Eine lauter werdende Melodie, die von Vibrationen begleitet wird, reißt mich aus der Nacht. Grummelnd taste ich nach meinem Handy und drücke die Snooze-Taste. Noch fünf Minuten. Ich kuschel mich an Palle und schließe genießerisch meine Augen. Ich will nicht aufstehen.
„Hey, musst du nicht aufstehen?“, dringt Palles Stimme sanft an mein Ohr und ich brumme nur während ich mich noch etwas mehr an ihn drücke. Palle kichert leise. „So müde?“, fragt er, dann streicht seine Hand über meinen Rücken und ich seufze entspannt auf. Ich döse wieder ein, bis der Wecker mich wieder aus der gemütlichen Idylle reißt. Leider muss ich jetzt wirklich aufstehen, es sei denn...
„Willst du nicht-“
„Vergiss es. Ich übernehme deine Schicht nicht“, lacht er und ich löse seinen Arm von mir.
„Tze, wozu hab ich dich überhaupt?“, schnaube ich und Palle lacht.
„Wie kann man nur so ein Morgenmuffel sein?“, will er von mir wissen und ich stehe grummelnd auf. Ich verlasse Palles Zimmer und suche mir in meinem Zimmer was zum anziehen, bevor ich ins Bad gehe. Fertig angezogen, gehe ich in Richtung Küche, um mir was zu essen zu machen, allerdings muss ich das anscheinend nicht, denn Palle bereitet mir schon etwas zu. Ich lehne mich an Palle, der am Herd steht und schließe meine Augen. „Unglaublich, dass du morgens überhaupt irgendetwas hinbekommst“, seufzt Palle.
„Mhm“, brumme ich und lege meine Arme um ihn. Ein paar Tage sind vergangen, seit dem wir offiziell zusammen sind und unsere Leben haben sich wieder noramlisiert. Wir haben mal wieder das Unigelände betreten und sitzen regelmäßig in den Vorlesungen. Matthias hat uns darüber informiert, dass er und Lisa wieder aus dem Urlaub zurück sind, dementsprechend arbeiten Palle und ich wieder im Café. Seit 3 Tagen hat das Café geöffnet und heute bin ich dran, aber 5:45 ist einfach eine unmenschliche Zeit. Wie kann man von mir erwarten um diese Uhrzeit ein funktionsfähiger Mensch zu sein? Ich kuschel mich etwas an Palle, aber dieser löst meine Arme von seinem Bauch und drückt mir einen Teller in die Hand.
„Dein Kaffee steht schon auf dem Tisch“, lässt er mich wissen und ich kann nicht in Worte fassen wie dankbar ich Palle bin. Er ist nur für mich aufgestanden, um sicherzustellen, dass ich auch esse, bevor ich ins Café gehe. Vorgestern hat er das auch schon gemacht und ich weiß einfach nicht, wie ich ihm dafür danken soll. Ich stelle den Teller auf dem Tisch ab und küsse Palle. Meine Arme legen sich wieder um seine Taille und ich ziehe ihn näher zu mir. Palle löst sich von mir. „Du solltest was essen, du muss gleich weg und-“, weiter lasse ich ihn nicht kommen, denn ich küsse ihn wieder. Das fühlt sich einfach gut an. Ich löse mich von ihm und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab. „Manu“, und die Art und Weise wie er meinen Namen betont, sagt mir, dass ich mich beeilen muss. Ich löse mich von ihm und setzte mich an den Tisch, um zu essen und zu trinken. Palle bewegt sich auf mich zu und ich blicke zu ihm. Er lächelt, dann beugt er sich zu mir runter und platziert einen Kuss auf meine Stirn. „Bis später“, sagt er, dann bewegt er sich in Richtung seines Zimmers, um sich wieder ins Bett zu legen. Lächelnd sehe ich ihm nach, ehe ich zu ende frühstücke und mir meine Jacke und Schuhe anzuziehen, um zum Café zu gehen.
„Schönen Tag noch!“, wünsche ich der jungen Frau, die mit dem Kaffee und einem Brötchen Richtung Bahnhof eilt. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es schon 11 ist, also endet meine Schicht bald. Ich wische die Theke ab und kümmere mich um die Bestellungen der Kunden, die hier rein kommen. Um 11:30 verabschiede ich mich von Matthias und Lisa, aber bevor ich das Café verlasse, kaufe ich schnell noch ein paar Teilchen. Palle und ich haben ausgemacht uns vor Michas Wohnung zu treffen, da Palle noch Uni hat und es schwachsinnig wäre, wenn wir beide uns zuhause treffen, nur um dann zu den beiden zu fahren. Ich bin gespannt wie das Treffen ablaufen wird. Ich mache mich auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle und gut 20 Minuten später steige ich aus. Nach ein paar Schritten stehe ich vor dem Wohnungskomplex der beiden und sehe Palle, der sich gegen eine Hauswand lehnt. Als er mich erblickt, kommt er sofort auf mich zu und schon werde ich von ihm umarmt. Lächelnd genieße ich seine Nähe, ehe ich mich von ihm löse.
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Hast du eigentlich auch genug von mir?
FanfictionEin neuer Lebensabschnitt beginnt, wenn man das Abitur hinter sich hat und jetzt nach einer geeigneten Universität sucht. Am liebsten möchte man ja ganz weit weg von zu Hause und endlich eine eigene Wohnung und Freiheit haben. Aber so einfach ist da...