Nach geraumer Zeit kommt Lucky auf ziemlich wackligen Beinen zu ihnen und er jammert: "Meine Beine tun mir weh!" Mikesch löst sich ein wenig von Hasso und breitet seine Arme aus damit sein Bruder sich bei ihm einkuscheln kann. Hasso umarmt den armen Lucky ebenfalls. "Wie kannst du nur den ganzen Tag auf diesen entsetzlichen Stelzen herumlaufen?" fragt Lucky und Hasso wundert sich dass er das Gemaunze und Gefauche ganz gut verstehen kann. Ob der Kater inzwischen gelernt hat wie man spricht? Mikesch und Lucky unterhalten sich bald angeregt über die Vor- und Nachteile des aufrechten Gangs. Hasso lauscht den beiden Buben andächtig. Dann ist es aber Mittagszeit und sein Magen meldet sich. "Lasst uns zum Schloss zurück gehen und zu Mittag essen." schlägt er vor und die Jungs nicken fröhlich. Hasso trägt Lucky huckepack weil er leider viel zu gross für Mikeschs Kapuze oder Pulli ist. Im Schloss gehen sie direkt in den grossen Saal und setzen sich mit den anderen Jungs zu Tisch. Sie hauen tüchtig rein. Rex und Butcher wollen von den dreien wissen ob sie Andrashek schon begegnet seien. "Nein, warum fragt ihr?" will Hasso wissen. "Weil der alte Vampir fast ausgerastet ist und Dariush verbannt hat. Der findet es gar nicht witzig einen echten Werwolf zu beherbergen." erklären die beiden Jungs. Hamish, der gerade dazu kommt murrt ebenfalls: "Andrashek hat Recht. Ein vom Vampir gebissener Werwolf ist eine reale Gefahr. Nicht nur für die Vampire sondern auch für uns." erklärt er. Rex fällt dem Alten ins Wort: "Hasso hat sich kein bisschen verändert. Er ist noch der alte und er liebt auch seinen Kater noch ganz genau so sehr wie schon immer." Hasso muss lächeln. Die Jungs verteidigen ihn alle aber Hamish schaut verkniffen über seine Brille. "Leider nur bis zum nächsten Vollmond. Dann wird sich Hasso in eine unberechenbare und unkontrollierbare Bestie verwandeln." Die Jungs gucken alle geschockt. Auch die beiden Kater, die das eigentlich schon wissen schauen traurig. Hasso gefasst. "Was muss ich tun?" fragt Hasso den Alten. "Am besten würdest du dich umbringen. Aber das ist nicht so einfach, du musst zunächst einmal deine Schwachstelle herausfinden. Jeder Werwolf hat so eine tödliche Schwäche. Bei den meisten ist es die Gier nach grossen Schätzen und darum werden sie von silbernen oder goldenen Kugeln verletzt. Hasso schaut den Alten verschreckt an. Dass er selber nicht weiterleben darf damit hat er nun wirklich nicht gerechnet. "Kann ich nicht an Vollmond in ein sicheres Verlies gesperrt werden damit ich niemanden verletze?" fragt er entgeistert. Hamish lacht meckernd. "Es wird keine Mauern und keine Gitter geben die dick genug sind um dich zu stoppen." sagt er mit leicht spöttischem Unterton. "Du bist eine Gefahr für uns alle. Andrashek hat ganz Recht daran getan Dariush zu verbannen." "Wo ist Dariush jetzt?" fragt Hasso mit alarmiertem Gehirn. Was wenn seinem Freund nun etwas geschieht? Er wäre Schuld an dem Unglück von Dariush. "Du und deine beiden Kater werden Dariush folgen. Ich hoffe er ist in diese tiefen Wälder verschwunden und kehrt nicht wieder in die bewohnte Welt zurück. Eure Aufgabe besteht darin herauszufinden was Hasso verwundet, verletzt und tötet." den letzten Satz sagt Hamish zu den beiden entsetzten Katern. Die erwidern nichts. Hasso steht auf und durchquert die Halle. Hinter sich hört er die leisen Schritte Mikeschs und die unregelmässigen Gehversuche Luckys. Beide Jungs scheinen sich zu beeilen ihm zu folgen. Als Hasso an der schweren Tür gestoppt wird weil er die öffnen muss erscheint dort Andrashek. Der schaut Hasso ziemlich böse an. "Wir haben seit Jahrhunderten keine Werwölfe mehr gebissen. Du bist der erste. Du wirst ein Fluch für alle die dich mögen und für alle die dir begegnen werden. Ich hoffe dass wir nie mit dir in Verbindung gebracht werden. Darum bitte ich dich: lauf so weit von diesem Schloss weg wie du kannst. Töte, Morde und Zerfetze in anderen Ländern, Städten und Dörfern. Hier wollen wir friedlich mit den Menschen zusammen leben. Hasso lacht spöttisch schnaubend durch die Nase. "Das hab ich gemerkt. Die Menschen hatten meinen Mikesch in ihrer Gewalt. Schaut ihn euch an! Er ist grün und blau geschlagen worden von deinen ach so tollen Menschen." sagt Hasso und Andrashek lacht freudlos. "Ich habe nie gesagt dass die Menschen toll oder nett seien. Sie sind wahre Monster aber du bist ein schlimmeres. Denn du kannst dich nicht mehr entscheiden was du tun willst. Du wirst unkontrolliert morden." "Ihr wart alle nicht bereit mir zu helfen. Ich musste diesen Weg gehen denn ich habe keinen anderen gefunden." bellt Hasso und dann schupst er den alten Vampir mühelos zur Seite. Er ist stärker und schneller als ein Vampir und das demonstriert er nun allen. Doch in der Tür dreht er sich zu Hamish: "Können Lucky und Mikesch nicht bei euch bleiben?" fragt er flehentlich. Hamish schüttelt seinen Kopf. "Ich dulde keine Hybriden mehr bei meinen Jungs." sagt er und Hasso schaut völlig ungläubig. "Aber was, wenn ich ihn versehentlich reisse?" fragt er nun fast weinerlich. Hamish zuckt mit den Schultern und bedient sich am Essen. "Das ist nicht mein Problem. Du hast dich verwandeln lassen, nicht ich. Ich dulde weder dich, noch deine beiden Hybridenfreunde in meinem Rudel. Geht jetzt!" Für Hamish ist die Unterhaltung beendet und er beisst herzhaft in sein Fleisch. Hasso schaut Mikesch entsetzt an aber Mikesch lächelt. "Ich wäre dir eh gefolgt, also vergiss es." sagt der kleine Kater und nimmt Hassos Hand. Hasso schaut nach Lucky der fast über Andrasheks Füsse stolpert. Der Vampir hat sie keinen Millimeter bewegt und sieht auch nicht ein dem ungeschickten Hybriden zu helfen. Hasso springt nach vorne um den fallenden Lucky aufzufangen. Er setzt ihn sich auf die Schultern und dann nimmt er wieder seinen Liebling an die Hand. Gemeinsam gehen sie bis zum Wald. Dann wandelt sich Hasso weil er unbedingt Dariushs Spur aufnehmen möchte. "Können wir den Vampir nicht Vampir sein lassen und zu dritt in die Welt wandern?" fragt Mikesch unglücklich und Lucky faucht zustimmend. Hasso antwortet ihm: "Nein, Dariush ist meinetwegen verbannt. Er wollte mich gar nicht verwandeln. Ich stehe in seiner Schuld, ausserdem mag ich ihn." Lucky faucht ärgerlich einige Flüche und Mikesch fragt Hasso verwundert: "Seit wann sprichst du die Katzensprache?" Hasso wundert sich. "Na, du hast dich mit Lucky in der Katzensprache unterhalten. Lucky kann nicht in der Menschensprache sprechen." erklärt der Kleine Hasso. Hasso zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung." sagt er ehrlich. Dann wandelt er sich und wittert nach Dariush. Der steht ganz in der Nähe hinter einem Baum. Freudig begrüsst Hasso seinen Freund. Dariush kauert ganz geknickt an dem dicken Stamm. Bisher hat er eigentlich die ganze Zeit mit Verzweifelt sein verbracht. Er hat keine Ahnung wo er nun hin gehen soll nachdem sein Grossvater ihn verbannt hat. Er hat keine Ahnung wie er weiter leben soll, wie er unauffällig und unsichtbar bleiben kann. Er hat keinerlei Kontakte aber er weiss dass er egal wo er auftauchen wird bei keinem Vampir mehr willkommen sein wird. Doch nun leckt ihn eine raue, nasse fröhliche Hundezunge ab. Hasso schlabbert seinem Freund freudig durch das Gesicht und er wedelt aufgeregt mit seinem Schwanz. "Ich hab ihn Gefunden!" bellt er aufgeregt und wirkt wie ein Welpe der ein tolles Suchspiel gewonnen hat. Mikesch lacht über seinen durchgeknallten Freund. Lucky faucht und zischt: "Als ob das ein Grund zur Freude wäre!"
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Nur eine Katze
FantasyMikesch ist ein kleiner Neko. Mit Katzenohren und langem samtigem Schwanz. Warum zur Hölle macht ihn das zu einem Wesen zweiter Klasse?