▫Noel▫
Er grinste und strich weiter durch meine Haare. "Wie wäre es, wenn ich dich ein wenig raten lasse. Es dir direkt zu erzählen wäre ja viel zu langweilig." lachte er leicht und sah mich auffordernd an. Ich sollte raten? Was meine Belohnung wäre?
Nun musste ich auch grinsen, gerade war er wieder in einer guten Stimmung und war für ein bisschen Spaß, ein paar Witze oder so zu haben. Also ging ich darauf ein und fing an zu überlegen. "Mhh...ab wann bekomme ich Tipps? Und wie viele Versuche habe ich!" grinste ich zu ihm zurück, woraufhin er mich auf seinen Schoss zu und selbst überlegte. "Sagen wir du hast 5 Versuche und nach dem 3ten gebe ich dir einen Tipp."
Fünf Versuche und einen Tipp, na dann mal los. Was könnte es wohl sein? Nichts zu Großes...irgendwas normales wahrscheinlich eher. Wegen einem einzigen guten Blowjob werde ich wohl nicht meine Freirhut bekommen. Irgendwas, was ich hier machen kann... "Sind es Bücher? Darf ich mir...ein Buch aussuchen?" stellte ich meine erste Vermutung vor, woraufhin er kurz ironisch überlegte, doch dann den Kopf schüttelte. "Nein, das nicht. Aber wenn du dich bis heute Abend benimmst bekommst du ja sowieso eines!" grinste er und strich weiter durch meine Haare.
Also kein Buch...und an sich hatte ich ja sogar noch genug. Oben auf dem Nachttisch stapelten sich sechs Stück, da ich in den letzten Tagen so schlechte und trübe Laune, dass ich nicht gelesen habe oder überhaupt Lust dazu hatte.
Was könnte es wohl sein? Wenn es kein Buch ist, gab es nicht mehr viele Möglichkeiten...Irgendwas zu Essen? Dürfte ich heute wieder irgendwas spannendes kochen? Irgendein Familierezept? "Darf ich kochen was ich will? Oder bekomme ich ein neues Rezept?" fragte ich nun ganz aufgeregt. Vielleicht würde ich dann sogar Appetit bekommen und etwas mehr oder freiwillig essen!
Doch auch hierzu schüttelte er denn Kopf. "Nein, immer noch falsch. Und du hast gerade zwei Versuche verbraucht, bleiben also noch zwei übrig." "Nein, nein. Zuerst bekomme ich einen Tipp! Das hast du selbst gesagt!" verbesserte ich ihn und grinste ihn leicht frech an. Zu aufmüpfig oder frech sein durfte ich nicht, ab einem gewissen Level wurde er dann wütend und sagte ich würde seine Autorität infrage stellen und ihn nicht mehr respektieren. Irgendwo hatte er da ja recht...auch wenn es mich stark an die Sache mit Basti und Caleb erinnerte...Wann die beiden uns wohl wieder besuchen würden? Oder könnten wir die beiden irgendwann mal besuchen? War das vielleicht die Überraschung?
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als er began zu reden. Stimmt, der Tipp! "Also, es ist etwas, was wir gleich machen werden!" sagte er geheimnisvoll und kraulte anschließend meinen Kopf weiter. Etwas...was wir gleich machen würden? Das könnte wirklich mit Basti und Caleb zu tun haben! "Gehen wir zu Basti und Caleb? Oder kommen sie hier her?" fragte ich ganz aufgeregt und grinste ihn an.
Er schmunzelte leicht und schüttelte wieder den Kopf. "Das dauert wieder ein wenig, aber spätestens, wenn der Kühlschrank leerer wird, wird Caleb ja wieder vorbei kommen, um auf dich aufzupassen." Ich fing leicht an zu schmollen, das ware so toll gewesen Basti heute zu sehen! Wieder mit ihm zu reden etc.
"Du hast all deine Versuche verbraucht." grinste er mich nun an, woraufhin ich ihn erst verwirrt und dann ertappt ansah. Stimmt...ich hatte zwei Vermutungen auf einmal gestellt. Oh man...Was wohl passiert wäre, wenn ich es erraten hätte?
"Verrätst du es mir trotzdem?" fragte ich neugierig und schaute ihn absichtlich ein wenig süß an. Bitte...ich wollte eine Belohnung dafür. Ich wollte das nicht nur einfach so gemacht haben...Ich hasste es wirklich immer noch und das wusste er eigentlich auch.
Er nickte. "Ja, verdient hast du sie dir ja." erklärte er und nahm seinen Laptop vom Couchtisch. Was wollte er denn jetzt damit? Wollte er mir irgendwas zeigen? Aber er meinte doch, dass wir irgendwas machen?!
Neugierig sah ich nun zu, wir er sich einloggte. Nach der Sache mit der E-Mail hatte er überall Face-ID als Passwort eingestellt, damit ich nichts mehr machen konnte und mich gar nicht erst einloggen konnte.
Dann zeigte er mit eine Onlineseite, auf welcher Pullover und dicke Mäntel abgebildet waren. Würden wir onlineshopping machen? Und wenn ja für ihn oder für mich? Ein paar dicke Pullover würden für mich nicht ganz schaden, langsam wurde es richtig kalt und wer weiß ob es hier schneien würde.
"Onlineshopping?" fragte ich ihn freudig und aufgeregt. Wenn ich wirklich neue Klamotten bekommen würde und diesmal sogar mit aussuchen durfte, das wäre super. Er nickte und ging auf seinen Warenkorb, in welchem schon einige Artikel waren. Er hatte also doch schon was ausgesucht...Egal, immerhin mehr Klamotten.
"Ich hab schon mal ein paar Dinge raus gesucht, für dich und für mich auch ein paar Sachen." dabei scrollte er ein wenig herunter und blieb an einer Winterjacke stehen. "Es wird bestimmt bald schneien und dann müssen wir bzw. besser gesagt du die Einfahrt frei schaufeln. Dafür holen wir dir Schuhe und eine Jacke, denk nicht ans abhauen und sei dankbar. Wenn du dich gut benimmst können wir vielleicht ja auch Mal spazieren gehen, natürlich bist du dabei dann an mich angekettet, aber besser als nur den ganzen Tag hier zuhause zu sitzen!" erklärte er und meine Augen wurden während dessen immer größer. Schuhe! Und eine Jacke! Fürs Rausgehen! Raus! In die Natur! Spazieren und ich musste bald Schnee schaufeln! Es würde hier schneien! Ich konnte es kaum glauben.
Ein ungläubiges, aber ehrlich dankbares "Danke!" kam über meine Lippen und ich umarmte ihn einfach. Ich war ihm so dankbar. Er würde mit mir raus gehen! Spazieren! Ein wenig in die Natur, wieder den frischen Wind spüren, den kalten Schnee in den Händen halten, den Geruch des Waldes einatmen können. Es würde wunderschön werden...
Er grinste und erwiderte die Umarmung. Als wir uns wieder lösten zeigte er mir noch ein paar Pullover und anschließend die Schuhe. Bei der Jacke durfte ich mir sogar die Farbe selbst aussuchen! Ich nahm grau, da das am besten zu mir passte. Es war unauffällig, nicht zu bunt, nicht zu hell oder zu dunkel. Das beschrieb mich ja schon ein wenig.
Nun saß ich grinsend auf seinem Schoss und hauchte tausend Mal "Danke.". Ich konnte mein Glück einfach nicht fassen! Es schien mir so unrealistisch!
Wie könnte ich mir dafür nur bedanken...sowas war...für einen Sklaven nicht selbstverständlich...Es war zwar auch für Aufgaben gesehen, aber wenn man es ernst nimmt, hätte er mich auch barfuß Schnee schaufeln lassen können, ohne dass ich mich dagegen hätte wehren können...
Wie...Wie könnte ich meine Dankbarkeit am besten ausdrücken...Wie...
Mir kam eine Idee, doch ich war davon erst überrascht und verunsichert. Wäre...Wollte ich das? Würde...Wäre...Würde er verstehen warum ich das machte? Wie...würde er überhaupt reagieren...
Manchmal...sollte ich Dinge einfach tun, ohne darüber nachzudenken...Ja...manchmal war einfach machen besser, als sich ewig den Kopf darüber zu zerbrechen...
Mein Blick glitt zu seinen Lippen und sah ihn danach unsicher an. Einfach machen...
▫Upload: 04.05.2021▫
▫1180 Wörter▫
DU LIEST GERADE
Double Checkmate || Shadowuniversum
Teen FictionEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden wurd...