Geknickt verabschiedet sich Hasso bei Hamish und wünscht ihm eine gute Nacht. Rex und er verlassen das Zimmer und Rex bemüht sich seinem Freund beizustehen. "Wenn du dich doch im Dorf umsehen willst dann bin ich dabei. Ich zeige dir den Weg wenn du es willst." flüstert er Hasso zu. Hasso nickt dankbar. "Ich würde jetzt gerne noch einmal ins Dorf gehen." flüstert er zurück und die Jungs schleichen sich aus dem Schloss. Kaum sind sie im Wald verschwunden da wandeln sie sich in ihre vierbeinige Gestalt. Sie kommen dann einfach besser vom Fleck. Lucky haben sie mit genommen. Der kleine Kater hat ja schon einmal dafür gesorgt dass der Mensch keine Angst vor Hasso mehr hatte. Bestimmt glauben die Menschen dass Werwölfe gemeine Kreaturen seinen die keine Freundschaft unter den anderen Tieren haben könnten. Doch das stimmt nicht. Hasso und Rex mögen Mikesch und seine Katzen. Auch die anderen Jungs waren dem Hybriden stets zugetan und haben fast ohne zu murren akzeptiert dass er ein Mitglied ihrer Gemeinschaft wurde. Werwölfe sind von den Menschen eigentlich kaum zu unterscheiden. Zumindest dann nicht wenn sie sich noch nicht an einen Vampir gebunden haben. Sie sind dann wie ganz normale Menschen, ohne besondere Kräfte ausser dass sie sich in einen Wolf wandeln können. Erst wenn sich der Wolf an einen Vampir bindet dann bekommt er übernatürliche Kräfte. Erst dann wird er Kind der Finsternis. Erst dann ist er stärker als ein Mensch, fast unverwundbar, und mondsüchtig. Erst dann wenn die dunkle Seite in den Werwölfen steckt werden sie an Vollmond zu unberechenbaren, reissenden Bestien. Erst dann werden sie zur Gefahr für die Menschen. Bisher sind Rex und Hasso zwei Teenager die verzweifelt ihren Freund wieder finden wollen.
Die beiden eilen hastig durch den Wald. Sie rennen und hasten als hinge ihr Leben davon ab. Vielleicht hängt Mikeschs Leben ja davon ab? Hasso hofft inständig dass er seinem Freund helfen kann. Er würde nicht gut überleben können wenn Mikesch nun etwas passiert wäre. Doch Hanisch hat gesagt dass der Kater ein Köder sein soll. Vielleicht finden sie ihn ja. Vielleicht tappen sie ja nicht in die Falle die für sie vorbereitet ist. Immerhin wissen sie ja jetzt dass eine Falle für sie aufgebaut ist und Mikesch der Köder ist. So in Gedanken versunken sind die beiden im Dorf angekommen. Sie werden wieder zu Buben und schleichen sich zum Dorf. Im Dunkel der Häuserschatten beobachten sie das Dorf das so aussieht als würde es schlafen. Doch Rex und Hasso bemerken hinter jeder Mülltonne, in jedem Schatten einen Mensch mit Gewehren. Sie schauen sich um und selbst auf den Dächern warten die Menschen mit ihren Büchsen. Hasso und Rex trauen sich kaum zu atmen. Sie sehen zu dass sie in ihrer Ecke hocken bleiben und sich besser nicht mehr rühren. Es grenzt an ein Wunder dass sie nicht entdeckt worden sind. In der Dorfmitte ist eine Art Marterpfahl aufgebaut und an der ist Mikesch gebunden. Der kleine Kater hängt dort, die Arme hoch über sich gestreckt. Die Position sieht extrem ungemütlich aus, fast wie als würde Mikesch gefoltert. Hasso wünschte er wäre ein mächtiger Werwolf und könnte seinen Freund da raus hauen. Doch er ist einfach nur Hasso und wenn er sich bewegen würde dann wäre er schneller erschossen als er Mikesch erreichen würde. Er bleibt mit Rex in der dunklen Ecke bis der Morgen graut. Dann kommen die Menschen alle aus ihren Verstecken und Mikesch wird vom Pfahl gebunden. "Komm! Wir gehen heim. Zumindest wissen wir jetzt dass Mikesch lebt." sagt Rex und zieht Hasso auf die Füsse. Heimlich schleichen die Jungs wieder in den Wald und im Schutz der Bäume wandeln sie sich um rasch nach Hause zu rennen. Bald wird es Frühstück geben und es wäre bestimmt nicht gut wenn es auffallen würde dass sie nicht im Schloss die Nacht verbracht haben. Heimlich schleichen die Jungs durch den Schlosshof und schlüpfen durch die Nebentüre in den Dienstbotentrakt. Von dort huschen sie durch die dunklen Gänge bis sie an ihrem Turm angekommen sind. Der Angstschweiss steht den beiden Buben auf der Stirn. Wie wollen sie ihren nächtlichen Ausflug rechtfertigen? Vor allem nachdem sie Hanisch unmittelbar bevor sie los gezogen sind versprochen haben genau dies nicht zu tun. Nun müssen sie nur noch an Hamishs Tür vorbei schleichen und dann noch unbemerkt die Treppen hinauf gehen. Auf Zehenspitzen schleichen sie an der Tür vorbei und nehmen Zehenspitze für Zehenspitze die Stufen nach oben. Hasso ist dankbar dass es Steinstufen sind und keine aus Holz. Die würden bestimmt knarren und die beiden Ausreisser verraten. Als sie an Rex Tür angekommen sind lauschen sie erst einmal an der Tür. Dahinter schläft wohl Buddy. Zumindest hören die Jungs sein Schnarchen durch die Tür. Darum schleichen sie den Turm einfach weiter nach oben. Als sie vor Hassos Tür angekommen sind lauschen sie ebenfalls erst einmal an der Tür. Sie hören nichts verdächtiges und darum öffnen sie die Tür leise. Die knarrt entsetzlich. Millimeter für Millimeter ziehen sie die Tür auf. Dann schlüpfen sie in den runden Raum und schliessen die Tür genau so leise. Sie trauen sich nicht aufzuatmen. Resch entledigen sie sich ihrer Kleidung und gemeinsam legen sie sich in das gemütliche Himmelbett und ziehen sich die Decke über den Kopf. Hassos Herz klopft noch gewaltig. An Ruhe ist noch lange nicht zu denken. Als Rex nach einer Weile eingeschlafen ist denkt Hasso noch lange über seinen Mikesch nach. Es beruhigt ihn ungemein zu wissen dass Mikesch am Leben ist. Doch es zerreisst ihm das Herz dass er Mikesch kein Lebenszeichen geben konnte. Doch dann fällt ihm siedend heiss ein dass sie Lucky ja nicht mehr mit zurück genommen haben. Hoffentlich wird der kleine schwarze Kater Mikesch beistehen. Mit diesem Gedanken kann Hasso dann doch endlich ins Reich der Träume gleiten.
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Nur eine Katze
FantasyMikesch ist ein kleiner Neko. Mit Katzenohren und langem samtigem Schwanz. Warum zur Hölle macht ihn das zu einem Wesen zweiter Klasse?