10. Kapitel

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Total verschreckt, wie zwei junge Rehe schauten sie uns an und sahen so aus, als wollten sie jeden Moment wegrennen. Tsukishima fing an zu grinsen. ,,Aber, aber. Jetzt jag' ihnen doch nicht gleich so einen Schrecken ein. Schau doch, die armen Eliteschüler zittern schon vor Angst, das muss doch nun wirklich nicht sein.", sagte er belustigt.

,,Wir haben doch keine Angst!", rief einer von ihnen aufgewühlt. ,,Ach, das hab ich ganz vergessen. Wir sollen sie doch nur im Spiel fertigmachen!", sagte Tanaka und grinste überheblich. ,,Tanaka!", hörten wir plötzlich eine seeeehr wütende Stimme. ,,Da lasse ich euch einmal allein nach etwas suchen!", rief er aufgebracht.

,,Entschuldigung!", sagte er und drückte dabei Tanaka's Kopf nach unten. ,,Ryoko!", sagte er nun streng. Ich zuckte zusammen und ging ängstlich auf Sicherheitsabstand. ,,Warum passt du nicht auf die Jungs auf?", fragte er. ,,Hä? Ich.. W-Warum ich? Die sind doch selbst Schuld, wenn sie so eine Nummer abziehen!", sagte ich.

Mit einem Arme verschränken ging er voran und wir folgten ihm. ,,Na wen haben wir denn da?", hörte ich dann einen der Typen sagen. Ich blieb stehen und sah, dass sie Kageyama angesprochen haben. Die anderen gingen weiter, während ich auf Kageyama wartete. ,,Der König. Ich freue mich schon darauf, zu sehen, wie du deine Diktatur in dem Team auslebst.", provozierte ihn der Typ.

Kageyama hatte sich mit dem Rücken zu ihnen gedreht. Ich bemerkte, dass er gerade innerlich total kochte. Ich machte mich dazu bereit, einzugreifen, falls hier gleich eine Prügelei starten würde. Doch dann änderte sich Kageyama's Ausdruck. ,,Tu das.", sagte er nur und ging. ,,Kageyama.", sagte ich und folgte ihm.

,,Was ist?", fragte er gereizt. ,,Das klang echt vernünftig.", sagte ich aufmunternd. ,,Tch.", erwiderte er nur. ,,Ich bin froh, dass ihr euch nicht angesprungen habt und versucht habt, euch gegenseitig zu töten.", sagte ich noch, ehe wir wieder zu den anderen aufholten.

Wir betraten die Halle und sahen sehr viele Spieler, die übten. Ich habe mal gehört, dass jeder einzelne dieser Leute in einem anderen Team das Potential dazu hätte, Ass zu sein. Auf einmal hörte ich lautes Gekreische. Ich ahne Schlimmes.

Und tatsächlich kam Tooru gerade in die Halle. Ich versteckte mich hinter dem nächstbesten großen Typ aus unserem Team und hoffte, Tooru würde mich nicht so schnell sehen. ,,Was wird das?", fragte Tsukishima, an den ich mich von hinten krallte. ,,Erklär' ich dir später mal.", sagte ich und schob ihn so zurecht, dass mich Tooru nicht entdecken konnte.

Kurz dachte ich, er hatte mich doch gesehen, da er auf uns zukam. ,,Hallo Tobio-chan, wie geht's dir?", fragte er mit dem dämlichen Grinsen, das er schon bei unserer ersten Begegnung draufhatte. Doch plötzlich viel sein Blick auf mich. Ich versuchte, hinter Tsukishima noch irgendwie Schutz zu finden, jedoch ging dieser dann auch mit einem ,,Jetzt lass mich endlich los." zur Seite.

Völlig verdutzt schaute mich Tooru an. Wenige Augenblicke später wurde sein verdutztes Gesicht zu einem fröhlichen und er kam auf mich zu gejoggt. ,,Ryoko-san, was machst du denn hier?", fragte er und umarmte mich stürmisch. ,,Äh, Hilfe..?", fragte ich kaum hörbar. Ich wusste jetzt schon, was alle seine Fangirls da oben auf der Tribüne dachten. "Ist das seine Freundin?" "Sind die zusammen?" "Kann man die töten?"

,,Ähm, Tooru- ... san... Könntest du mich vielleicht loslassen?", fragte ich. ,,Oh, klar. Sorry. Sag mal, warum hast du mir nicht gesagt, dass du auf die Karasuno gehst?", fragte er und man konnte einen leichten Hauch von Enttäuschung hören. ,,Ehh, naja. Weißt du, ich wollte dich eben überraschen.", sagte ich.

,,Achso.", meinte er noch, ehe die Teams sich begrüßten und sich besprachen. Sowohl Kiyoko als auch ich hatten die Trainingsanzüge noch angelassen. Momentan sah es so aus, als wären wir beide die Managerinnen. Ich hatte vor, den ersten Satz nur zuzusehen und dann in der Pause zwischen dem ersten und zweiten Satz mit dem Zettel zu den Trainern der Seijoh zu gehen und ihnen die Sache zu erklären.

Also kurz gesagt: Ich tue so, als würde ich nicht mitspielen. Dann komme ich zur Überraschung aller im zweiten Satz dazu und spiele mit. ,,Willst du dir anschauen, wie sie im ersten Satz spielen?", fragte Kiyoko plötzlich. ,,Ähm, ja so ungefähr. Ich schaue mir ihre Techniken genau an und denk mir dann dazu was aus.", sagte ich und ließ mich neben ihr auf die Bank sinken.

Ich beobachtete das Team der Aoba Johsai genau. Dann stand ich auf und ging zu Daichi. ,,Too- ähm Oikawa macht sehr gute Aufschläge. Du musst sie annehmen, sonst verlieren wir.", sagte ich. ,,Okay, danke.", meinte er nur und fing an, weiter mit dem Team zu sprechen. Kurz darauf wurde das Spiel für eröffnet erklärt und die Spieler stellten sich auf.

×××

Obwohl die Sache mit dem Lockvogel mehrmals gut funktionierte, verloren wir den ersten Satz. Womöglich lag es auch daran, dass Hinata zu Beginn so nervös war, dass er ständig Bälle annahm, die ihm nicht gehörten oder Leute umrannte. Naja, dann habe ich immerhin mehr Spielraum, um mein Talent zu zeigen. Alle Spieler machten gerade eine 10 Minuten Pause. ,,Kiyoko, gibst du mir bitte den Zettel?", fragte ich sie, da ich ihn ihr anvertraut hatte. ,,Ja.", erwiderte sie und gab ihn mir.

Ich ging auf die andere Seite der Halle zu den Trainern der Seijoh. ,,Entschuldigung, könnten Sie sich diesen Zettel einmal durchlesen?", fragte ich, woraufhin einer von ihnen aufstand und ihn sich anschaute. ,,In Ordnung.", sagte er nur und setzte sich wieder. Ich lächelte ihn kurz an, ehe ich wieder zu meinem Team ging.

,,Ich kann mitspielen.", sagte ich, als ich dort ankam. ,,Okay, dann wechseln wir dich aus. Und zwar mit...", Daichi schaute durch die Runde. ,,Tanaka.", sagte er entschlossen. ,,Was? Warum ich?", fragte dieser empört. ,,Das kommt davon. Du konntest dich ja erst nicht benehmen.", sagte Daichi streng. ,,Ich war aber nicht der einzi-" ,,Tanaka.", unterbrach Daichi Tanaka. ,,Ja, okay. Ich hab's ja schon verstanden.", sagte dieser nun beleidigt.

Plötzlich tauchte der andere Trainer der Seijoh neben mir auf. ,,Du brauchst noch ein Leibchen. Komm mit.", sagte dieser. Ich nickte und folgte ihm in einen Geräteraum. ,,Such dir eine Nummer aus.", meinte er. ,,Echt? Ich darf mir eine Nummer aussuchen?", fragte ich verblüfft. Er nickte.

Ich schaute mir die ganzen Leibchen an, die dort hingen. Ich überlegte nicht lange und nahm mir schließlich eins. Als ich zu meinem Team zurückkam, sollte der zweite Satz schon beginnen.

Kageyama X OC || Der Blitz des SpielfeldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt