19. Kapitel

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Als ich die Haustür öffnete stand meine Mutter grinsend vor mir. Ach du Scheiße. Diesen Blick kenne ich. Ich wollte sofort rückwärts wieder zurück und flüchten, jedoch hielt sie mich am Handgelenk fest und zog mich mit ins Haus.

Sie pinnte mich an einen Küchenstuhl und setzte sich gegenüber von mir an den Küchentisch. ,,Also..", begann sie. Na toll. Jetzt komme ich hier nicht früher weg, bevor ich alle ihre Fragen beantwortet habe. ,,Ist Ryoko nicht ein hübsches Mädchen?", fragte sie und lächelte dabei angsteinflößend. ,,Wenn du meinst.", sagte ich, um ihrer Frage bestmöglich auszuweichen. Ich wollte hier nichts falsches sagen.

Ich hörte wie sich die Haustür öffnete und kurz darauf kam mein Vater in die Küche. ,,Oh, läuft hier etwa wieder ein Verhör?", fragte er und setzte sich auch an den Tisch. ,,Ja, gezwungener Maßen.", grummelte ich. Er lachte. Toll. Ist hier wirklich niemand auf meiner Seite?

,,Um was geht es denn?", fragte er. Meine Mutter grinste wieder teuflisch. ,,Um Ryoko. Du weißt schon, das Mädchen, das hier übernachtet hat.", erzählte sie. ,,Achso.", meinte mein Vater und stand auf. ,,Dann ist das hier nicht mein Gebiet.", sagte er und ging ins Wohnzimmer.

Finster starrte ich meine Mutter an. ,,Ich gehe jetzt.", sagte ich mit fester Stimme und wollte aufstehen. ,,Halt, stopp.", sagte sie gebieterisch. Ich unterdrückte einen genervten Stöhner und setzte mich wieder. ,,Was ist?", fragte ich angepisst. Ich hatte so langsam die Nase gestrichen voll von diesem Mist.

,,Pass auf, mein lieber Tobio.", begann sie. ,,Ich sage nur ein Wort. L - I - E - B-" ,,Genau, meine LIEBlingsmilch ist Erdbeermilch. Tschüss, ich gehe mich jetzt in meinem Zimmer begraben.", unterbrach ich ihre unnötige Scheiße und ging.

Ryoko Pov

Gerade, als ich die Haustür aufschließen wollte, klingelte mein Handy. ,,Mein Onkel.", murmelte ich erfreut und ging ran. ,,Hallo, Oji-san!", begrüßte ich ihn energiegeladen. ,,Hallo, mein kleiner Wirbelwind. Wie geht es dir?", begrüßte er mich ebenso fröhlich.

,,Mir geht's gut, außer, dass ich eine kleine Fußverletzung habe. Aber es ist alles gut, das ist in 1½ Wochen wieder verheilt.", erzählte ich. ,,Bist du sicher, dass ich nicht vielleicht zu dir kommen soll?", fragte er fürsorglich. ,,Nein, nein. Alles ist gut.", sagte ich.

,,Na gut. Ich wollte dir nur sagen, dass ich in genau 2 Wochen eine kleine Überraschung für dich habe.", verkündete er mir. ,,Was? Eine Überraschung? Was ist es?", fragte ich neugierig. ,,Wenn ich es dir sagen würde, wäre es doch keine Überraschung mehr.", sagte er lachend.

,,Okay, dann sehen wir uns in 2 Wochen, oder?", fragte ich. ,,Ja, bis in 2 Wochen.", verabschiedete er sich und ich legte auf. Eine Überraschung..

×××

Als ich Montag Früh in den Klassenraum kam, saß Hinata schon an seinem Platz und schaute mich aufmerksam an. ,,Hey, Hinata. Wie war dein Wochenende?", fragte ich und setzte mich hin. ,,Es war super. Aber wie war es bei dir? Und warum bist du eben so seltsam gehumpelt? Hat es was mit Kageyama zu tun?", überrumpelte mich Hinata mit Fragen.

,,Ich bin bei Tobio auf eine ziemlich spitze Scherbe getreten. Aber sonst geht es mir auch super.", erzählte ich. Hinata zog scharf Luft ein. ,,D-Du, ich, er... D-Du nennst ihn b-beim Vornamen...?", fragte er geschockt und wäre fast vom Stuhl gefallen. ,,Ganz ruhig, Hinata. Ich habe die Erlaubnis dafür.", sagte ich lachend und tätschelte ihm dann den Kopf.

Die Lehrerin betrat den Raum und verkündete gelangweilt, dass wir die nächsten 2 Unterrichtsstunden in Gruppen arbeiten würden. Hinata klammerte sich daraufhin entschieden, wie ein Koala-Baby, an meinen Rücken und sagte laut: ,,In meiner Gruppe ist Ryoko!"

Ich kam, aufgrund des plötzlichen Gewichts auf meinem Rücken, ins Schwanken und hielt mich an 2 Tischen fest, um nicht umzufallen. Einige Klassenkameraden fingen daraufhin an zu lachen.

Letztendlich landete ich mit Hinata bei 2 anderen Jungen am Tisch, die im Fußball-Club waren. ,,Also, womit fangen wir an?", fragte Kiteru in die Runde. ,,Wir dürfen die Handys benutzen, also sucht Hinata im Internet, ihr beiden im Buch und ich in unseren Aufzeichnungen. Okay?", teilte ich ein und alle nickten.

×××

Nach der letzten Stunde gingen Hinata und ich gemütlich Richtung Turnhalle. Oder eher gesagt, er ging gemütlich und ich versuchte so zu gehen, dass es meinen Hacken nicht groß belastete. ,,Sag mal, kennst du diesen Kiteru irgendwo her?", fragte Hinata plötzlich.

,,Kiteru und ich waren an der selben Mittelschule.", meinte ich nur und schaute gedankenverloren in den Himmel. ,,Hä? Du meintest aber mal, dass du hier keinen von deiner Mittelschule wiedererkennst.", sagte Hinata empört. ,,Mir ist ja auch erst letzte Woche Donnerstag aufgefallen, dass er auch auf die Karasuno geht.", sagte ich.

Wir traten in die Turnhalle und das erste, was ich sah, war Tobio. Er hatte wohl früher Schluss. Er stand auf dem Feld und wollte gerade mit einem Aufschlag eine Trinkflasche auf der anderen Seite des Feldes treffen.

Plötzlich rannte Hinata dazwischen und nahm den Ball einfach an. Allerdings konnte man da nicht wirklich von einer Annahme sprechen. Er bekam den Ball nach der Berührung mit seinen Armen voll ins Gesicht.

,,Hinata, du Idiot! Was soll das? Ich hätte getroffen!", rief Tobio wütend. Hinata machte sich danach auf den Weg zur Umkleide. Gerade, als Tobio es nochmals versuchte, zischte plötzlich jemand an mir vorbei.

Er nahm den Ball an und spielte ihn perfekt zur Position des Zuspielers. Der Junge war etwas größer als ich, schätze ich mal, hatte braune hochgestylte Haare und vorne eine blonde Strähne.

Jetzt erst schien er zu realisieren, an wem er gerade einfach so vorbeigesaust war, denn er kam auf mich zu. ,,Oh, hallo. Schön dich kennen zu lernen, ich bin Yuu Nishinoya. Bist du etwa eine neue Managerin?", belagerte er mich.

,,Ähm, also eigentlich-", begann ich, wurde aber unterbrochen. ,,Sie ist keine Managerin, sondern Spieler.", sagte Daichi, der gerade in die Halle kam.

×××

Die ganze Sache wurde Nishinoya erklärt. Er stellte sich dann auch als Libero heraus, der "Abwehrgott", wie Daichi es heimlich hinter seinem Rücken gesagt hatte. Wir hatten anscheinend auch ein Ass, welches aber nicht mehr spielen wollte.

Die Jungs verließen gerade die Halle und machten sich auf den Weg zu den Umkleiden. Da ich nicht mitspielen konnte, musste ich mich auch nicht großartig umziehen und wartete vor der Jungenumkleide. Ich hatte ja schließlich noch mit jemandem ein Hühnchen zu rupfen.

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Huff, ich habe es tatsächlich geschafft, dieses Kapitel noch heute zu Ende zu kriegen.

Ich versuche ständig, meinen Bruder dazu zu bringen, Haikyuu zu schauen, aber er will einfach nicht. Wahrscheinlich hat er es schon heimlich gesehen. Er hat ja auch den selben Mist mit Noragami bei mir abgezogen und meinte, dass er es niemals gucken wird und bla bla bla. Und dann sehe ich ihn dabei, wie er am Ende von der 2. Staffel ist.

'-' dieser Junge macht mich verrückt

Kageyama X OC || Der Blitz des SpielfeldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt