69. Kapitel

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,,So. Hast du zugesehen? Nudeln lösen sich nicht auf.", sagte Ryoko und präsentierte mir einen Kochtopf voller dampfender Nudeln. Hungrig wollte ich nach ein Paar der Nudeln greifen, als sie wie meine Mutter meine Hand wegschlug. ,,Lass das. Erst beim Essen.", sagte sie streng. Beleidigt zog ich eine Schnute und ging an den Herd.

Den Deckel des Topfes mit Tomatensoße öffnend, schnupperte ich und schaute Ryoko dann an. ,,Ist was?", fragte sie, während sie gerade ein Stück Käse mit einer Reibe zu geriebenem Käse verarbeitete. ,,Bist du ein Essensgott? Eine Meisterköchin?", fragte ich. Ryoko fing an zu lachen. ,,Nein, das kommt nur, weil ich so oft allein bin." ,,Das klingt irgendwie mega depressiv.", meinte ich. Beleidigt schaute sie mich an. ,,Ich geb dir gleich depressiv!"

Als ich hörte wie sich die Haustür öffnete, tapste ich in den Flur und schaute meine Eltern an, die überrascht den Duft des Essens einatmeten. ,,Wow, Tobio. Du kannst ja doch-" ,,Ryoko hat mir.. geholfen.", unterbrach ich meine Mutter, die sofort enttäuscht die Schultern hängen ließ. ,,War ja klar. Isst Mila bei ihrer Freundin?" ,,Ich glaub, sie wollte da auch übernachten.", antwortete ich meiner Mutter und folgte ihr in die Küche, wo sie und Ryoko sich begrüßten.

,,Wie geht es dir denn, Ryoko?", fragte mein Vater, der nun auch in die Küche kam und die Tomatensoße kurz und kritisch begutachtete. Ryoko wandte sich lächelnd an meinen Vater und sagte: ,,Sehr gut, und dir?" Davon angepisst, dass mein Vater und sie sich so gut verstanden, ging ich zum Wandschrank und holte Gläser raus. Als ich mich umdrehte, erschrak ich halb zu Tode da Ryoko direkt hinter mir stand. ,,Verdammt, tauch doch nicht plötzlich hinter mir auf.", sagte ich.

,,Sorry, aber das war die Rache fürs Trainingscamp.", sagte Ryoko daraufhin grinsend, zog mich am Kragen ein Stück zu sich herunter und gab mir einen Kuss. Als sie sich umdrehte, hielt sie jedoch plötzlich inne und kurz darauf wurde mir auch klar, wieso. Meine Eltern starrten uns beide schweigend an.

Scheiße. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass Ryoko und ich seit dem Trainingscamp zusammen sind. ,,Wartet mal. Heißt das, dass ihr-", begann meine Mutter. Sofort stellte ich die Gläser, die ich noch in den Händen hatte, auf der Küchentheke ab und wollte aus der Küche flüchten. Meine Mutter reagierte allerdings schneller als ich und versperrte mir den Weg. ,,Hey Tobio, erklär mir das hier doch mal.", sagte sie breit grinsend.

Ich schnaufte angepisst. ,,Braucht man dafür wirklich 'ne Erklärung?", meinte ich und schaute mich hilflos um. Das Fenster. Ich springe aus dem Fenster. Eine Hand, die sich auf meine Schulter legte, unterbrach meine Gedanken. ,,Wir sind hier im Erdgeschoss. Lass es lieber.", sagte Ryoko und ich konnte ganz klar ein Grinsen aus ihrer Stimme hören. Dann schob sie mich etwas zur Seite und sagte: ,,Wir sind so circa zur Hälfte des Trainingscamps zusammengekommen."

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,,Reichst du mir mal den Käse?" Schweigend griff ich nach der Schale mit geriebenem Käse. ,,Ich hab doch gewusst, dass die beiden irgendwann zusammenkommen.", hörte ich meine Mutter meinem Vater zuflüstern. Denken die, ich bin taub? Etwas zu aggressiv stellte ich die Schale bei Ryoko ab, sodass etwas Käse auf dem Tisch landete. ,,Heyy, mach das mal mit ein bisschen mehr Gefühl.", ermahnte mich Ryoko daraufhin. ,,Ich zeig dir gleich ein bisschen mehr Gefühl!", drohte ich ihr zischend.

,,Wenn du das wirklich tätest, wäre ich dir sehr verbunden.", grinste sie mich an, ehe sie sich an meine Mutter wandte. ,,Ach, ehm.. Yuki?" ,,Ja, was ist denn?", fragte meine Mutter sofort und legte ein unschuldiges Lächeln auf. Natürlich. Damit ja keiner Verdacht schöpft, dass sie gerade über Ryoko und mich gelästert hat. ,,Wäre es in Ordnung, wenn ich heute hier übernachte?", fragte Ryoko. Aufgrund ihrer Frage verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke und schaute sie entgeistert an.

,,Aber klar doch. Soll ich dann die Luftmatratze holen oder geht es auch ohne?", fragte meine Mutter und hatte im nächsten Moment ein verstörendes Grinsen im Gesicht. ,,Ehh..", meinte Ryoko zögerlich und schaute mich dann an. Mit einem kurzen Blick auf ihren Teller konnte ich ausmachen, dass Ryoko fertig war und auch nicht den Anschein machte, noch etwas essen zu wollen, weshalb ich schnell ihre Hand griff und sie mit mir zog. ,,Geht ohne Matratze!", grummelte ich noch als Abschied, bevor ich mit Ryoko im Gepäck in mein Zimmer huschte.

,,Vergesst nicht, zu verhüten, ja?!", hörte ich als letztes von meiner Mutter, die sich wohl angestrengt das Lachen zurückhielt, bevor ich meine Zimmertür zuknallte. Mit hochrotem Kopf drehte ich mich zu Ryoko um, dessen Hand ich nun losließ. ,,Sorry wegen meiner Mutter. Ignorier sie einfach.", meinte ich peinlich berührt.

,,Also... sollen wir nicht verhüten und ich werde dann schwanger und dann haben wir ein lautes, schreiendes Kind und dann-" ,,Nein, so meinte ich das doch nicht!", unterbrach ich Ryoko, indem ich ihr den Mund zuhielt. Sie schien klar und deutlich Spaß an meiner Verlegenheit zu haben. Ich seufzte.

,,Ich bin müde.", brummte ich. ,,Was, schon?", fragte sie überrascht. ,,Training war anstrengend.", meinte ich und ging auf mein Bett zu, wohin mir Ryoko folgte. Als ich mich umdrehte, wurde ich plötzlich nach hinten geschubst und landete mit dem Rücken in meinem Bett. Ryoko ließ sich seufzend neben mich fallen und schaute mich dann an. Plötzlich lachte sie und brachte dabei ein ,,Dein Gesicht grad eben!" heraus.

,,Haha.. sehr witzig. Ich dachte, ich schlag mir den Kopf auf.", murrte ich beleidigt. Plötzlich richtete sich Ryoko auf und setzte sich genau auf meine Hüften. ,,Ja klar. Woran willst du dir den denn aufschlagen? An den Kissen?", fragte sie belustigt. ,,Pass bloß auf, sonst rutsche ich mal ganz aus Versehen aus." ,,Oho, war das eine Drohung?", fragte sie gespielt beeindruckt. ,,Ja, und sie sagt, dass ich dich gleich zu Tode kitzeln werde.", meinte ich eigentlich nur aus Spaß, aber Ryoko's Miene wurde plötzlich todernst.

,,Bitte nicht.", sagte sie ängstlich. ,,Ach, ist das deine Schwäche?", fragte ich nun grinsend. ,,Nein, wie kommst du- Ahh! B-bitte..! H-hör a-auf, ah- nicht die Füße! Nicht die Füße!", bettelte sie um Gnade, als ich begann sie zu kitzeln. ,,Aber ich bin doch noch gar nicht bei den Füßen.", sagte ich beruhigend und zog sie dann zu mir herunter, um ihr einen Kuss auf den Scheitel zu geben und dann fest an mich zu drücken.

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Ich hab mich bei einem Wort verschrieben und dann hat mir die Autokorrektur das Wort in Caps vorgeschlagen. Warum die immer so ausrasten muss, tze, tze, tze.

Kageyama X OC || Der Blitz des SpielfeldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt