52. Kapitel

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,,Oh, eh- ja. Ich wollte fragen, ob ihr nach dem Spiel hier eine Pause macht.", meinte ich freundlich. Das Mädchen lächelte mich an. ,,Ja. 30 Minuten. Möchtest du etwa mit einem von ihnen reden?", fragte sie. ,,Naja, es ist jetzt nicht wirklich was Wichtiges, aber ich denke, Bokuto wird sich dafür ein paar Minuten Zeit nehmen.", sagte ich und begann etwas nervös mit den Fingern zu spielen. Ich hoffe, ich komme mit diesem Mädchen auch so gut, wie mit Yachi und Kiyoko klar. Das wäre ein Weltwunder!

,,Ach, Bokuto also. Der hat sicher Zeit. Möchtest du dich zu uns stellen?", fragte sie und deutete auf das andere Mädchen, welches bei den Wasserflaschen stand. ,,Ja klar, gerne.", sagte ich breit lächelnd. Ein Traum, dass ich mich hier mit so vielen so gut verstehe! ,,Ich bin übrigens Yukie und das ist Kaori.", sagte sie, als wir bei dem anderen Mädchen ankamen. ,,Hey.", begrüßte mich Kaori freundlich. ,,Hi, ich bin Ryoko, aber ich gehe mal davon aus, dass ihr das bereits wisst.", meinte ich etwas peinlich berührt.

,,Ja, die Jungs, besonders Bokuto, haben ständig von dir geredet. Bokuto meinte auch, dass Kuroo erzählt haben soll, wie gut du bist und dass deine Aufschläge sich wie der Einschlag eines Blitzes anfühlen.", erzählte Yukie staunend. ,,Oh, ja. Also die normalen Sprungaufschläge haben ordentlich Wumms. Wahrscheinlich meint er das.", sagte ich und kratzte mich am Hinterkopf.

,,Oh, wir haben gewonnen.", sagte Kaori beiläufig, als ein Pfiff ertönte. Fröhlich kam Bokuto vom Spielfeld und als er mich entdeckte rief er: ,,Hey, hey, hey! Ryoko, was machst du denn hier?" Ich lächelte ihn an. ,,Ich wollte mich kurz mit dir unterhalten. Hast du einen Moment?", fragte ich und deutete auf die Hintertür der Halle. ,,Klar doch.", meinte er und nahm sich eine Trinkflasche und Handtuch mit.

,,Also, worum geht's?", fragte er und lehnte sich an die Wand hinter ihm. Ich seufzte. ,,Ich mach's einfach direkt. Wie kannst du mit Kuroo befreundet sein? Wie machst du das? Der Typ ist nicht mehr ganz dicht.", regte ich mich auf. Bokuto fing an zu lachen. Verständnislos schaute ich ihn an. ,,Was ist so witzig?", fragte ich verwirrt. ,,Soll ich dir sagen, was das Geheimnis ist? Warum ich mit ihm befreundet bin?", fragte er grinsend.

,,Eh, naja... das wollte ich ja wissen.", meinte ich zögernd. ,,Es liegt daran, dass... wir beide absolute Idioten sind!", sagte er, woraufhin ich ihn schweigend anstarrte. ,,Oh, ja. Das... ergibt schon irgendwie Sinn.", meinte ich und begann zu lächeln. ,,Was denn? Womit hättest du denn gerechnet?", fragte er entsetzt. ,,Ach, nichts. Danke, dass du dir Zeit genommen hast.", meinte ich nur und wollte gehen. ,,Hey, hey, hey! Warte mal!", rief Bokuto, woraufhin ich sofort innehielt.

,,Ich hab auch noch eine Frage.", meinte er und deutete gebieterisch auf die Stelle, wo ich eben noch stand. Ich seufzte innerlich und ging wieder an diesen Platz zurück. ,,Was läuft da zwischen dir und diesem Kageyama?", fragte er einfach so und ohne Vorwarnung, dass mein Herz für einen Moment aussetzte. ,,W-was? Ich- Warum fragst du? Da läuft nichts! Wir sind e-einfache Freunde! Oder... so..", stotterte ich irgendein Zeug zusammen und war mir danach selbst nicht mehr sicher, ob das, was ich gesagt hatte, überhaupt Sinn ergab.

,,Na, wenn du meinst.", meinte Bokuto entspannt und nicht sehr überzeugt. ,,Glaubst du mir nicht?", fragte ich provoziert. ,,Doch, doch. Alles super.", sagte er. ,,Okay, dann gehe ich jetzt.", sagte ich entschlossen und ging um die Ecke. Das letzte was ich hörte, war ein ,,Bist du in ihn verliebt?" woraufhin ich meinen Schritt beschleunigte und leise zischte: ,,Alle verrückt hier."

Als ich meinen Weg an zwei Turnhallen vorbeigeschafft hatte, ohne dass mich jemand erkannt hatte, kam ich schließlich bei einem Getränkeautomaten an. Seufzend stand ich davor und überlegte. ,,Nehm ich Saft, Milch.... oder vielleicht doch einfach nur Wasser?", murmelte ich und steckte Münzen in den Automaten. Nachdem ich den Automaten für ein paar Sekunden fast so finster wie Tobio anstarrte, entschied ich mich für eine Schokomilch.

Ich drückte den Knopf und das kleine Milchpäckchen fiel herunter. Irgendwie musste ich bei dieser Situation an Tobio denken, da er auch immer nur Erdbeermilch trank.

,,Bist du in ihn verliebt?"

Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Ach, Quatsch. Ich hockte mich hin und holte es aus der Luke, aber als ich mich wieder erhob sprach mich jemand an. ,,Ryoko."

Ich zuckte zusammen und ließ erschrocken das Milchpäckchen fallen. ,,V-verdammt, was sollte das denn? Schleich' dich n-nicht immer so von hinten an!", fuhr ich Tobio erschrocken an, als ich mich zu ihm umgedreht hatte. Mein Gesicht glühte und mein Herz raste. ,,Sorry. Du hast da was fallen gelassen.", sagte Tobio und deutete auf das Milchpäckchen, welches immernoch neben mir auf dem Boden lag.

,,D-das weiß ich selbst! W-wollte nur die Kapazität des Kartons testen!", meinte ich ungeschickt und hob es auf. Tobio holte sich ebenfalls eine Erdbeermilch aus dem Automaten und lehnte sich an die Wand daneben. ,,Also, ich bin dann mal weg.", sagte ich endlich wieder etwas ruhiger und wollte schnellstmöglich um die nächste Ecke flüchten. ,,Warte."

Ich wurde am Arm festgehalten und wieder etwas zurückgezogen. ,,Ja?", fragte ich unsicher und schaute Tobio an. Jedoch überlegte ich es mir dann anders und fand den Boden doch interessanter. ,,Kannst du dir heute Abend vielleicht meine Aufschläge und das Zuspiel anschauen? Ich brauch deine Meinung.", meinte er etwas kleinlaut. ,,Warum fragst du nicht Coach Ukai?", fragte ich stumpf.

,,Der hat keine Zeit. Irgendwas mit Herr Takeda ausgemacht oder so.", meinte er leicht genervt. ,,Heute kann ich nicht. Habe schon was mit den Managerinnen geplant. Morgen ist Donnerstag, oder?", fragte ich. ,,Ja, da ist freier Tag. Da lassen die uns nicht in die Hallen.", antwortete Tobio. ,,Dann... Freitag Abend?", fragte ich. ,,Ja, das passt.", sagte er.

,,Ähm... könntest du m-mich jetzt vielleicht loslassen?", fragte ich zögernd und schaute dann auf seine Hand, die immernoch meinen Arm festhielt. ,,Oh, ja. Sorry.", meinte er dumpf und ließ mich los. Für einen Moment herrschte eine bedrückende Stille zwischen uns. Los, sag schon irgendwas. ,,A-also..", begann ich zögernd. ,,Wir sehen uns dann.", beendete ich schnell meinen Satz und zischte ab, ohne eine Antwort abzuwarten.

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Mir ist aufgefallen, dass ich meine Bibliothek mal leeren müsste. Da sind fast 300 Storys drin -w-

Kageyama X OC || Der Blitz des SpielfeldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt