Dariush ist nach dem Gespräch zu dem Fest gegangen. "Was feiert ihr eigentlich?" fragt Hasso ihn interessiert und Dariush antwortet: "Wir beraten wie wir Mikesch aus den Händen der Menschen befreien sollen. Hoffentlich einigen wir uns schnell, denn ich möchte meinen Kater schnell wieder haben." sagt Dariush und in Hasso keimt die Hoffnung. Die Hoffnung dass Mikesch bald wieder frei ist und dass er ihn dann auch wieder in seine Arme schliessen kann.
Glücklich schließt sich Hasso wieder seinen Leuten an. Die Jungs schleichen gerade wieder einmal durch den Familientrakt der Vampire als Hasso und Dariush Dariushs Zimmer verlassen. Die Buben bekommen große Augen als sie den Vampir erblicken. Ängstlich drängen sie sich alle hinter Rex. Der steht automatisch alleine vor Hasso und Dariush. Rex bestaunt Dariush verwundert. Auch er erkennt Mikesch in den Gesichtszügen des Vampirs. „Bist du mit Mikesch verwandt?" fragt Rex erstaunt und neun neugierige Augenpaare mustern den Vampir aus sicherer Entfernung. Dariush kann nur mit Mühe seine Tränen zurückhalten. Doch vor den Wölfen will er auf gar keinen Fall weinen. Sein Grossvater wäre bestimmt sehr erzürnt wenn er mitbekommen würde dass sein Jüngster Gefühle zeigt und das auch noch vor den "Stinkenden Kreaturen" wie er die Werwölfe in deren Abwesenheit nennt. Darum sagt er mit gefasster Mine: "Ich bin Mikeschs Erschaffer. Ich habe den Kater gebissen und ihn so zu dem gemacht was er heute ist. Die menschlichen Anteile hat Mikesch von mir." Nun staunen ihn die Jungs an. "Mikesch ist gar nicht als Hybrid geboren worden?" Will Buddy wissen. Dariush schüttelt seinen Kopf. "Niemand wird als Hybrid geboren. Wir Vampire machen Tiere zu Hybriden wenn wir sie so beissen als wollten wir Menschen in Vampire verwandeln." Die Jungs staunen. "Wow, könnt ihr echt Menschen und Tiere in etwas anderes verwandeln?" fragt Balou. Dariush nickt. "Ja, das können wir. Wir können Menschen in Vampire, Tiere in Hybriden und Werwölfe in reissende Bestien verwandeln." Dariush seufzt. "Wir sind nicht nett. Eigentlich sind wir genau das wofür uns die Menschen halten: Ihre Feinde die nur Tod und Vernichtung, Leid und Trauer über andere bringen. Und warum das ganze? Weil wir nichts mehr fühlen. Gar nichts." Nun überkommt den Vampir doch eine Woge des Leids. Er senkt seinen Blick und kämpft mit den Tränen. Hasso hat die Trauer des kleinen Vampirs ja schon erkannt und darum umarmt er ihn freundschaftlich. Der Junge erinnert ihn so sehr an seinen kleinen Freund. Gestik und Mimik ähneln der von Mikesch, die Optik sowieso. Darum mag er den kleinen Vampir einfach und möchte nicht dass der so traurig ist. Er streicht dem Kleinen über die Wange wie er es immer mit Mikesch gemacht hat. Der Vampir fängt nicht an zu schnurren, im Gegenteil, er schaut den größeren sehr befremdlich an. "Du bist nicht alleine, wir sind bei dir." verspricht Hasso und der Vampir lächelt das erste mal. Nun sieht er Mikesch noch ähnlicher und Hasso muss unwillkürlich ebenfalls lächeln. Dariush findet Hasso darum einfach nur unbeschreiblich nett. "Wenn du herausgefunden hast wie dein Grossvater Mikesch helfen wird, sagst du uns dann bescheid? Wir sind so was wie Mikeschs Familie." sagt Hasso und Dariush verspricht es. Die Wege trennen sich und Dariush huscht zum grossen Saal während die Wölfe sich in ihren Turm begeben. Sie sitzen noch lange in Rex und Buddy Zimmer und unterhalten sich über die Befreiung ihres Katers. "Sollen wir Lucky eigentlich wieder zu Mikesch schicken?" fragt Rocky. Alle schauen ihn an. Der erklärt: "Dann weiss Mikesch dass wir an ihn denken und ihm nicht im Stich lassen. Er muss doch Todesangst haben. Bestimmt behandeln ihn die Menschen nicht nett." Die anderen stimmen ihm zu. "Bestimmt wird es ihm gut tun wenn er Lucky sieht." meint Paul. "Immerhin ist es sein Lieblingstier." Alle sind damit einverstanden also lassen sie den kleinen schwarzen Kater hinaus in die Nacht. "Geh zu Mikesch!" flüstert ihm Hasso zu "Und sage ihm dass wir alle an ihn denken, ihn vermissen und sich Dariush und seine Familie schon überlegen wie sie ihn befreien werden." Mit diesen Worten entlässt Hasso den kleinen Kerl und er schaut ihm traurig nach. Wie gerne würde er mit Lucky mit gehen. Wie gerne würde er heute Nacht seinem Freund beistehen und ihm Mut machen. Das Herz von Hasso krampft etwas und er muss arg schlucken um nicht loszuheulen. Der Mond steht hell am Himmel und erleuchtet das Schloss und den Wald. Hasso kann nicht anders, er rennt in den Wald, wandelt sich und läuft mit Lucky mit. Der kleine Kater ist nämlich alles andere als schnell. Hasso nimmt den Kater huckepack und rennt mit ihm zum Dorf. In sicherer Entfernung lässt er den Kater von seinem Rücken und bleibt in den Schatten der Bäume. Der kleine Kater saust anmutig Richtung Dorf und Hasso erkennt dass wieder die Menschen in den Schatten der Häuser und auf den Dächern lauern. Hasso legt sich unter die tief hängenden Äste einer Tanne und wartet. Er weiss nicht genau worauf er wartet aber er hat das Gefühl dort bleiben zu müssen. Nach einer Weile hört er Mikesch rufen. Hasso kann nicht genau verstehen was Mikesch ruft, dazu reicht sein Gehörsinn nicht aus. Aber den Schuss hat er sehr wohl gehört. Und was Mikesch dann brüllt kann Hasso verstehen: "LASST MEINEN KATER IN RUHE, IHR BASTARDE! DER HAT EUCH GAR NICHTS GETAN! ER IST EINE GANZ NORMALE KATZE!" Hasso richtet sich auf und knurrt. Instinktiv stellt er seine Haare auf und wird zum Höllenhund. Haben die jetzt allen Ernstes auf einen harmlosen Kater geschossen? Wie als sei es die Antwort düst Lucky zu Hasso. Sein Ohr blutet und die Kuppe ist weg. Zum Glück ist das Katerchen nicht allzu schlimm verletzt. Hasso leckt dem kleinen Kerl liebevoll das Köpfchen und er wartet bis die Wunde aufhört zu bluten. Ein blutendes Tier inmitten eines Schlosses voller Vampire zu tragen erscheint ihm nicht wirklich clever. So wartet er mit dem zitternden Tier bis die Wunde sich geschlossen hat und der Kleine sich beruhigt hat. Dann nimmt Hasso Lucky wieder huckepack und rennt mit ihm heim. Als sie den Schlosshof betreten haben will Hasso sich eigentlich wandeln und ins Schloss gehen. Aber der Kater maunzt aufgeregt und verschwindet in den Schatten an der Schlossmauer. Hasso geht dem Kleinen hinterher und findet dort einen in Tränen aufgelösten Dariush.
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Nur eine Katze
FantasyMikesch ist ein kleiner Neko. Mit Katzenohren und langem samtigem Schwanz. Warum zur Hölle macht ihn das zu einem Wesen zweiter Klasse?