Kageyama X OC || Der Blitz des Spielfeldes

60. Kapitel

Da Tobio auch am Mittwoch nicht zu seiner gewohnten Form zurückfand, fing ich ihn nach dem letzten Spiel vor der Turnhalle ab.

,,Tobio. Mitkommen. Sofort.", sagte ich streng und zerrte ihn, ohne seine Reaktion abzuwarten, hinter die Halle. ,,Was ist denn?", fragte er angepisst und schaute sich um, was so aussah, als hätte er es eilig. Ich seufzte. ,,Woran liegt es, dass du nicht mehr so spielen kannst, wie du es am Samstag noch getan hast?", fragte ich und Tobio schaute daraufhin stur auf den Boden.

,,Liegt es daran, dass ich wieder dabei bin?", fragte ich verzweifelt. Tobio zog scharf die Luft ein. ,,Nein, ich- Also... ist doch egal, ich werde mich morgen anstrengen.", sagte er und machte einen Schritt rückwärts. ,,Oh, nein. Du bleibst hier, ansonsten werde ich Ukai sagen, dass er dich vielleicht doch auswechseln sollte.", drohte ich ihm. Er hielt inne und schaute mich an. ,,Sag schon, woran liegt es?", fragte ich ruhig und bemühte mich um ein Lächeln.

Tobio schien einen Moment angestrengt zu überlegen und schaute mich letztendlich entschlossen an, als hätte er sich im Inneren die beste Ausrede der Welt ausgedacht. ,,Hab am Montag wohl abgelaufene Milch getrunken."

Stille. Stumm schaute ich ihn an. Wegen ein klein wenig abgelaufener Milch bekommt er drei Tage nichts auf die Reihe??! Ich wollte gerade zum Sprechen ansetzen, da unterbrach er mich. ,,Also... eigentlich war es ein ganzer Liter abgelaufene Milch... oder doch eher... zwei...?", murmelte er unverständlich und schaute mich dann an.

Ich holte Luft um etwas zu sagen, ließ es dann aber doch sein. Zwei Liter abgelaufene Milch? Weiß er eigentlich, wie unglaubwürdig das klingt? ,,Weißt du was? Alles gut. Streng dich morgen ordentlich an, ansonsten wechselt dich Ukai wirklich aus.", sagte ich lächelnd und wollte gehen. ,,Eh- aber..", murmelte Tobio leise und folgte mir. ,,Falls nicht, gehst du Ukai einfach mal fragen, wo das Krankenzimmer ist und dann holst du dir ein paar Tabletten.", sagte ich, woraufhin Tobio stehen blieb.

Irritiert blieb ich auch stehen, da ich eigentlich dachte, er würde mir weiterhin folgen wollen. ,,Ja, okay.", meinte Tobio etwas niedergeschlagen. ,,Was ist? Ist doch alles in Ordnung, oder?", fragte ich und drehte mich von ihm weg. Ich weiß, dass er mich angelogen hat, aber ich kann ihn ja auch nicht ewig bedrängen. Seine Probleme gehen mich nichts an.. ,,Ja, alles in Ordnung.", sagte Tobio mit fester Stimme, woraufhin ich mich auf den Weg in mein Zimmer machte.

×××

,,Weißt du vielleicht, wo Tsukishima und Yamaguchi sind?", hörte ich Daichi im Flur fragen. ,,Woher soll denn bitte ICH wissen, wo EURE verdammten Erstklässler sind?", fragte dieser Yamamoto von Nekoma aggressiv und danach ertönte ein Türknallen. Ich seufzte und kam wieder aus dem Mädchenklo. ,,In den Mädchenklos sind sie auch nicht. Wäre aber auch für beide keine Option zum verstecken gewesen.", meinte ich.

Heute war Donnerstag und wieder der gesamte Tag frei. Wir hatten vor, zusammen mit dem gesamten Team, etwas zu unternehmen, aber Tsukishima und Tadashi waren wie vom Erdboden verschluckt. ,,Ich gehe in der Mensa nachsehen.", sagte Daichi. ,,Ich komme mit!", rief Sugawara und hakte sich bei Daichi ein. Grinsend sagte ich: ,,Ich auch.", und folgte den beiden nach unten.

Da wir in der Mensa die beiden auch nicht fanden, deutete ich leise mit dem Finger Richtung Essensausgabe. ,,Vielleicht in der Küche.", flüsterte ich. Wir mussten leise sein, denn um diese Uhrzeit war es uns verboten, in der Mensa, geschweige denn Küche, zu sein. Dad und Mama nickten und folgten mir in die Küche.

Leise schlichen wir um ein Regal herum und schauten uns um. Als plötzlich ein leises und kurzes Rumpeln ertönte, drehten wir uns mit großen Augen um. Das kam aus dem Schrank da hinten! Ich deutete Daichi und Sugawara an, leise zu sein und ging mit beiden im Schlepptau auf den Schrank zu. Vorsichtig ergriff ich die beiden Klinken des Schrankes und nickte mit dem Kopf, um eine Art Countdown zu simulieren.