7. Kapitel

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Ich wachte durch den lauten Wecker meines Handys auf. Grummelnd schaltete ich diesen aus und richtete mich auf. Verwirrt schaute ich durch mein Zimmer. Bin ich gestern nicht auf der Couch eingeschlafen?

Ich stand auf und taumelte ins Bad. Als ich in den Spiegel schaute, stieg mir ein köstlicher Duft in die Nase. Da fiel es mir plötzlich wieder ein. Ich ging in mein Zimmer und wechselte meine Klamotten. Ich hatte nun einen schwarzen Hoodie über meine Shorts angezogen.

Ich tappste mit der Nase voran in die Küche und dort stand niemand anderes, als Tadashi am Herd. ,,Mhmmorgen..", murmelte ich und fing an, in der Luft zu riechen. ,,Guten Morgen.", sagte er lächeln. ,,Ich habe mir erlaubt, den Herd zu benutzen.", fügte er hinzu und holte gerade den letzten Pfannkuchen aus der Pfanne.

,,Woah, wie hast du es denn geschafft, dass die so gut riechen?", fragte ich ihn staunend. ,,Eh.. ich mache die immer so.", sagte er und brachte den Teller zum Esstisch. Stumm folgte ich ihm. ,,Hast du vielleicht Ahornsirup oder Honig da?", fragte er, als er zurück in die Küche ging, um die Schubladen nach Tellern und Besteck zu durchsuchen.

,,Äh.. Ich glaub da oben in dem Schränkchen. Und Teller und Besteck sind da.", sagte ich und zeigte auf eine Schublade. ,,Ah, entschuldige! Warte, ich nehm dir was ab.", sagte ich, da mir auffiel, dass ich ihn fast schon herumkommandierte. Er antwortete nur mit einem Lächeln und wir brachten alles zum Esstisch.

×××

,,Hast du auch alles?", fragte ich jetzt schon zum siebten Mal. ,,Ja, ich hab alles.", antwortete Tadashi lächelnd und zog sich seine Schuhe an. ,,Okay.", erwiderte ich nur und schlüpfte auch in meine Schuhe. Wir verließen das Appartement und ich schloss gerade ab, als sich die Haustür von Herr Kurosaki's Appartement öffnete.

,,Oh, Guten Morgen.", begrüßte ich ihn. ,,Guten Morgen!", erwiderte er fröhlich. ,,Wow, Sie haben aber gute Laune.", stellte ich fest. ,,Ach, ich treffe mich demnächst mit jemandem zum Essen.", erzählte er. ,,Oho, na dann viel Glück!", sagte ich grinsend. Er lächelte mich nur an und verschwand im Fahrstuhl.

Tadashi schaute mich nur verdutzt an. ,,Und das ist dein Nachbar? Ihr verhaltet euch ja fast schon wie beste Freunde.", sagte er. ,,Naja, er ist ein Kollege von meinem Onkel, deshalb ist unser Kontakt auch so gut.", sagte ich und verstaute den Schlüssel in meiner Jackentasche.

,,Wer ist eigentlich dein Onkel? Er muss ja eine ziemlich wichtige Person sein, wenn er kaum zu Hause ist und was mit der japanischen Regierung am Hut hat.", fragte Tadashi. ,,Naja, mein Onkel hat ziemlich großen Einfluss, wenn man es so betrachtet. Er ist zwar nicht besonders bekannt im Land, aber er wird von der japanischen Regierung respektiert und geachtet. Deswegen, bin ich auch so einfach dazu gekommen, in einem Jungen-Volleyball-Team zu spielen.", erzählte ich.

,,Also hast du ihm nur gesagt, dass du bei Jungs spielen willst und dir wurde der Wunsch erfüllt.", sagt Tadashi. ,,Nein, so ist es nicht. Ich kam einfach nie mit Mädels im Team gut aus und dann hat mein Onkel das einfach so gemacht. Aber letztendlich bin ich froh darüber.", sagte ich und lächelte ihn an.

Wir waren inzwischen an der Bushaltestelle angekommen. ,,Ach, wo wir gerade über Volleyball reden... Wollten Hinata und Kageyama heute nicht den Aufsteiger trainieren?", fragte ich. ,,Ja, stimmt. Sie wollten ausprobieren, wie es am besten funktioniert.", antwortete Tadashi. ,,Sag mal, wie bin ich eigentlich gestern von der Couch ins Bett gekommen?", fragte ich.

Tadashi's Wangen wurden rot und er schaute nervös weg. ,,A-Also, ich habe dich, als du eingeschlafen bist, ins Bett getragen.", sagte er. Meine Augen weiteten sich ein Stück. Er hat mich- ? ,,Ähm.. danke. Also, nein. Eher entschuldige, ich bin einfach eingeschlafen, das wollte ich nicht.", sagte ich schnell.

,,Eh, nein. Ist schon in Ordnung. Du warst eben erschöpft, da kann man nichts machen.", sagte er. Jetzt standen wir schweigend nebeneinander. Verdammt, ich wollte ihm nicht solche Unannehmlichkeiten bereiten. Gerade, als ich zum Sprechen ansetzen wollte, kam der Bus.

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,,Ah, Ryoko! Gut, dass du kommst.", hörte ich von Kiyoko, als ich die Halle betrat. ,,Hm? Was gibts denn?", fragte ich. ,,Daichi möchte sich einmal deine Aufschläge und Annahmen anschauen.", sagte sie und zeigte auf Daichi, der nun auf mich zukam. ,,Erstmal ziehst du dich um und dann erkläre ich es dir genauer.", sagte er, woraufhin ich nickte und Richtung Umkleide ging.

Als ich wieder in die Halle kam, wollte Daichi gerade anfangen zu sprechen, jedoch öffnete sich genau in dem Moment die Metalltür und Herr Takeda kam breit grinsend hinein. ,,Ich habs geschafft!", rief er laut und zog damit nun die ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Fragend schauten ihn alle an. ,,Ich habe uns ein Trainingsspiel organisiert!", sagte er energisch und zeigte fröhlich den Zettel herum. Da er sehr viel herumwackelte, konnte man kaum etwas lesen. Eins konnte ich aber klar und deutlich erkennen: Aoba Johsai.

Ich runzelte die Stirn. Irgendwo habe ich das doch schonmal gehört. Aoba Johsai... Aoba Johsai... Verdammt! Mir fällt es einfach nicht ein. ,,Gegen die Aoba Johsai also...", hörte ich Kageyama neben mir murmeln. Kennt er jemanden von dort? Ich frag besser nicht. Sein gruseliger Blick macht mir Angst.

,,Was ist?", fragte er gereizt. ,,Ah! Eh.. nichts.", sagte ich erschrocken und drehte mich weg. Ich will ihn gar nicht erst richtig wütend erleben..

,,Ryoko.", hörte ich. Ich drehte mich zu der Stimme. ,,Fangen wir an?", fragte Daichi lächelnd. ,,Ja.", antwortete ich und ging mit ihm aufs Feld. ,,Mach einfach ein paar Aufschläge.", sagte er und ich nickte.

×××

Nachdem wir ein paar Aufschläge und Annahmen machten, überließen wir den anderen das Feld. ,,Kiyoko, hast du dir etwa Notizen gemacht?", fragte Daichi überrascht, als wir bei ihr ankamen. ,,Ja, ich möchte für jeden aus dem Team ein Profil mit seiner Leistung anfertigen. So können wir an den Fertigkeiten der einzelnen Spieler arbeiten.", sagte Kiyoko.

,,Hey, warum steht da, dass ich meine Annahmen noch verbessern muss?", fragte Daichi empört, als er auf das Blatt schaute. ,,Du konntest nur 2 von Ryoko's Aufschlägen annehmen. Zwar liegt es auch daran, dass ihre Aufschläge sehr präzise sind, aber als Drittklässler und Capitän solltest du schon etwas mehr gegen dein eigenes Team ankommen.", sagte sie klipp und klar.

Beleidigt schaute er sie an, woraufhin ich lachen musste.

Kageyama X OC || Der Blitz des SpielfeldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt