26. Kapitel

5.1K 237 84
                                    

Ich nahm ein Rütteln an meiner Schulter wahr. ,,Ryoko.", hörte ich jemanden meinen Namen sagen. ,,Wir sind da.", entzifferte ich nun Daichi, der zu mir sprach. ,,Daichi..", murmelte ich mit kratziger Stimme und sah ihn an. Er lächelte daraufhin. ,,Endlich bekomme ich dich wach. Du hast geschlafen wie ein Murmeltier.", sagte er.

Gähnend stand ich auf und folgte ihm aus dem Bus. Irgendjemand drückte mir meine Sporttasche in die Hand und ich verabschiedete mich danach mit einem ,,Bis Montag." Müde knurrend wollte ich schon das Schulgelände verlassen und zur Bushaltestelle gehen. ,,Ähm Ryoko, ich glaube nicht, dass jetzt noch ein Bus fährt.", hörte ich hinter mir.

Erst jetzt bemerkte ich, dass es stockdunkel war und die Busfahrzeiten lange vorüber waren. Verdutzt starrte ich in die Dunkelheit. Plötzlich hielt ein, mir nur allzu gut bekannter, schwarzer Sportwagen vor dem Eingang der Schule. Mit großen Augen ging ich darauf zu.

,,Ojisan?", fragte ich überrascht, als die Scheibe der Beifahrerseite herunterfuhr. ,,Klar doch. Ich hol' dich ab. Steig ein.", sagte er lächelnd. Ich stieg ein, aber schnallte mich nicht sofort an, sondern viel ihm um den Hals. ,,Wie war die Arbeit so?", fragte ich. ,,Das Übliche. Wie war dein Tag?", erwiderte er, während ich mich nun auch anschnallte.

,,Wir waren in Tokio, haben gegen die Nekoma gespielt. Obwohl wir verloren haben, hat es eigentlich total Spaß gemacht. Ach, und da war so ein komischer Gockel, der versucht hat, mit mir zu flirten.", erzählte ich drauf los. ,,Ein komischer Gockel?", fragte mein Onkel belustigt, während er losfuhr. ,,Er hat schwarze Haare, ist ungefähr so groß, wie du, und seine Frisur lässt ihn wie einen Hahn aussehen.", beschrieb ich ihn.

,,Na hoffentlich fängst du nicht an, ihn zu mögen.", kommentierte mein Onkel. ,,Pff- den da mögen? Er hat mich Tiger genannt! Tiger! Ich glaub's immernoch nicht.", beschwerte ich mich laut. Mein Onkel lachte nur, fand es wahrscheinlich genauso witzig, wie der doofe Gockel. ,,Sag mal, warst du eben nicht noch todmüde?", fragte er.

,,Ich war müde? Kann mich nicht erinnern.", sagte ich nur und starrte beleidigt aus dem Fenster.

Als wir ankamen, war mein Onkel so nett und transportierte für mich meine Sporttasche nach oben. Überraschenderweise wieder müde schlurfte ich in mein Zimmer. ,,Gute Nacht, schlaf gut, ja?", hörte ich nur noch hinter mir. ,,Hm.", murmelte ich leise und krabbelte auf mein Bett. Meine Zimmertür wurde geschlossen und ich viel in einen tiefen traumlosen Schlaf.

×××

Grummelnd drehte ich mich auf die andere Seite. Plötzlich bemerkte ich, wie ich dabei war, langsam aus dem Bett zu fallen. So schnell, wie es meine Reaktionsgeschwindigkeit hergeben konnte, stützte ich mich mit dem einen Arm am Boden ab und hielt mich mit dem anderen irgendwo an einem Kissen fest, um nicht abzustürzen. Erleichtert seufzte ich auf. ,,Doch keine Bruchlandung."

Müde tapste ich ins Wohnzimmer, wo mein Onkel auf der Couch saß und Zeitung las. ,,Guten Morgen.", sagte ich lächelnd und setzte mich zu ihm. ,,Na? Bist du bereit für deine Überraschung?", fragte er plötzlich breit grinsend. Mit großen Augen schaute ich ihn an. Die Überraschung? Verdammt, wie konnte ich das nur vergessen? (Btw, was denkt ihr, ist die Überraschung?)

,,Eh, ja.", sagte ich und lächelte nur. ,,Dann mach dich mal fertig. Ganz normale Sachen. So, wie du sonst auch rausgehen würdest.", sagte er und ich nickte schnell. Ich ging in mein Zimmer, machte mich fertig und aß dann in der Küche noch einen Apfel. Als ich ins Wohnzimmer zurückkam schlug mein Onkel gerade die Zeitung zu.

,,So, ich bin fertig, du anscheinend auch. Dann können wir los.", sagte er und ging voraus. Wir stiegen ins Auto und er fuhr los. Nachdenklich starrte ich auf die Straße. Wo könnten wir nur hin? Ich bemerkte, dass wir den Weg fuhren, den wir gestern Abend schon nach Hause kamen. Fahren wir zur Karasuno? Muss ich etwa Nachsitzen? Aber für was?

,,Fahren wir zur Schule?", fragte ich direkt. Mein Onkel fing nur an, geheimnisvoll zu grinsen. Grübelnd schaute ich aus dem Fenster. Vielleicht... zu Ukai's Laden? Nein. Warum sollten wir da hinfahren?

Letztendlich hielten wir am Straßenrand. Vor der Karasuno. Ich stieg aus und schaute rüber auf die andere Straßenseite, wo sich die Karasuno befand. ,,Aber was wollen wir denn hier? Das Tor ist doch abgeschlossen.", sagte ich und deutete hinüber. Breit grinsend stieg nun auch mein Onkel aus.

,,Dreh dich mal um.", sagte er. Verwundert schaute ich ihn an, ehe ich mich umdrehte.

Ein Haus. Nein, nicht ganz ein Haus. Es war größer und wirkte eindrucksvoller. ,,Mach mal die Hand auf.", sagte mein Onkel neben mir. Unsicher hob ich die Hand und öffnete sie. Plötzlich hatte ich etwas Klimperndes darin.

Überrascht schaute ich auf den Schlüsselbund, der sich in meiner Hand befand. ,,Probier den hier mal.", sagte er, zeigte auf einen Schlüssel und schob mich leicht in Richtung des Hauses. Unsicher ging ich auf das Gartentor zu. Ich öffnete es und passierte den Vorgarten, in den ein breiter Steinweg gepflastert war.

Bei der Haustür angekommen zögerte ich noch einmal und schaute zu meinem Onkel zurück. Dieser lächelte mir nur aufmunternd zu. Vorsichtig zog ich den Schlüssel, auf den er gezeigt hatte und steckte ihn in das Schloss. Ach du heilige... der passt.

Vorsichtig drehte ich den Schlüssel, bis das Schloss klackte und sich die Tür öffnete. Stumm schaute ich zu meinem Onkel, der nun grinsend auf mich zukam. ,,Na? Wie gefällt dir dein neues Zuhause?", fragte er.

Mir klappte die Kinnlade runter. Mein neues Was? ,,Da dein Weg zur Schule immer so weit ist, habe ich mir überlegt, dir ein kleines Häuschen in der Nähe der Karasuno zu kaufen.", erklärte er lachend. ,,Klein?", fragte ich entsetzt und starrte dann auf die halbe Villa.

,,Ein paar Schlafzimmer, Badezimmer, Pool, riesiger Hinterhof, genug weitere Zimmer, eine große Küche, zwei Wohnzimmer und eine Sporthalle.", zählte er auf. Mit offenem Mund starrte ich ihn an. ,,Oh, willst du vielleicht lieber im Appartement bleiben?", fragte er dann.

,,Eh, nein. Das hier ist super.", sagte ich und lächelte. ,,Nagut, dann lass uns deine Sachen holen!", sagte er grinsend.

___
Danke für diese verdammten 4K Reads ^^
Ich hab euch alle ganz doll lieb, lasst euch umarmen xD

Okay, hab mir heute die Haare gefärbt. Welche Farbe? Ich hatte vorher meine natürliche Haarfarbe, Dunkel/Mittelblond. Hab sie jetzt schokobraun gefärbt. Und ich muss ehrlich sagen, dass mir das viel mehr steht ^^

Kageyama X OC || Der Blitz des SpielfeldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt