Während des Gesprächs sind Hasso und die anderen Jungs in einer beleuchteten Kammer angekommen. Es scheint eine Bibliothek zu sein. Zumindest sind die Wände mit riesigen Regalen verdeckt und in den Regalen stehen hunderte von alten Büchern. In dem Raum stehen mehrere Sitzgruppen gemütlicher Sessel jeweils um kleine Tischchen herum drapiert. Ein riesiger Kamin spendet Licht und Wärme. Auf den Tischen sind Kerzen und auch an der Decke hängt ein grosser Kronleuchter. Am Kamin sitzen ein paar Männer und ein paar Hunde liegen ihnen zu Füssen. Rex räuspert sich und ein Mann steht auf. "Hasso, mein Junge! Wo hast du gesteckt!" sagt der Mann den Hasso im Licht als Hamish erkennt. Hasso fällt dem alten Mann in die Arme und er schluchzt: "Sie haben Mikesch. Sie haben Mikesch entführt." Hamish drückt den traurigen und verzweifelten Jungen etwas an sich und brummt beruhigend. Der andere Mann erhebt sich ebenfalls und er sagt mit einer Grabesstimme: "Dann sind die Gerüchte wahr? Die Menschen haben einen Werwolf gefangen?" Hasso schaut sich den Mann genauer an. Er hat schlohweisse Haare aber ein jugendliches Gesicht. Die Augen sind glutrot und die Haut des Fremden ist mit blauen Adern durchzogen so dass es aussieht als sei sein Gesicht aus Marmor. Hasso erschrickt sich ein wenig vor dem Fremden, denn er weiss dass der ein Vampir ist. Einer der Todfeinde der Werwölfe. So weit hat er sein Erbe ja schon verstanden. Auch wenn er bisher selten, bzw. nie seine Wolfsgestalt genutzt hat. Der Fremde bewegt sich flink wie ein Schatten auf Hasso zu und hält ihm seine Hand hin. "Ich heisse Andrashek, ich bin der Hausherr." Andrashek hat eine melodische und beruhigende Stimme. Gar nicht so wirklich wie ein Mensch. Hasso hat das Gefühl als hätte er die Worte nicht mit seinen Ohren gehört sondern als seien sie ihm direkt ins Gehirn, nein in sein Herz gepflanzt worden. Er schaut Andrashek erstaunt an und der lächelt. "Ja, ihr könnt uns auch hören wenn ihr eure Ohren nicht nutzt." erklärt der Vampir Hasso. Der nickt und nimmt zögerlich die Hand des Vampirs. "Ich beisse dich nicht, versprochen." lächelt der Vampir und Hasso weiss dass Andrashek ihn nur zu gerne aussaugen würde. "Was würde geschehen wenn du mich beisst?" fragt Hasso und verengt seine Augen. Diese Frage hat nicht er selbst gestellt. Er wurde wie eine Marionette dazu genutzt. Doch ihn interessiert die Antwort wirklich sehr. "Erst wenn ihr den Biss eines Vampires bekommen habt dann könnt ihr eure ganze Kraft und euer ganzes Potential als Werwölfe nutzen. Wenn du dich jetzt wandelst dann bist du wie ein Wolfwelpe. Doch gebissen bist du ein mächtiges Wesen das gegen die Menschen bestehen kann!" Hamish räuspert sich laut. Dann sagt er: "Und du hast den Fluch des Vollmondes auf dir. Du wirst dich dann einmal im Monat unweigerlich in die Bestie verwandeln und du kannst dann nicht mehr klar denken. Wehe demjenigen der dann unter den Menschen weilt. Der richtet ein Blutbad an und die Menschen werden ihn hassen, finden und töten." Hasso schaut seinen alten Herrn erschrocken an. Hamisch zuckt entschuldigend mit den Schultern und der Vampir grinst gefährlich. Er präsentiert dabei seine Eckzähne. "Niemand zwingt dich bei Vollmond in der Nähe der Menschen zu sein. Und wenn du dich an einen Vampir bindest dann wird der für dich aufräumen, das kannst du mir glauben." Hamish lacht freudlos. "Du meinst wohl die Sauerei weg trinken. Aus dem Blutbad ein Festmahl machen und die Leichen entsorgen." Der Vampir grinst Hamish zu und sagt belustigt: "Oder so. Egal wie du es ausdrückst, es ist eine win-win Situation an einen Vampir gebundener Werwolf zu sein." Hamish schnaubt freudlos. "Dann bist du aber kein Wolf mehr sondern ein Hund. Ein gezähmter Wolf ist ein Hund!" Hamish schaut wütend und Hasso merkt dass die beiden diese Diskussion nicht zum ersten mal führen. Hasso ist sich sicher dass der Vampir gefährlicher ist als er aussieht. Er wirkt mächtig und Hasso merkt dass der Vampir ihn mit Hilfe seiner Stimme einlullen kann. Er schüttelt sich leicht um die fremde Macht los zu werden. Rex entspannt die Situation in dem er leichthin fragt: "Dürfen wir Hasso unser Zimmer zeigen?" Hamish und Andrashek nicken und dann widmen sie sich wieder ihrer ursprünglichen Konversation. Die Jungs verlassen die Bibliothek und sie rennen durch das Schloss als sei es ihr zu Hause. Sie machen einen irren Lärm. Als sie in einem dunklen Trakt angekommen sind werden sie plötzlich alle ganz leise. Sie schleichen durch den Gang und Hasso merkt wie sie alle den Atem anhalten. Erst als sie durch sind erklärt Rex flüsternd: "Hier dürfen wir eigentlich nicht durch. Das sind die Privatgemächer von Andrasheks Familie. Aber es ist eine Abkürzung in unseren Turm. Die Wendeltreppe poltern die Jungs dann wieder in gewohnter Manier herauf. Hasso bleibt die Luft weg als er die Turmzimmer sieht. Er hat mit einem alten, schäbigen Verlas gerechnet, vielleicht auch mit so einer jugendherbergsartigen Kammer die sie bei Hamish hatten. Aber was er nun erblickt verschlägt ihm die Sprache. Das Zimmer ist kreisrund und in der Mitte ist eine warme Säule. Es ist ein Kachelofen, der aber nicht von diesem Zimmer aus beheizt wird. Rex erklärt ihm dass der Ofen im Keller beheizt wird und dass sich Igor darum kümmert. "Wer ist Igor?" fragt Hasso und Rex grinst: "Das ist der Diener. Er macht echt alles. Er sorgt dafür dass das Schloss warm ist, dass Essen auf dem Tisch ist und dass die Betten gemacht sind." Hasso staunt. "Auch für uns?" Rex nickt lässig. "Jap." sagt er nur knapp. Dann zeigt er Hasso den Raum. Es ist ein gemütliches Schlafzimmer mit einem Himmelbett. Das Bett scheint sehr bequem zu sein aber es ist nur ein Doppelbett. "Schlafen wir hier alle?" fragt Hasso entsetzt und Rex und die anderen Jungs lachen. "Nein, das hier ist dein Zimmer. Wir haben die Zimmer weiter unten. Hamish wohnt ganz unten, er hat keinen Bock auf Treppen steigen. Tut mir leid dass du ganz oben bist." Rex schaut schuldbewusst zu Hasso aber der schaut nur aus dem Fenster und er meint: "Für diesen Ausblick nehme ich die Stufen auf mich." Rex grinst erleichtert und dann sagt er: "Komm, lass uns zum Essen gehen."
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Nur eine Katze
FantasyMikesch ist ein kleiner Neko. Mit Katzenohren und langem samtigem Schwanz. Warum zur Hölle macht ihn das zu einem Wesen zweiter Klasse?