ja immer gleich alle dass es mit Geistern der Toten zu tun haben müsste. Es kann aber auch etwas ganz anderes dahinter stecken." Die Jungs schauen ihn ehrfürchtig an. Sie verstehen was Nicolae meint. Die Leute haben einfach behauptet dass es ein Indianerfriedhof sein müsse weil unerklärliche Dinge passiert sind und Indianer gegen den Bau des Hauses protestiert haben. Da Menschen nicht dazu neigen allzu grünlich nachzudenken und sich gerne ihre Welt ausdenken und sie dann für die Realität halten passt Nicolaes Erklärung ganz gut.
Als Sebastian mit seinen fleissigen Studenten aus der Uni kommt haben die ebenfalls eine nette Entdeckung im Rucksack. Die Liga hat etwa zwanzig Jahre nach ihrer Gründung ihre Gründungsväter wohl ausgeschlossen. Die haben dafür sogar ihre Satzung geändert und das Protokoll dieser Sitzung halten Sarah und Co nun in ihren Händen. Da die inzwischen verheiratete Familie König sich geweigert hat ihren Herrn, den Graf von Beilstein als Vampir hinzurichten wurden sie kurzerhand aus der Liga ausgeschlossen. Sarah fasst zusammen was sie alles an Informationen zusammen getragen haben. "Also wir wissen dass irgendein Ereignis unsere Familie König dazu verleitet haben muss die Liga zu gründen. Wir sollten die Zeitungen aus der Zeit kurz vor dem Gründungsdatum lesen. Aus irgendeinem Grund ist Jahre später der Hausherr verdächtigt worden und das fand die Familie nicht mehr in Ordnung. Auch da sollten wir die Zeitungen durchforsten welches Ereignis dazu geführt hat." Peter schaut nachdenklich in die Ferne und er sagt: "Keins dieser Ereignisse ist seltsam genug dass die Familie es nach ihrem Tod noch lösen müsste." sagt er nachdenklich und Sarah pflichtet ihm bei. "Aber es gab schon Geister die wegen wesentlich weniger noch länger bleiben mussten." sagt Nicolae. "Ja, aber das waren einzelne Personen. Keine ganze Familie." sagt Sebastian. "Damit eine ganze Familie von dem Fluch getroffen wird und sie nicht ins Jenseits gelangen können muss schon ziemlich viel passieren." erklärt er. Sarah sagt nachdenklich: "Ich frage mich ja ob das was mit den dreizehn Leuten zusammen hängt die in eurem Gartenhaus wohnen." Nun schauen sie alle komisch an. "In unserem Gartenhaus lebt doch niemand." lacht Drogo. Sarah schaut Drogo an und sie sagt: "Doch. Ich war dort. Im Haus wurde gekocht, der Tisch war für dreizehn Personen gedeckt und es sah so aus als hätten sie sich nur vor mir versteckt. Ich bin dann gegangen und als ich noch einmal dort hin gegangen bin war alles verlassen und mit Spinnweben überzogen als stünde das Haus leer." "Hattest du eine Halluzination?" fragt Mikesch mit flehender Stimme und zittert ein bisschen. Hasso umarmt seinen kleinen Freund der sich gerade sehr fürchtet. Sarah sagt: "Nein. Ich hatte keine Halluzination. Und den Spinnwebzauber kann ich selber sprechen. Der ist nicht schwer." sie zögert ein wenig "Obwohl er sehr akkurat gesprochen war denn die Weben wirkten sehr natürlich. Es muss dort jemand wohnen der hexen kann." Mikesch kriecht nun förmlich in Hasso und Drogo meint: "Meinst du dass die uns auch bedienen?" Er schaut Sarah neugierig an. Sarah schüttelt ihren Kopf. "Eine Hexe würde dir nicht die Wäsche machen. Wenn dann würde sie dich dazu bringen dass du die Wäsche waschen kannst." Drogo wird knallrot und er scheint sich zu schämen. Greebo grinst, tätschelt Drogo und er sagt: "Sarah erklärt dir gerne einmal wie die Waschmaschine funktioniert." Nun lachen alle aber Nicolae sagt nachdenklich: "Was machen diese dreizehn Wesen bei uns?" Sarah zuckt mit den Schultern. "Wahrscheinlich wohnen sie hier. Schau bitte einmal in die Pläne ob das Gartenhaus vielleicht schon vor dem Herrenhaus hier stand. Dann wüssten wir wahrscheinlich wer für die Vermutung verantwortlich ist dass hier ein Heiligtum der Ureinwohner wäre."
DU LIEST GERADE
Nur eine Katze
FantasyMikesch ist ein kleiner Neko. Mit Katzenohren und langem samtigem Schwanz. Warum zur Hölle macht ihn das zu einem Wesen zweiter Klasse?