51. Kapitel

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,,Ich hab noch eine Frage.", meldete sich Tooru zu Wort. ,,Und die wäre?", fragte Yaku sehr angepisst. Ich habe die Befürchtung, er verpasst Lev gleich einen Schlag auf den Kopf und geht dann. ,,Was sagen eure Eltern zu eurer Ehe?", fragte Tooru. Lev begann zu sprechen: ,,Also meine Eltern finden es super, dass ich endlich jemanden gefunden habe, den ich ganz doll lieb hab." Daraufhin umarmte er Yaku, welcher sich mit aller Kraft dagegen wehrte.

,,Meine haben ebenfalls ein großes Problem damit.", sagte Yaku stur, als ihn Lev nicht mehr belagerte. ,,Ebenfalls? Aber Lev's Eltern haben doch gar nichts dagegen.", meinte Kuroo verwirrt. ,,Aber ich.", antwortete ihm Yaku und konnte sich endlich aus Lev's Armen befreien. ,,Ich gehe jetzt. Hab keine Lust mehr.", sagte er wütend und ging zur Tür.

Fast, als wäre das ein Zeichen gewesen, erhoben sich auch einige andere. Darunter Kenma, Tsukishima, Iwaizumi und Ushijima. ,,Hey, wo wollt ihr hin?", fragte Bokuto entgeistert. ,,Wir gehen auch. Sieht man doch.", antwortete ihm Tsukishima herablassend und schon waren sie aus dem Raum verschwunden. Einige schauten verständnislos zur Tür, während ein paar andere sich angestrengt die Schläfen rieben.

,,Na toll. Und jetzt?", fragte Yuuji in die Runde, die nun deutlich stiller geworden war. Seufzend erhob sich Daichi. ,,Wir werden auch gehen. Morgen müssen wir wieder kurz vor 6 aufstehen.", sagte er. Schweigend folgten ihm Sugawara, Noya, Tanaka, Ennoshita, Kinoshita, Narita, Hinata, Asahi und Tadashi. ,,Gehen jetzt wirklich alle weg?", fragte Kuroo deprimiert. Als sich noch weitere Jungen erhoben, lösten sich plötzlich Tobio's Arme, die eben noch um mich gelegt waren.

Wie ein verschrecktes Kaninchen sprang ich auf und Tobio erhob sich daraufhin ebenfalls. ,,Nagut, wir sind dann anscheinend auch mal weg.", meinte ich und wollte den Raum verlassen, als jemand plötzlich nach meinem Handgelenk griff. Verwundert schaute ich auf und mein und Tobio's Blick trafen sich. ,,Ehm.", meinte ich nur verwirrt, woraufhin er wieder ganz schnell mein Handgelenk losließ.

,,Soll ich dich noch zu deinem Zimmer begleiten?", fragte er so direkt und ernsthaft, dass einige um uns herum ihre Gespräche einstellten und interessiert zuhörten. ,,Eh- n-nein. Also, ich- du-, ist nicht nötig. Ich schaff' das auch so.", antwortete ich stotternd und war über meine eigene Wortwahl verwirrt. Kann ich bitte mal aufhören, ständig zu stottern? Das ist schon irgendwie echt peinlich.

Tobio sah so aus, also wollte er noch etwas sagen, weshalb ich mich schnell einmischte und sagte: ,,Jedenfalls... W-wir sehen uns morgen!" Daraufhin verließ ich fluchtartig den Raum und hechtete zur Treppe. ,,Ryoko!", hörte ich Tooru rufen, tat jedoch so, als hätte ich ihn nicht gehört und beeilte mich, in mein Zimmer zu kommen.

,,Pheww... zum Glück kann man die Türen, in dessen Zimmern Mädchen sind, abschließen...", murmelte ich erleichtert, nachdem ich die Tür hinter mir zugeknallt hatte. ,,Ryoko, alles in Ordnung? Du siehst aus, als wärst du vor einem Raubtier weggelaufen.", meinte Yachi zögernd. Stimmt, ich bin ja nicht allein in diesem Zimmer. Ich seufzte, bevor ich Yachi anlächelte und meinte: ,,Naja, ich war in einem Gemeinschaftsraum oben, mit vielen Jungs, Alkohol und verrückten Dingen. Einzelheiten muss ich nicht erklären, oder?"

Yachi kicherte. ,,Also ich hätte das allein mit so vielen Jungs nicht überlebt.", meinte sie und kratzte sich am Hinterkopf. ,,Was habt ihr denn so alles gemacht?", fragte Kiyoko, die sich plötzlich aufrichtete. ,,Naja, Flaschendrehen und so eben... was man nunmal macht, wenn man Alkohol da hat.", sagte ich grinsend. ,,Uhh, waren da also auch ein paar Küsse und Geheimnisse dabei?", fragte Yachi interessiert und setzte sich aufrecht hin.

Plötzlich hatte ich das Bild von roten Haaren vor Augen, spürte Arme um mich herum und sah zwei Personen, die sich stritten. ,,Ehm... ich bin müde, ich werd' euch morgen den Rest erzählen.", meinte ich schnell und spürte Hitze in meinen Kopf steigen. Heute ist definitiv zu viel passiert! Viel zu viel!

,,Wie jetzt? Keine spannenden Geschichten?", fragte Yachi enttäuscht und ließ sich wieder nach hinten fallen, während ich mich umzog. ,,Ich hab gesagt, ich erzähle es euch morgen.", meinte ich müde und gähnte. ,,Die Managerinnen wollen morgen Abend an den Strand gehen. Hast du Lust, mitzukommen?", fragte Kiyoko, als ich mich gerade ins Bett legte. ,,Ja, ich komm gern mit.", meinte ich, drehte mich auf die Seite und lag noch eine Weile wach, ehe ich einschlief.

×××

,,... und ja.. dann bin ich zurück zum Zimmer gegangen.", sagte ich. Ich hatte gerade Yachi und Kiyoko erzählt, was alles gestern Abend passiert war. Und... um ehrlich zu sein, ich hab ein paar Kleinigkeiten ausgelassen und auch peinliche Fragen nicht zitiert oder so. ,,Klingt zwar ganz interessant, aber bei so vielen Jungs würde ich mich nicht trauen, dabei zu sein. Hast du dich gar nicht allein gefühlt oder sowas?", fragte Yachi neugierig.

,,Naja, es waren ja einige dabei, die ich gut kannte. Außerdem hätte mich dieser Hahnenkamm doch als Feigling oder Angsthase bezeichnet, wäre ich nicht gekommen.", meinte ich und warf dem Schwarzhaarigen einen finsteren Blick zu. Karasuno spielte gerade gegen Nekoma und anscheinend hatte Kuroo meinen Blick bemerkt, denn er verpasste es, Hinata zu blocken. Kurz zierte mein Gesicht ein gehässiges Grinsen und ich ballte siegessicher die Hände zu Fäusten.

,,Du scheinst ihn nicht leiden zu können, oder?", fragte Kiyoko und stellte sich neben mich, um Kuroo kurz zu beobachten. ,,Seit seinem traurigen Versuch, mich anzuflirten, ist mir aufgefallen, dass sein Team ganz schön leiden muss.", meinte ich und drehte dann ab, um rauszugehen. ,,Wo willst du hin?", fragte Yachi verwundert. ,,Ich werde mal nach der Eule schauen. Ich will wissen, wie er und der Kater nur so gut befreundet sein können.", meinte ich und war schon aus der Halle, bevor ich noch zu Ende gesprochen hatte.

Ich lief einen kurzen Kieselweg entlang und kam bei der nächsten Halle an. Wenn ich mich nicht irre, ist Bokuto hier vorhin mit seinem Team rein. Ich betrat die Halle und erspähte sofort Bokuto, welcher gerade einen Ball über das Netz schlug und daraufhin laut ,,Hey, hey, hey!" rief. Plötzlich stellte sich eine der Managerinnen neben mich. ,,Hi, kann ich dir irgendwie helfen?"

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Der Abend der Hölle hat endlich ein Ende. Und mal so nebenbei... ich habe für das gesamte Trainingscamp einen Plan.
Für. Jeden. Einzelnen. Tag. xd

Kageyama X OC || Der Blitz des SpielfeldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt