Freitag Morgen. Heute stand das Trainingsspiel gegen die Nekoma an. Die Mannschaft sollte sich um 5:30 Uhr bei der Schule treffen, damit wir pünktlich um 6 Uhr losfahren konnten.
Gähnend und noch halb schlafend kam ich am Minibus an. Das Höllentraining die letzten 2 Tage hatte ordentlich an meinen Kräften gezerrt, weshalb ich gestern Abend in der Badewanne fast eingepennt wäre. ,,Morgen...", murmelte ich den 4 Schatten entgegen.
,,Guten Morgen Ryoko, gut geschlafen?", fragte einer von ihnen. Ohne lange nachzudenken, steuerte ich auf diesen zu und lehnte meinen Kopf an seine Brust. ,,Denkst du, 3 Stunden kann man als 'gut' bezeichnen?", fragte ich ihn.
Er legte seine Arme um mich und zog mich somit an sich. ,,Na komm, wir haben eine 4 stündige Fahrt vor uns. Da kannst du weiterschlafen.", sagte Daichi, den ich gerade identifizierte. ,,Stimmt. Schlaf ist wichtig für deinen Körper. Wenn du nicht genug schläfst, kannst du dich nicht aufs Spiel konzentrieren.", sagte Sugawara neben uns.
,,Danke, Mama. Aber ich weiß selbst, was gut oder falsch für mich ist.", grummelte ich. ,,Na, jetzt spiel' dich hier mal nicht als großes Mädchen auf. Du bist nichtmal größer als Nishinoya.", sagte Daichi belustigt. ,,Halt die Klappe Papa, oder ich hau' dir eine rein.", drohte ich ihm.
,,Sieht ganz so aus, als kann sie dich noch weniger als mich leiden, Papa.", sagte Sugawara zu Daichi und betonte dabei das letzte Wort besonders. ,,Ach, sei doch still!", rief Daichi empört und ließ mich dabei los. Keine warme Umarmung mehr? Schade...
×××
Als auch die letzten ankamen und ihre Sporttaschen im Gepäckraum verstaut wurden, konnten wir endlich einsteigen. Gerade, als ich den Bus betreten wollte, kam Nishinoya laut schreiend angehampelt. ,,Ryoko-sama! Setzt du dich neben mich?", fragte er mit glänzenden Augen.
,,Nur, wenn du leise bist. Ich will schlafen.", stellte ich als Bedingung auf. ,,Verstanden!", sagte Nishinoya und wir stiegen ein. Ich saß am Fenster, Noya logischerweise neben mir. Hinter uns saßen die Brillenschlange und Tadashi, und vor uns Hinata und Tobio.
Zu meinem Pech saß ich nun genau zwischen den beiden Streithähnen. Heißt: Wenn sie sich auch nur eine Sekunde in die Haare kommen und mich dabei wecken sollten, können die was erleben!
Mein Blick schweifte zu Noya. Motiviert saß er dort und beobachtete das Geschehen in den vorderen Reihen. Hach, die Energie der Jugend.... Wait-, war ich nicht jünger als er? ,,Mmh, Noya?", fragte ich. ,,Hm?", machte er und schenkte mir nun voll und ganz seine Aufmerksamkeit.
,,Falls sich die beiden Erdbeerfreaks zanken sollten, sag mir bitte nach der Fahrt Bescheid. Ich würde ihnen dann gerne die Leviten lesen...", murmelte ich müde. ,,Du kannst dich auf mich verlassen!", versicherte er mir lächelnd.
Erschöpft lehnte ich mich nun nach hinten und schloss die Augen. Endlich.. schlafen...
×××
,,Los, mach ein Bild!"
,,Nein, ihr macht hier von niemandem ein Bild! Wenn sie das merkt, seid ihr mausetot!"
Um mich herum hörte ich Stimmen, die daran scheiterten, leise zu sein.
,,Halt ihn fest! Ich mach schnell ein Foto!", hörte ich nun klar und deutlich Tanaka.
,,Leute, lasst das! Ich glaub-"
Ich runzelte die Stirn und streckte mich. Als ich die Augen öffnete, blickte ich in die überraschten Gesichter von Sugawara, Tanaka und Ennoshita. Tanaka, welcher gerade sein Handy in seine Hosentasche gleiten ließ sagte: ,,Ah, Ryoko! Gut, dass du aufwachst, wir sind gerade angekommen!"
Mit einem misstrauischen Blick schnallte ich mich ab und stand auf. Irgendwas ist hier doch faul... Ohne ein weiteres Wort stieg ich aus dem Bus. Überrascht schaute mich Asahi an. ,,Ryoko, was hast du denn mit deiner Wange gemacht? Die ist ja ganz rot.", fragte er.
Verwirrt fasste ich mir an die Wange, konnte aber nichts spüren. Grinsend hielt mir Tanaka sein Handy vor die Nase. Auf dem Bild war ich zu sehen, wie ich schlafend an Nishinoya's Schulter lehnte. Es sah so aus, als würde Noya versuchen, auf den Fotografen des Bildes einzureden und ihn davon abzuhalten, ein Bild zu machen. Mein Blick verfinsterte sich.
,,Du, Tanaka. Hör mal..", begann ich langsam. ,,Eh- j-ja?", fragte er verunsichert. ,,Du hast echt Glück, dass das Bild etwas verwackelt ist.", sagte ich mit einem nun gruseligen Lächeln, wie Daichi. ,,Du solltest besser rennen, bevor sie dich umbringt.", merkte Kinoshita an. ,,Nein, zu viel Aufwand... Und außerdem müssen wir noch ein Spiel gewinnen.", winkte ich desinteressiert ab.
Mit meiner Sporttasche machte ich mich auf den Weg zum Eingang. Als ich dort ankam, sah ich, wie ein Typ mit blondem Halbirokesen-Haarschnitt Kiyoko begaffte. Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte, war Tanaka schon zur Stelle und die beiden provozierten sich gegenseitig. Nachdem sie von Sugawara und einem Spieler der Nekoma unter Kontrolle gebracht wurden, gesellte ich mich zu den beiden Streitschlichtern.
,,Hey, ich bin Yaku.", begrüßte er mich lächelnd. ,,Hi. Ryoko.", stellte ich mich kurz vor. ,,Also, ich weiß ja nicht so ganz, ob das stimmt, aber es hat sich schon bei vielen Mannschaften herumgesprochen, dass du im Team der Karasuno mitspielst. Stimmt das?", fragte er mich.
Lächelnd kratzte ich mich am Hinterkopf. ,,Jaa, das stimmt tatsächlich. Ich hatte da so meine Wege.", meinte ich nur und schaute mich dann um. ,,Ähm.. Frage: Wo ist euer Kapitän?", fragte ich zögernd. ,,Achso, ehm... Oh, schau mal, Kuroo ist da hinten und begrüßt gerade euren Kapitän.", sagte er und zeigte nach links, etwas weiter von uns entfernt.
Und tatsächlich. Ein groß gewachsener Junge mit einem schwarzen Haarschopf, der irgendwie etwas von dem Kamm eines Hahns hatte, schüttelte gerade die Hand von Daichi. Die beiden sahen nicht gerade danach aus, als könnten sie sich leiden. Junge, das ist nicht Liebe auf den ersten Blick, sondern Hass auf den ersten Blick.
Ich ging auf die beiden zu und lächelte den fremden Kapitän an. ,,Hallo, schön dich kennenzulernen. Ich bin Ryoko Shimakura und ich freue mich auf das Spiel.", stellte ich mich vor und hielt ihm dann die Hand hin. Zuerst starrte er mich verdutzt an, ehe er zu sprechen begann: ,,Tetsuro Kuroo.", sagte er und griff nach meiner Hand. ,,Drück aber bitte nicht so doll zu, wie bei Daichi.", wies ich ihm, was er nur mit einem grübelnden Gesichtsausdruck kommentierte.
Danach lehnte er sich grinsend zu mir herunter, was mich leicht provozierte. Ich hasse es, wenn große Leute es so offensichtlich zeigen, dass man klein ist. Dann setzte er plötzlich zum Sprechen an. ,,Sag mal, hast du eigentlich einen Freund?"
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Soo, hier bin ich wieder. Und zwar mit der erschreckenden Tatsache, dass ich Kapitän endlich mit "K" geschrieben habe xD
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Kageyama X OC || Der Blitz des Spielfeldes
Fanfiction,,Das hier ist die offizielle Bestätigung der japanischen Regierung, dass ich als Mädchen in einem Jungen-Volleyball-Team mitspielen darf." Das Team der Karasuno war komplett baff. Wie es wohl mit einem Mädchen im Team laufen wird? [Du verdrehst den...