44

18 3 2
                                    

Am nächsten Morgen wachen die vier Freunde früh auf. Hasso und Dariush duschen ausgiebig, Mikesch und Lucky waschen sich mit verzogenen Gesichtern am Waschbecken. "Warum ist das Wasser so nass?" beschwert sich Lucky fauchend. Hasso und Mikesch lachen ihn aus und Dariush schaut irritiert. "Was hat er gesagt?" fragt er neugierig. "Er hat sich darüber beschwert dass das Wasser nass ist." erklärt Hasso. Dariush nickt und er wringt Lucky den Waschlappen gut aus. Dann schrubbt er ihm liebevoll den Rücken und trocknet seinen Kater sofort mit einem warmen Handtuch ab. Ja, so ist waschen erträglich! findet Lucky. Die vier ziehen sich an und in dem Esszimmer wartet bereits ein köstliches Frühstück auf sie. Für Dariush haben Drogo und Peter das selbe was sie auch trinken. "Damit du in der Uni keinen Hunger bekommst." grinst Drogo. Dariush nimmt das Glas und prostet den beiden Vampiren zu. Dann trinkt er es mit gierigen Zügen aus. Er hat schon ziemlichen Durst gehabt. Danach bedient sich Dariush am Kaffee. Der ist schwarz und heiss und sehr stark. Genau so mag ihn Dariush. Er schenkt sich grosszügig ein. Für seine Kater gefüllt Dariush die Trinkbecher zu zwei Dritteln mit warmer Milch bevor er ein wenig von dem Kaffee giesst. Die beiden mögen den bittren Kaffe nicht so sehr. Hasso bekommt den Kaffee ebenfalls mit Milch verdünnt. "Du trinkst Kaffee?" fragt Peter erstaunt und schaut Dariush fragend an. Der nickt und er sagt seufzend nachdem er einen grossen Schluck getrunken hat: "Kaffee ist einfach das beste Getränk der Welt!" Drogo lacht und sagt: "Siehst du Brüderchen, ich bin nicht der einzige Vampir der Kaffee mag." Drogo hat genau wie Dariush seinen Kaffee schwarz und stark in seiner Tasse. Doch im Gegensatz zu Dariush hat Drogo noch etwa ein halbes Pfund Zucker darin. Drogos Getränk ähnelt einem Sirup.

Nach dem Frühstück gehen die Jungs in die Universität. Sie möchten sich einschreiben um in der Unibibliothek ihre Studien über Werwölfe fortzusetzen. Leider werden Mikesch und Lucky nicht willkommen geheissen. "Wir sind eine Universität und kein Zoo!" sagt die unfreundliche Dame hinter dem Schalter. Peter und Drogo werden sauer. "Ich dachte unser Bruder hätte das mit dem Dekan geklärt?" sagen sie bitter. Doch die Dame weigert sich Mikesch oder Lucky in die Studentenschar aufzunehmen. "Das macht doch nix. Dann gehen wir eben die Stadt erkunden so lange wie ihr die Bücher wälzt." sagt Mikesch, kann jedoch die Trauer aus seiner Stimme nicht gänzlich verbannen. Peter und Drogo bestehen darauf zum Dekan vorgelassen zu werden. Es darf doch nicht wahr sein! Da spenden sie der Universität Unsummen an Geldern und dann verwehren die ihren Gästen den Zugang zu den Büchern? Mit bösen Gesichtern klopfen sie beim Dekan an. Die Vorzimmerdame versucht die beiden wütenden Studenten aufzuhalten aber die gehen einfach durch. Einer der Professoren ist gerade beim Dekan und die beiden bereden irgendetwas. Doch darauf können Peter und Drogo keine Rücksicht nehmen. Drogo, als der impulsivere von beiden redet sich sofort in Rage: "Mein Bruder Nicolae hat gestern mit ihnen telefoniert. Nun versucht ihre Sekretärin aber unsere Gäste vom Studieren abzuhalten! Sie seien nicht qualifiziert nur weil sie Hybriden sind!" Der Direktor bekommt einen roten Kopf und einen verschämten Gesichtsausdruck. Der Professor mustert die beiden Jungs neugierig. Die Bartholy Brüder interessieren ihn schon seit einer Weile. Die beiden sind immer so still und genügsam. Dieses selbstbewusste und dominante Auftreten passt so gar nicht zu den beiden unscheinbaren Studenten aus seinen Kursen. Schüchtern grüsst Peter den Dekan und den Professor mit einem kleinen, entschuldigenden Lächeln. Ja, so hat er die beiden Jungs eher in Erinnerung. Der Dekan versucht Drogo zu beruhigen während der Professor Peter anspricht: "Um was geht es bitte?" Peter schaut schüchtern zu Boden um dann wieder Professor Jones anzusehen: "Unser Bruder hat Gäste aus unserer alten Heimat. Verwandte und Bekannte. Zwei davon sind Hybriden. Gestern hat unser ältester Bruder den Dekan angerufen ob die vier an dieser Universität studieren dürften und da hiess es es sei kein Problem. Nun scheint aber doch die Tatsache dass zwei der Jungen Hybriden sind eine Rolle zu spielen." Peter schaut den Professor beobachtend an. Es ist der Professor für Mythen und Legenden der leider Zeuge dieses Gesprächs wird. Der Professor schaut Peter verwundert an. "Weswegen habt ihr Hybriden in eurem Bekanntenkreis?" fragt er neugierig. Peter windet sich etwas. Er möchte auf keinen Fall verraten dass sie Vampire sind. Doch ein Blick in Dariushs, Mikeschs und Luckys Gesichter wird diesem Professor verraten was passiert ist. Immerhin ist es sein Fachgebiet. Darum durchst Peter ein wenig herum. "Einer der Hybriden ist mit dem besten Freund meines Cousins liiert. Der andere ist dessen Bruder." Peter hofft inständig dass Dariush so gescheit ist sich nicht mit den beiden Katern gemeinsam sehen zu lassen. Doch schon in der nächsten Sekunde ist seine Hoffnung verflogen. Dariush, Hasso, Mikesch und Lucky werden von der wütenden Sekretärin angekündigt. Der Dekan bittet auch diese Jungs herein und dem Professor wird sofort klar was Peter versucht hat zu verheimlichen. Hasso ist derjenige der das Wort ergreift und sich und die anderen höflich vorstellt. "Wir würden gerne mehr über Werwölfe herausfinden. Wir schreiben in unserer Heimat eine Arbeit darüber und man sagt dass an dieser Universität dieses Wissen vorhanden sei." erklärt er und der Dekan lächelt. "Ihr habt Glück! Dies ist Professor Jones und er ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Werwölfe." stellt der Dekan lächelnd den Professor vor. Hasso dreht sich zu dem fremden Mann und streckt ihm fröhlich die Hand entgegen. "Sehr angenehm. Ich würde mich geehrt fühlen wenn ich ein wenig von ihrem Wissen profitieren dürfte." Professor Jones schüttelt die Hand des fröhlichen Jungen neben dem selbst die Vampire blass werden. Dieser Junge scheint ein sehr mächtiger ..... Wolf zu sein. Professor Jones bemerkt das an verschiedenen kleinen Hinweisen. Alleine die Art sich zu bewegen ist ein Statement. Hasso scheint sich bewusst zu sein dass er hier im Raum die mächtigste Person ist. Zumindest sein Unterbewusstsein weiss das und er steht so aufrecht dem Dekan gegenüber dass der sich automatisch kleiner macht. Professor Jones beobachtet Hasso verwundert. Ist es eventuell das was er vermutet? Ein gebissener Wolf? Aber wer um alles in der Welt hat den Kerl verwandelt? Jones ist geneigt hinter das Geheimnis zu kommen. Darum lächelt er dem Wolf freundlich zu und er sagt mit einer angenehmen Stimme: "Ich würde mich meinerseits sehr geehrt fühlen wenn ihr meine Studenten würdet." Hasso lächelt offen und wenn Jones es nicht besser wüsste würde er glauben dass es einfach nur ein netter, zuvorkommender, fröhlicher junger Mann sei. Doch Jones mahnt sich innerlich dem Jungen nicht auf den Leim zu gehen. Er hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine gefährliche Bestie vor sich. Doch es ist bestimmt besser den Wolf im Auge zu behalten als ihn weg zu schicken. Wer weiss wo er dann sein Unwesen treibt.

Nur eine KatzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt