Kapitel 12; Manuel

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Wir stehen vor dem kleinen Café, dass sich nur einen circa 15-minütigen Fußmarsch von unserer Wohnung entfernt befindet. Es war einfach perfekt und es wäre einfach der Hammer, wenn sie uns beide einstellen würden. Ich klopfe vorsichtig gegen die Glastür und es dauert nicht lange bis ein junger Mann uns die Tür öffnet und sie hinter uns wieder schließt. Er hat schwarze kurze Haare und trägt ein T-shirt auf dem das Logo des Cafés gedruckt ist dazu einfach eine dunkle Jeans mit Sneakern. Er scheint recht jung zu sein, nicht viel älter als wir.

„Danke, dass Sie uns vorsprechen lassen", bemühe ich mich möglichst höflich zu sein und einen guten ersten Eindruck zu machen. Aber er kneift seine Augen zusammen und ich bin irritiert. Hab ich was falsches gesagt?

„Wäre es für okay die Förmlichkeiten zu lassen? Gesietzt werden muss ich jetzt wirklich nicht und das kommt mir immer so affig vor", erklärt der Mann kurz darauf und ist mir jetzt schon sympathisch geworden. Er streckt mir seine Hand entgegen. „Ich bin Matthias."

„Ich bin Manuel", lächelnd nehme ich seine Hand entgegen. Der Druck den mein Gegenüber auswirkt, ist entspannt und ich hoffe so inständig, dass er uns einstellen wird.

„Und ich heiße Patrick", sagt Palle und auch er und Matthias geben sich die Hand.

„Na, dann kommt mal mit ihr zwei", damit macht Matthias auf Absatz kehrt und wir folgen ihm. Er führt uns an einen Tisch, der sich etwas weiter hinten, entfernt von der Fensterfront befindet. Ich lasse meinen Blick durch das Café schweifen und finde, dass es sehr gemütlich eingerichtet ist. Die Stühle aus dunklem Holz, die einen Vintage Touch haben, sehen mit den grünen und violetten Polstern richtig einladend aus. Die Tische sind aus dem gleichen Holz und werden von je einer Kerze und einer kleinen Topfpflanze geziert, deren violetten Blüten hervorragend zu den Polstern passen. An einigen stellen, hauptsächlich an den Wänden befindet sich gepolsterte Sitzbänke, die mit unzähligen Kissen geziert werde, auf denen irgendwelche Sprüche stehen, die ich aus der Entfernung allerdings nicht richtig entziffern kann. „Setzt euch", und damit lenkt Matthias meine Aufmerksamkeit wieder auf sich und ich nehme an dem Tisch platz. „Dann erzählt mir mal ein bisschen was über euch. Wie alt seid ihr und was macht ihr in der Stadt, hm?", freundlich sieht er uns an und dann höre ich Schritte und im nächsten Moment wird ein Tablet auf unseren Tisch gestellt und eine junge Frau sagt, dass wir uns bedienen sollen.

„Das ist Lisa, meine Verlobte mit der ich dieses Café führen möchte", stellt Matthias sie vor und lächelt sie verträumt an. Lisa kichert und setzt sich neben ihren Verlobten. Wir begrüßen Lisa und stellen uns vor.

„Ich bin 20 und studiere hier an der Universität Lehramt", fängt Palle an und deutet dann auf mich. „Manu und ich haben eine gemeinsame Wohnung in der Nähe. Allein kann man sich hier ja kaum was leisten", merkt Palle an und Matthias nickt zustimmend.

„Die Mieten hier sind wirklich Wucher, aber in hier dem Stadtteil geht es noch einigermaßen", meint Lisa und sieht dann zu Palle. „Welche Schulfächer möchtest du Unterrichten?" Ehrliches Interesse liegt in ihrer Stimme und abwartend sieht sie zu Patrick.

„Sport, Pädagogik und Sozialwissenschaft."

„Pädagogik", Lisa sieht zu Matthias. „Sowas hatten wir nie, oder Matt?"

„Nope, nie gehabt", antwortet Matthias hier und schaut jetzt auch zu Patrick. „Für welche Schule möchtest du den Lehrer werden?"

„Ich möchte Lehrer an einem Gymnasium werden", antwortet Patrick und die beiden stellen ihn noch ein paar Fragen bis ihre Blick auf mich fallen.

„Ich studiere Psychologie", verkünde ich und fokussiere Lisas Augen, sofort strömen ihre Gedanken zu mir. Sie ist beeindruckt. Psychologie hat doch voll den krassen NC, oder nicht? Ich lächle sie freundlich an und dann werden mir noch weitere Fragen zu meinem Studiengang gestellt, die ich so gut wie es mir möglich ist beantworte.

„Also da ihr ja studiert müsst ihr ja wahrscheinlich auch mal irgendwann für Klausuren lernen", fängt Matthias an. „Was macht ihr wenn ihr ein Klausur schreibt, aber eigentlich eine Schicht hier hättet?"

„Dann könnte, wenn sie uns beide nehmen, der jeweils andere einspringen, schließlich haben wir unterschiedliche Studiengänge", erläutere ich die Idee, die Palle und ich hatten. „Dadurch sind wir relativ zuverlässig würde ich sagen."

„Ja, das stimmt", nachdenklich nickt Matthias und ich schaue ihm in die Augen und bin zufrieden mit seinen Gedanken. Er scheint uns wirklich in Erwägung zu ziehen. Wir reden noch weiter über die Arbeitszeiten und das wir unsere Stundenpläne diesen Zeiten so gut wie möglich anpassen werden. Das Café benötigt uns vorallem in den frühen Morgenstunden bis zur Mittagszeit. Vereinzelt auch mal am späten Nachmittag. Das müssten wir hinbekommen. Und so wie ich die beiden verstanden habe, werden Palle und ich wohl an verschiedenen Tagen kommen, aber wohl manchmal auch eine gemeinsame Schicht haben. Sie fragen auch, ob wir am Wochenende können und wir sagen sofort zu. Am Wochenende haben wir Zeit und sie würden uns nicht jedes Wochenende einteilen. Es ist ein 450€ Job und Trinkgeld wird aufgeteilt.

„Gut, dann rufe ich euch später an und teile euch mit, ob wir euch nehmen oder nicht", sagt Matthias während er aufsteht und uns wieder zur Tür führt. Wir folgen ihm und verabschieden uns von den beiden. Ihre Gedanken waren sehr vielversprechend und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir beide ein Stelle bekommen würden.

„Das lief doch gut, oder?", fragt Palle mich und ich nicke zustimmend. Das lief wunderbar.

„Mega gut und die Arbeitsatmosphäre wird mir sehr gefallen. Kein dummes Siezen der Kollegen", sage ich und Palle lacht.

„Ja, das ist echt nice und die beiden wirken auch sehr nett", und auch da hat Patrick recht. Das Pärchen ist wirklich sehr freundlich und ihre Gedanken sind es auch. Anstatt in Richtung unserer Wohnung zu gehen, gehen wir zu der nächsten Bushaltestelle. Wir würden jetzt noch einkaufen gehen und in ein Geschäft eines Mobilfunkanbieters gehen, um endlich Wlan in unserer Wohnung zu haben. Palle gibt mir zwar immer einen Hotspot aber irgendwann werden seine 10GB auch leer sein, außerdem gehört Wlan einfach dazu und ich habe schon Entzugserscheinungen.

Also. Silber ist mir gestern mit ihren Nachwort in MEIN Kapitel geplatzt, da mach ich dasselbe heute bei ihrem Kapitel!

Moin also. Wie ihr seht, fängt heute das tägliche hochladen an. Jaaaaa, es hat heute etwas gedauert, aber Silber musste sich erst vollfressen und mir tausend Bilder ihres Essens schicken... Jedes Mal. Wirklich jedes Mal.

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