▫Noel▫
Am nächsten Tag arbeitete Mike viel, was hieß dass wir früh aufstanden und ich jetzt im Käfig am lesen war. Gegen fünfzehn Uhr schrieb er dann einen Einkaufszettel, in der Zeit richtete ich das Gästezimmer für Benny und diesmal tatsächlich auch ganz normal. Das Bett neu beziehen, lüften, im Bad Handtücher für ihn hinauslegen und saugen. Und gerade als ich fertig war klingelte es auch schon. Brav lief ich mit zur Tür und Mike öffnete diese. Benny trat mit einem Rucksack über die Schulter hinein, er hatte überall ein wenig Schnee auf seiner Kleidung, weshalb ich ihm seine Jacke schnell abnahm und über die Heizung hing.
Wir begrüßten uns alle und Mike beschloss dann, dass wir uns noch etwas ins Wohnzimmer setzten würden. So nahm ich vor dem Sofa Platz und die beiden darauf, jedoch sich gegenüber, wie eigentlich immer. "Ich hab dir alles erklärt, was er darf und nicht. Greif streng durch, wenn er sich nicht benimmt. Das ist bei mir so, also sollte es auch so bei dir sein, ansonsten berichtest du mir immerhin was passiert ist." Sie redeten schon ein wenig darüber und Benny schien langsam etwas gelangweilt von dem ganzen, wahrscheinlich hatte er sich das Thema auch schon einige Male anhören müssen.
"Mike, ich hab es verstanden. Ich bin nicht dumm, okay?" unterbrach Benny Mike nun endlich und lachte leicht. "Ich pass auf und in zwei Stunden bist du doch spätestens wieder hier." fuhr er fort, woraufhin auch Mike sich etwas entspannte.
Er stand auf und schmunzelte "Ich geh ja schon, du willst mich ja doch nur los werden." lachte er leicht und ging zur Eingangstür. Benny lachte ebenfalls auf und folgte ihm. "Was denn auch sonst, du bist immerhin du." grinste er ihn amüsiert an, woraufhin Mike sich an die Brust griff. "Oh nein...wie weh das tut." kurz ging der Spaß noch weiter, bis Mike dann fertig angezogen war und seinen Rucksack aufgesetzt hatte.
Er kam zu mir und hob mein Kinn leicht an, ganz sanft, nicht zu viel Druck, seine Finger ruhten still dort und seine Augen schauten in meine. Sein Blick war ruhig und entspannt, er vertraute mir. Dann senkte er seine Lippen auf meine und automatisch schloss ich meine Augen auch.
Der Kuss war kurz aber sanft und schön. Als wir uns lösten lief ich sofort rot an. Er...Er hatte mich vor Benny geküsst! Ah! Warum! Mike! Ich...Was dachte er denn jetzt? Ich...
Ich schlug mir meine Hände auf die Wangen und sah schmollend zu Mike hoch. "Er muss doch wissen zu wem du gehörst." flüsterte er leise und tratt dann einen Schritt zurück. "Bis später, ich bring Pizza mit damit das Abendessen schnell geht." sagte er noch und keine Minute später hatte er das Haus verlassen und kurz darauf hörte man den Motor auch schon angehen.
Jetzt...war ich mt Benny alleine...Ich...War das wirklich so eine gute Idee? Immerhin...hatte...die Situation vor ein paar Wochen...wo er so komisch war...Aber nein, Mike hatte mir das erklärt. Er war anders, kannte das ganze her eben nicht so wirklich und verhielt sich deshalb so.
Unsicher sah ich zu ihm. Er bestimmte was wir bzw. ich nun machten. Und reden durfte ich auch nicht, immerhin musste ich mich ja an die Regeln halten und Mike stolz machen. Und Pizza für heute Abend hörte sich unglaublich lecker an.
Benny stand da und musterte mich neugierig, weshalb ich irgendwann den Blick ab wand. Mit seiner Aufmerksamkeit kam ich immer noch nicht so wirklich klar. Und...wieso sagte er denn nichts? Was wir jetzt tun? Sollte ich ihm nichts zu trinken anbieten? Aber...Er würde mir schon einen Befehl geben, solange würde ich eben hier stehen bleiben. Und...warum sagte er zu dem Kuss nichts? War...es ihm egal? Sowas...war ja eigentlich normal...oder? Vielleicht? Ich wusste es nicht...
Sein Blick fokussierte irgendwann eine Stelle an meinem Arm, mein Handgelenk wenn ich es richtig deutete. Was war denn dort? Verwirrt blickte ich selbst hinunter. Dort waren einige Striemen und Abdrücke...Mike hatte mich bei der letzten Strafe etwas härter festgehalten..
"Komm mit." sagte er dann einfach mit einem skeptischen Blick und lief darauf auch schon los.Mit kleinen und unsicheren Schritten folgte ich ihm und blieb letztendlich im oberen Bad stehen. Was...wollte er denn hier? Ich...Er...Warum? Sein Blick lag noch auf mir und er griff nach meinem Arm. Ich wehrte mich nicht sondern ließ ihn machen. Solang er nichts sexuelles mit mir machte durfte ich mich nicht wehren.
Er schob meinen Ärmel etwas hoch und drehte mein Handgelenk dann etwas. "Wann ist das passiert?" fragte er und klang dabei irgendwie...bedrückt?
Ich schluckte und senkte den Kopf. "Gestern..." gab ich dann leise zu und konnte dem Drang meine Hand zurück zu ziehen nun doch nicht mehr widerstehen und nahm meinen Arm wieder zu mir. Ich...Er sollte nicht die ganze Zeit meinem Fehler, mein Fehlverhalten ansehen...wie ich Mike enttäuscht hatte...und wie er mich dafür dann eben bestrafen musste...
Er seufzte und rieb sich die Schläfen. "Zieh dich aus." sagte er dann ruhig und sah mich abwartend an. Meine Wangen nahmen sofort wieder einen Rotton an. Warum...sollte ich mich vor ihm ausziehen? Ich...Er...Er durfte doch nichts mit mir machen...Wollte...Wollte er mich anschauen? Und...Und dann damit sich...selbst einen...Nein..Ich...bestimmt nicht...
So...mich jemandem zu zeigen...nackt...konnte ich einfach nicht...zumindest nicht Schamfrei...und...wollte er, dass ich mich...komplett auszog? Also...wirklich alles?
Mit zittrigen und leicht schwitzigen Händen zog ich mir meinen Pullover aus. Zum Glück trug ich keinen Gürtel, den hätte ich so auf gar keinen Fall aufbekommen...Ich...Ich hatte Angst...und es war peinlich...Ich wusste nicht, was er tun will...was er tun wird...aber...ich muss mich an seine Befehle halten...Er...Er ist nicht Caleb...
▫Upload: 13.06.2021▫
▫978 Wörter▫
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Double Checkmate || Shadowuniversum
Teen FictionEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden wurd...