"Komm, lasst uns in die Bibliothek gehen." sagt Sebastian und die vier Freunde folgen ihm. Um Samantha und die anderen Mädchen kümmern sie sich nicht mehr. Am späten Vormittag gesellen sich wieder Peter und dann auch Drogo zu ihnen um ihnen bei ihrer Suche zu helfen. Spät gehen die Jungs in die Mensa um etwas zu Mittag zu essen. Sebastian hat sich mit ihnen dort verabredet. Nach den Vorlesungen möchte er ihnen ebenfalls bei ihrer Suche unterstützen. Doch ungestärkt werden sie keine Kraft haben also gehen sie essen. In der Mensa sind aber Samantha und ihre Freundinnen. Sarah starrt fast feindselig zu ihnen herüber. Drogo und Peter schauen genau so bitter zu ihr und dann drehen sie sich weg um sie zu ignorieren. "Wer ist das?" fragt Hasso Drogo. Der flüstert mit verachtendem Tonfall: "Eine Hexe! Eine Osborne Hexe!" Hasso schaut verwundert und Sebastian erklärt: "Die Osborne Hexen und die Vampire um Viktor Bartholy leben seit Jahrhunderten im Streit. Niemand weiss mehr worum es ging aber es geht schon seit ein paar Hundert Jahren so." Drogo zischt wütend: "Die haben schon mehrere Vampire eliminiert! Das nennst du man weiss nicht mehr worum es ging?" Sebastian macht eine beschwichtigende Geste. "Ja, und ihr sorgt regelmässig dafür dass die Hexen auf die Scheiterhaufen geraten. Gut, aber kennst du den ursprünglichen Grund? Nein? Nun, sie wahrscheinlich auch nicht." Drogo schaut sauer zu Sarah rüber und er würde sie am liebsten erwürgen, oder halt auf einem Scheiterhaufen sehen. "Wir könnten Samantha verraten dass sie eine Hexe ist, wetten ihr Vater würde Sarah für uns verbrennen?" schlägt Peter vor und Sebastian schaut ihn verwirrt an. "Wetten Sarah würde verraten dass ihr Vampire seid und ihr wärt die nächsten die der Liga zum Opfer fallen?" sagt er mit weit aufgerissenen Augen. Peter und Drogo seufzen. "Was ist die Liga?" fragt Hasso. Sebastian erklärt: "Das sind Menschen, die am Liebsten alle nicht menschlichen oder magisch begabten Menschen eliminieren würden. Samanthas Vater ist einer der führenden Köpfe der Liga Mystery Spells." Hasso staunt Sebastian an. "Sind die Menschen echt überall gleich borniert?" Sebastian nickt verbittert. "Wenn die herausfinden würden wer ich bin dann würden sie auch mit mir kurzen Prozess machen. Auch wenn ich keine Gefahr für sie bin. Selbst an Vollmond nicht." Hasso schaut Sebastian entsetzt an. "Meinst du wirklich?" fragt Mikesch schüchtern. Sebastian nickt. "Mit der Liga ist nicht zu spassen. Die sind sehr borniert und wollen die Welt von allem Bösen säubern." "Und warum fangen sie dann nicht bei sich selber an?" fragt Dariush und Sebastian muss lachen. "Gute Idee!" sagt er und schnappt sich dann ein Buch. Leider wird er schon bald danach zum Dekan gerufen. Samantha hat sich wohl beschwert dass sie von Professor Jones beleidigt wurde. Ein Anruf beim Papa hat genügt und der ist wutschnaubend zum Direktor gelaufen. "Sucht halt ohne mich weiter." sagt Sebastian leicht genervt und die Jungs nicken. Eigentlich wären sie gerne mit Sebastian mit gegangen um ihn zu unterstützen, denn Samantha hat ja mit dem Beleidigen angefangen. Aber erstens würde niemand auf die Idee kommen dass Samantha Unrecht hat wenn sie Mikesch und Lucky beschimpft und zweitens wollen sie unbedingt herausfinden wie sie nachher Hasso helfen können. Die Zeit drängt. Sebastian bleibt ziemlich lange weg. Er kommt kurz vor knapp wieder bei den Jungs an mit einem ziemlich wütenden Gesichtsausdruck. "Was ist passiert?" will Hasso wissen doch Sebastian schüttelt seinen Kopf. "Gleich im Auto!" presst er mühevoll heraus und die fünf rennen fast zu Sebastians Wagen. Na, gut, Sebastian hat ellenlange Beine, er schreitet einfach nur schnell aus und die vier müssen rennen. Aber das macht nichts. Die Sonne ist bereits unter gegangen und der Mond wird gleich aufgehen. Sebastian öffnet die Türen seines Autos und sie steigen alle zügig ein. "Was ist passiert?" fragt Hasso etwas atemlos. Sebastian knurrt: "Diese hinterhältige, beschissene, notgeile Studentin hat doch echt den Schuss nicht gehört! Da hat sie mich allen Ernstes beim Dekan angeschwärzt dass ich sie beleidigt hätte und dann hat sie die Frechheit mir den Handel vorzuschlagen wenn ich sie als Verlobte wählen würde dann erliesse ihr Vater mir die Strafe. Als ob er das könnte! So eine bekloppte Kuh!" Sebastian ist auf 180! Seine Laune ist extrem schlecht. "Wieso hast du nicht einfach nein gesagt?" will Hasso wissen. Sebastian grinst müde. Weil der werte Herr Vater und anschliessend auch der Dekan ins selbe Horn gestossen haben. Sollte ich mich mit Samantha verloben wird mir eine Disziplinarstrafe erlassen. Ansonsten fliege ich womöglich von der Uni. Ich durfte nur gehen weil ich versprochen habe mir das Ganze zu überlegen. So eine blöde Ziege!" Mikesch sagt zaghaft: "Ich glaube, dass weder Kühe noch Ziegen schlimm sind. Samantha aber sehr wohl." Sebastian lacht über die Bemerkung des kleien Katers aus voller Kehle. Es tut gut zu lachen, es befreit ihn etwas. "Habt ihr was raus gefunden?" fragt er Hasso und merkt dass er das falsche gefragt hat als er in das enttäuschte Gesicht schaut. "Nein, leider nicht." gibt der geknickt zu. "Ich hoffe ich fresse euch gleich nicht." sagt er hoffnungslos. "Ich bin auch als Wolf nicht gerade klein." versucht Sebastian Hasso zu beruhigen aber der schaut sein Gegenüber aus traurigen Augen an. "Ich weiss dass ich stärker bin." murrt er und Sebastian merkt dass Hasso sehr nieder geschlagen ist. "Komm schon, letztes mal hast du auch niemandem ein Leid getan." besänftigt Sebastian den traurigen Werwolf. Gerade noch rechtzeitig erreichen sie Sebastians Haus. Es ist ein kleines, frei stehendes Häuschen am Rande der Stadt. Ein gepflegter Vorgarten ist vor dem Haus und man kann hinter dem Haus einen grossen Garten erkennen. Zahlreiche Bäume und Beete erzählen von Sebastians zweiter Leidenschaft: der Gärtnerei. Im Haus sieht es exakt so aus wie in Sebastians Büro. Das Haus ist voll gestopft mit Exponaten aus aller Welt. Überall stehen, hängen und liegen die verschiedensten Werke herum. Schriftrollen aus Ägypten, Keilschriften, Tontöpfe, Totems alles ist in einer wilden Ordnung im Haus. Sebastian führt seine Gäste in ein gemütliches Wohnzimmer. Vor einem offenen Kamin steht ein Sofa aus der Kolonialzeit. Passende Sessel und ein niedriger Tisch stehen auch dabei. Hasso findet es urgemütlich und er setzt sich vor den Kamin. Mikesch kuschelt sich schnurrend an seinen Freund und dann sagt Sebastian: "Ich zeige euch mal das Gästezimmer." Dariush und Lucky stehen auf während Hasso sich in einen Wolf verwandelt. Sebastian bringt die beiden anderen Buben nach oben. Dort ist ein grosses Badezimmer am Ende des Flures und rechts und links je zwei Schlafzimmer. Eins ist das von Sebastian, das andere ist für Gäste reserviert. Ein grosses Doppelbett, zwei Nachtkästchen und ein Kleiderschrank und ein Bücherregal komplettieren den Raum. Sebastian hat ausser den Büchern keine persönlichen Gegenstände dort hin geräumt. "Bekommst du öfters Besuch?" will Dariush wissen und Sebastian bejaht. "Meine Familie und meine Freunde kommen eigentlich jedes Wochenende. Also nicht alle auf einmal, selbstverständlich." grinst der Wolf dem Vampir zu. Dariush nickt verstehend. Wölfe leben einfach nicht alleine, das hat er inzwischen begriffen.
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Nur eine Katze
FantasyMikesch ist ein kleiner Neko. Mit Katzenohren und langem samtigem Schwanz. Warum zur Hölle macht ihn das zu einem Wesen zweiter Klasse?