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Hasso, Dariush, Mikesch und Lucky haben den Tisch zu ende gedeckt. Sie sehen ein bisschen so aus wie Mumien, so verpflastert und verbunden. Peter und Sarah kommen mit Lorie in die Küche und das kleine Mädchen staunt Greebo an. "Drogo, seit wann gibt es dich doppelt?" fragt sie mit grossen Augen. Drogo grinst und er sagt: "Seit vorhin." Sarah schaut böse zu Drogo. "Du hättest ihn nicht beissen müssen!" sagt sie etwas angesäuert. Peter seufzt und er macht ein leidendes Gesicht. Er hat die letzte halbe Stunde damit verbracht Sarah zu beruhigen dass Drogo es ja nicht böse gemeint hätte und dass Greebo drauf und dran war Lucky, Mikesch und Hasso ernsthaft zu verletzen. Lorie hat zwar mitbekommen dass da in der Küche was furchtbares passiert ist aber was da genau stattgefunden hat hat sie sehr zu ihrem Bedauern nicht wirklich heraus bekommen. Doch als sie nun den doppelten Drogo mit Katzenschwanz sieht kann sie sich einen Reim darauf machen was geschehen ist. Als sie die verletzten Mitbewohner sieht noch viel mehr. Sie schaut sich mit grossen Augen um. Nicolae lächelt Lorie liebevoll an und er erklärt ihr dass Sarah wohl ihre Katze mitgebracht hat und Greebo fand es witzig Lucky, Mikesch und Hasso anzugreifen. Lorie grinst dem Ex Kater zu und sie sagt: "Du bist stärker als die drei zusammen, nicht?" Greebos Brust schwillt vor Stolz. Er grinst diabolisch und würde nun echt gerne antworten. Doch er hat keine Ahnung wie das geht. Lucy hat Erbarmen und er sagt zu Greebo (natürlich in Katzensprache): "Nicken heisst ja, Kopf schütteln nein." Für alle die ihn nicht verstehen klingt es wie ein klägliches maunzen. Greebo schaut nicht einmal zu dem kleinen Kater und er nickt Lorie zu. Lorie lächelt süss und sie sagt: "Du bist bestimmt auch als Drogo noch stärker als die vier!" Greebo würde vor Stolz abheben wenn er könnte. Lorie drückt Greebo auf einen Stuhl und dann setzt sie sich auf dessen Schoss. "Ich füttere dich." erklärt sie dem erstaunten Kater. Sie schnappt sich ein Stück Fisch und hält es Greebo vor den Mund. Der öffnet gierig seine Klappe und dann bekommt er leckeren Fisch. Greebo schmatzt und er freut sich. Die anderen setzen sich auch und sie essen gemeinsam zu Abend. Mikesch und Lucky sind auch nur ein ganz kleines bisschen enttäuscht dass Greebo ihren ganzen schönen Fisch auffuttert. Die Sahne hat er ebenfalls verputzt. Da bleibt für die Kleinen noch ein bisschen Milchbrei und ein wenig von der Wurst die eigentlich für Hasso und Sebastian gedacht war. Da Nicolae Sarah als potentielle Wurstesserin mit eingerechnet hat ist reichlich vorhanden. Sarah bedient sich am Käse ehe die Kater den für sich entdecken. Am Ende ist alles aufgefuttert. Nicolae bestaunt die gefrässigen Hybriden. Greebo hat mindestens doppelt so viel gefressen wie Sebastian und Hasso zusammen. Die Vampire trinken köstliches, frisches Blut. Ausser Drogo gönnen sich alle noch einen Nachschlag. Nur Drogo hat heute schon ausgiebig getrunken und darum ist er schon vor dem Abendessen satt. Bewundernd blickt er immer wieder zu seinem Hybriden. Er findet ihn traumschön und würde auch gerne so aussehen wie der. So selbstbewusst auftreten so sicher in seinen Bewegungen und dabei so ausserordentlich elegant wirken. Selbst in den ungelenken u d u gewohnten Bewegungen wirkt Greebo einfach nur toll. Drogo fühlt sich neben seinem Hybriden ein wenig wie ein Kind im Kostüm seines Idols. So als wäre er ein Kind im Superman Kostüm und der echte sässe plötzlich vor ihm. Greebo schlemmt und schmatzt. Er geniesst das Abendbrot bei dem niemand ihm die Mahlzeit rationiert oder er sie sich selber erlegen muss. Der Fisch, der Käse, die Sahne sind extrem lecker und er durfte bisher noch nie so viel davon haben wie er wollte. Greebo ist gar nicht so unglücklich über seinen neuen Körper. Als alle aufgegessen haben stellt sich die Frage wo Greebo schläft. Sarah möchte ihr Kätzchen gerne bei sich aufnehmen, Drogo findet aber dass er eben so wie Sarah Ansprüche an den Hybrid hätte. Nicolae entscheidet dass Greebo bei Sarah schlafen darf. Er gehört ihr und nur weil Drogo ihn verwandelt hat heisst das nicht dass er ihm gehört. Drogo schmollt. "Wer es beisst dem gehört es!" sagt er giftig. Doch Sarah lacht nur und sie sagt: „Wir sind nicht im Kindergarten wo man den Lolli ableckt um ihn für sich zu beanspruchen." Lorie winkt ab und sie meint trocken: „Und selbst wenn, funktioniert es dort auch nicht." Greebo amüsiert sich über diesen Machtkampf und er ist erstaunt dass sein Erschaffer ihn nicht gewinnt. Sarah bringt Lorie ins Bett. Die Abendroutine darf nicht leiden nur weil bei Sarah im Zimmer der wohl heisseste Mann des Universums wartet. Geduldig putzt sie der Kleinen die Zähne, kleidet sie in ein niedliches Rüschennachthemd, flicht ihr die hübschen Haare und liest noch ein Kapitel aus dem Märchenbuch vor. Dann muss Lorie noch einmal auf Klo und hat anschliessend etwas Durst. Als alles erledigt ist hat die Kleine Angst im Dunkeln. Sarah wartet also bis Lorie eingeschlafen ist und dann begibt sie sich erwartungsvoll in ihr Zimmer. Greebo hat sich am Fussende bequem eingerollt und er schnarcht leise. Sarah ärgert sich dass sie nicht noch etwas mehr von ihrem Kater hat. Seufzend geht sie ins Bad und zieht sich um. Dann schlüpft sie ins Bett und versucht die Augen zu schliessen. Der laut schnarchende Greebo hindert sie jedoch daran. Sarah schlüpft aus dem Bett und sie geht ins Bad um Ohropax zu suchen. Dort findet sie keins und darum geht sie leise aus ihrem Zimmer und huscht in die Küche. Sie will unbedingt etwas brauchbares finden das sie sich in die Ohren stopfen kann. Dieses Geschnarche wird sie nicht die ganze Nacht aushalten. Den Kater wecken und zu Drogo schicken will sie aber auch nicht. Sie durchsucht sämtliche Schubladen und am Ende hat sie etwas Knetwachs gefunden. Das ist eigentlich dafür gedacht um wacklige Kerzen in die Leuchter zu kleben aber mit etwas Watte umwickelt wird es sich als Ohrstopfen sicher eignen. Zufrieden steigt Sarah die Stufen zu dem Wohnflur empor. Gerade als sie die letzte Stufe erklommen hat hört sie Stimmen und schlurfende Schritte über sich. Sie bleibt reglos stehen und sie spitzt ihre Ohren. Auf dem Dachboden unterhalten sich Leute! Definitiv! Sie lauscht und dann kann sie dort oben sogar eine Tür schlagen hören. Ganz leise, auf Zehenspitzen steigt Sarah zum Dachboden empor. Als sie oben angekommen ist sind die Stimmen verstummt und der Dachboden liegt ausgestorben vor ihr. Doch halt! Gestern hat sie alle Türen verschlossen. Klar, die waren ja auch alle verschlossen doch nun steht die Tür offen die sie als Mansarde der Köchin bezeichnet hat. Sie hat gestern dort ein Kochbuch gesehen. Sarah schleicht in das Zimmer. Das Zimmer sieht im Prinzip wie gestern aus. Jemand hat das Kochbuch von dem kleinen Tisch in ein Regal geräumt. Sarah nimmt sich das Buch und sie schaut es sich an. Es ist ein wirklich altes Buch und es hat einer Mathilda König gehört. Sarah lauscht ob sie noch einmal die Stimmen oder die Schritte hören kann aber leider ist es auf dem Dachboden nun muchsmäuschenstill. Darum geht Sarah mit dem Buch in der Hand wieder zurück in ihr Zimmer. Dort angekommen hat sich Greebo nun quer über ihr Bett gelegt. Sarah schüttelt ihren Kopf und sie schaut gedankenverloren aus dem Fenster. Das kleine Häuschen im Garten liegt im Dunkel. Etwas enttäuscht legt Sarah das Buch auf ihren Schreibtisch und geht dann zu ihrem Bett. Sarah schüttelt Greebo an der Schulter und der Kater gähnt und streckt sich. Dann rollt er sich zur Seite und Sarah kann sich in ihr Bett legen. In Gedanken versunken krault sie Greebo den Bauch und der stattliche Kerl fängt an zu schnurren. Sarah muss lächeln und sie schliesst ihre Augen. Im Halbschlaf bemerkt Sarah dass ihr ziemlich kalt wird. Sie zieht die Decke enger um sich und dann kuschelt sie sich etwas näher an ihr Haustier das wunderbar warm ist. Zufrieden seufzt sie und schläft dann endgültig ein. Im Traum hört sie wieder eine Tür die ins Schloss fällt.

Nur eine KatzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt