Als wir das Restaurant betraten, konnte ich zwei Personen sehen, die an der Rezeption standen und auf jemanden zu warten schienen. Ich schielte zu meinem Onkel, der anfing, die wartenden Personen anzulächeln. Aha, das sind sie also.
Der eine war definitiv erwachsen, hatte kurzes lockiges Haar, das dunkelbraun schimmerte und sah wirklich wie ein Anwalt aus. Seine orange-brauen Augen schimmerten immer kurz auf, wenn er blinzelte. Der Junge, der neben ihm stand, offensichtlich sein Sohn, hatte etwas längere Haare, die schwarz und ebenfalls gelockt waren.
Aufgrund seiner pechschwarzen Augen und des Mundschutzes, den er trug, konnte ich nicht ausmachen, was für eine Persönlichkeit er hatte. Als der Mann uns entdeckte, schien uns auch der Junge zu bemerken und nam seinen Mundschutz ab.
Mein Onkel und Eiji, nahm ich mal an, umarmten sich zur Begrüßung. Dann reichte mein Onkel dem Jungen die Hand, welche dieser, zu meinem Überraschen, da er ziemlich mies gelaunt aussah, annahm. ,,Hallo, ich bin Katsuki Shimakura und das ist meine Nichte Ryoko.", sagte er und lächelte ein wenig.
Dann kam Eiji auf mich zu. ,,Na dann stell ich uns auch mal vor. Eiji Sakusa, schön dich kennenzulernen. Und das ist mein Sohn Kiyoomi.", sagte er und schüttelte mit mir die Hände. Etwas widerwillig streckte mir auch Kiyoomi seine Hand entgegen.
Als wir dann von einer Bedienung zu einem Tisch gebracht wurden, viel mir auf, dass Kiyoomi genau die selben Sachen wie ich, mit dem Unterschied, dass er einen Hoodie trug, anhatte. Farblich passte auch alles perfekt. Ich musste ein wenig Grinsen, was Kiyoomi mit einem verwirrten Blick kommentierte.
,,Mir ist grad aufgefallen, dass wir von den Klamotten her irgendwie gleich aussehen.", erklärte ich, während wir uns hinsetzten. Kurz zuckte Kiyoomi's Mundwinkel ein wenig auf, allerdings war es nur so kurz, dass es auch Einbildung hätte sein können. ,,Du spielst Volleyball, oder?", fragte er nach ein paar Sekunden des Schweigens.
,,Was? Woher weißt du das denn?", fragte ich überrascht. ,,Es hat sich nunmal rund um Miyagi herumgesprochen, dass es da so ein Mädchen gibt.", meinte er, als wäre es das Normalste der Welt. ,,Eh- das war doch gar nicht meine Absicht, so berühmt zu werden! Was kann ich denn dafür, dass mich keine Mädchen in Volleyball-Teams leiden können?", fragte ich beleidigt.
,,Vielleicht solltest du mal an deinem Verhalten arbeiten.", schlug mir Kiyoomi vor. ,,Das hab ich schon. Bin jetzt noch gemeiner.", konterte ich und konnte mir dabei ein hinterlistiges Grinsen nicht verkneifen. Kurz prustete Kiyoomi leise auf, ehe er wieder normal schaute, dabei aber nicht mehr so aussah, als wolle er hier weg.
,,Okay, du bist definitiv anders, als ich dachte. Dieses Treffen hier macht vielleicht doch mehr Spaß, als ich es mir vorgestellt habe.", meinte er. ,,Oh, was dachtest du denn wie ich wäre?", fragte ich neugierig. ,,Eingebildet, typisch Mädchen, redest nur über Schminke, liebst Kleinkinder-" ,,Whoooohoooo, warte mal. Typisch Mädchen? Und was meinst du mit "redest nur über Schminke"? Und übrigens hasse ich diese kleinen Biester.", unterbrach ich ihn und verteidigte mich gegen seine Vorurteile.
Überrascht schaute er mich an. ,,Na gut, dann bist du eben nicht so wie ich dachte. Zufrieden?", fragte er. ,,Jap.", sagte ich und lächelte. Als ein Kellner kam und unsere Bestellungen aufnahm, wurden wir dann auch in das Gespräch meines Onkels und Eiji aufgenommen.
,,Nach den Ferien werden wir alle zusammen zu dir ins Haus ziehen.", meinte mein Onkel, woraufhin ich mich an meinem gerade erst gebrachten Getränk verschluckte. ,,Nenn dieses Ding nicht Haus! Das ist eine verdammte Villa! Ich finde mich dort immernoch nicht zurecht.", sagte ich empört. ,,Ach, das kommt schon noch irgendwann.", winkte mein Onkel entspannt ab.
Nach dem Essen verließen wir das Restaurant und spazierten durch eine Einkaufsstraße, die direkt nebenan war, wobei mir auffiel, dass Kiyoomi sofort wieder seinen Mundschutz aufgesetzt und seine Hände in seiner Hoodietasche vergraben hatte. ,,Du scheinst Menschen nicht leiden zu können.", stellte ich fest, als er ein kleines Mädchen verstört anschaute, wie es einen heruntergefallenen Lolli wieder aufhob.
,,Nein.", sagte er. Verwundert schaute ich ihn an. ,,Ich hasse sie abgrundtief. Und Dreck auch.", fügte er hinzu und zog die Augenbrauen zusammen, als mein Onkel und Eiji einen der Läden betraten. ,,Na komm. Oder hast du etwa Angst?", fragte ich ihn und schaute ihn herausfordernd an. Mit einem ,,Nein, hab ich nicht." folgte er mir in den Laden.
×××
,,So, mein Spatz. Dann bis nach den Ferien.", verabschiedete sich mein Onkel von mir. Ich löste mich aus der Umarmung und lächelte ihn an. ,,Tschüss.", sagte ich und ging dann ins Haus. Als ich mich auf die Couch im Wohnzimmer sinken ließ, leuchtete plötzlich mein Handybildschirm auf.
Neugierig griff ichnachmeinem Handy. ,,Hey, ich bin es Kiyoomi. Ich sollte dir ja schreiben, sobald ich zu Hause bin. Bist du inzwischen auch gut angekommen?", schrieb er. Im Gegensatz zu seinem ungesprächigen Ich schrieb er ziemlich lange Nachrichten. Er könnte ruhig mal so viel reden, wie er schrieb.
,,Ja, bin grad eben angekommen. Was machst du jetzt noch so?", schrieb ich zurück. Kaum eine Sekunde später bekam ich auch schon die nächste Nachricht. ,,Ich mache jetzt noch ein bisschen Sport und lerne dann für die Prüfungen in zwei Wochen. Musst du dich nicht auch vorbereiten?"
Ich grinste. Er ist schon ein wenig fürsorglich. Fast wie ein richtiger großer Bruder. ,,Ja, ich fange dann auch morgen oder übermorgen an. Wie sieht es denn dann eigentlich mit deiner Schule aus? Gehst du dann auf die Karasuno oder was machst du?", fragte ich gleich an die Antwort dran.
,,Ich fahre dann immer mit Zug zur Itachiyama. Ist zwar ein bisschen aufwendig, aber mir eigentlich scheißegal.", schrieb er, was mich zum Lachen brachte. ,,Na dann. Bin dann mal weg, bis bald.", beendete ich unsere kleine Konversation. ,,Okay, bye.", bekam ich noch von ihm, ehe ich aufstand und mit etwas zu essen machte.
Wenn er wirklich mein Stiefcousin aka Stiefbruder wird, dann ist mein Leben vielleicht auch mal spannender als sonst. Kiyoomi scheint echt sympathisch, auch wenn er am Anfang wie ein absoluter Menschenhasser wirkt. Oh, apropos! Ich könnte ihn auf Whatsapp als "Menschenhasser" einspeichern...
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Es ist kurz nach 0 Uhr...Ja, ehm... stellt euch einfach vor, dieses Kapitel wurde vor 13 Minuten hochgeladen. Dankeschön ^^
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Kageyama X OC || Der Blitz des Spielfeldes
Fanfiction,,Das hier ist die offizielle Bestätigung der japanischen Regierung, dass ich als Mädchen in einem Jungen-Volleyball-Team mitspielen darf." Das Team der Karasuno war komplett baff. Wie es wohl mit einem Mädchen im Team laufen wird? [Du verdrehst den...