▫9▫

110 6 11
                                    

▫Noel▫

Ich...Warum...Sobald Mike weg war began ich zu weinen und rollte mich im Bett ein. Warum...ging er weg? Warum konnte er nicht bei mir bleiben? Und mir...wieder hierdurch helfen? Ich war schon wieder so alleine...

Was...Warum...Was wollte dieser Benny von mir? Warum...kam er mir so nahe? Warum hatte er mich so fest angefasst? Und warum hatte er mir so viele Fragen gestellt? Ich...Warum redete er überhaupt mit mir?! Er...Ich...Er kannte mich doch nicht einmal...

Ich wollte doch nur meine Ruhe haben...schnell ihnen das Essen bringen und wieder gehen...ins Schlafzimmer und dort lesen, ganz in Ruhe und ohne irgendwelche sonstigen Aufgaben...

Doch dann musste er mich ja so überfallen...so...Warum blieb Mike so lange weg? Warum...kam er nicht direkt um mir zu helfen? Warum...War es ihm egal? Nein...sonst hätte er mich nicht vor ihm beschützt und mich auch gar nicht erst ins Zimmer hoch gebracht...

Aber warum wurde sein Freund...dieser Benny...so wütend...so aggressiv? Wollte er mich bestrafen? Schlagen? Aber wofür...? Ich...Ich war doch ganz brav gewesen...

Oder war er eher sauer auf Mike? Hatte er...hatte er ihm erzählt, was ich bin...bzw. wer ich bin? Dass ich sein Sklave war...dass er mich auf Auftrag bei Mr. Baranow bestellt hatte? Hatte er ihm das erzählt? Wurde er deshalb so wütend? Aber...Warum? Man...Ich...Er...Niemand konnte daran jetzt mehr etwas ändern...

Und wieso mussten sie jetzt so laut...reden...schreien...diskutieren? Konnten sie das nicht...leiser klären? Ich...Ich war der Grund für ihren Streit...Würde Mike mich dafür sicher nicht bestrafen? Ich...Ich hab mich doch extra benommen und gut verhalten...jeder kleinen Anweisung bin ich gefolgt, war ruhig...und hab leckeres Essen gekocht...Warum musste mir sowas immer passieren? Warum...immer ich...?

Nach einiger Zeit explodierte mein Kopf gefühlt vom vielen Nachdenken, so besann ich mich eines besseren und aß die Pizzaschnecken, welche Mike mit nach oben gebracht hatte für mich... Es schmeckte wirklich gut und ich hatte tatsächlich auch mal etwas Appetit, das nutzte ich aus und aß direkt denn ganzen Teller leer.

Und dann hieß es wieder warten, auf Mike...Drüben waren sie immer noch am reden, diskutieren, wenn auch leiser, so dass ich nicht mehr verstand, was sie sagten, aber ich konnte trotzdem noch hören, dass sie sich angeregt miteinander unterhielten...

Bei dem Lärm bzw. der Geräuschkulisse konnte ich nicht lesen und wollte es auch gar nicht wirklich, zu verwirrt war ich und auch mein Kopf war schon zu überladen dafür...

So beschloss ich einfach duschen zu gehen, das warme Wasser machte mich so müde, dass ich, sobald ich mich wieder ins Bett lag, direkt einschlief. Schlafen war gut...Da hörte ich niemanden, alles war still, niemand schrie, es gab keinen Schmerz und kein Leid...Einfach ein unendliches nichts...

Irgendwann ging das Licht im Zimmer an, wodurch ich aufwachte und mich verwirrt umsah. Mike stand vor dem Kleiderschrank und war gerade dabei sich umzuziehen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir schon nach zwölf Uhr nachts hatten. Dann sah ich zurück zu Mike und stand kurzerhand auf. Ich brauchte einfach wieder seine Nähe...er war so lange weg...und ich hatte wieder so lange und einsam geweint...So huschte ich schnell vor ihn und umarmte ihn, legte meine Arme vorsichtig um seinen Oberkörper und drückte mich nah an ihn, während ich meinen Kopf an seiner Brust ablegte. "Mike..." wisperte ich leise und zufrieden. Er war wieder da. "Wieso bist du den wieder wach Kleiner? Ich wollte dich nicht wecken." sagte er leise und sanft, während er mir durch die Haare fuhr. Ich schüttelte einfach nur leicht den Kopf und murmelte, dass es okay war.

Verwundert hielt er dann kurz in seiner Bewegung inne und betrachete mich etwas. "Warst du duschen?" War er sauer deswegen? Ich...Ich wollte einfach nur duschen vorhin...um mich zu waschen und zu beruhigen. Unsicher nickte ich, woraufhin er einfach mit seiner Bewegung fort fuhr. "Ich lasse das heute Mal durchgehen, in Zukunft frägst du mich aber, okay?" Ich nickte sofort. Keine Strafe...Er ließ es heute durchgehen...Und so kraulte er mich noch ein wenig weiter.

Ein leises, zufriedenes Seufzen kam von ihm, woraufhin er weiter durch meine Haare fuhr und ich ein angenehmes Schnurren, oder irgendwie sowas in die Richtung, einen genießenden Laut eben, von mir gab. "Hast du gegessen?" fragte er nach einer Weile, woraufhin ich nickte und ihn stolz an lächelte. "Denn ganzen Teller"

Er nickte und strich mir einmal über die Wange. "Das ist schön, ich bin stolz auf dich." Mein Lächeln wurde größer. "Ich zieh mich eben um und dann kuscheln wir im Bett weiter." sagte er sanft, während er mich ein kleines Stück von sich weg schon, woraufhin ich einen Schmollmund machte, mich aber ins Bett legte.

Rasch zog er sich um und legte sich ebenfalls ins Bett, wo er mich direkt wieder in die Arme nahm. Er musterte mich etwas und strich auf meinem Rücken kleine Kreise mit seinen Fingern. Das fühlte sich angenehm an. "Das mit Benny, ich hab es ihm erzählt und darauf hatte er nicht so gut reagiert. Deshalb ist er so zu dir in die Küche gestürmt und hat das alles getan." fing Mike nun an zu erzählen, woraufhin ich nur noch ein wenig verwirrter wurde.

"Aber...er kennt mich dich gar nicht...und ich ihn auch nicht...Und warum hat er mich so angefasst...so festgehalten? Wollte...W-Wollte er mich be-bestrafen? U-Und wieso die ganzen Fragen? Ich..." began ich nun zu stottern und auch wieder zu weinen...Doch Mike nahm mich einfach nur fester in den Arm und strich weiter über meinen Rücken.

Er grummelte leise vor sich hin. "Wie erkläre ich dir das am besten..." Ich zuckte einfach nur mit den Schultern und drückte meinen Kopf mehr in seine Brust.

"Er wusste nicht, dass man sich einen Menschen, einen Sklaven kaufen kann. Und er findet es nicht gut, dass ich mir dich gekauft habe. Seine Reaktion war aus dem Schock heraus und er wollte dir nichts böses, das ganze hat dich wahrscheinlich sehr über fordert." fing er an zu reden, wobei ich hier einmal bestätigend nickte. Ja...es hatte mich eindeutig überfordert...

"Für ihn ist das alles befremdlich und schockierend, doch er wird nichts verraten dicht halten, sonst wären wir drei ja alle in großer Gefahr. Er hat sich Sorgen um dich gemacht. Und er wird in Zukunft einmal in der Woche vorbei kommen, wegen dem Geschäftlichen. In letzter Zeit hatten wir kaum einen Ausstausch und haben so ein wenig den Blick über unsere Finanzen verloren, aber das sind nicht deine Sorgen." beendete er seine Erklärung, woraufhin ich einfach nur nickte, ihn aber immer noch verwirrt an schaute.

"Aber...warum macht er sich Sorgen um mich? Ich...Ich bin doch nur dein Sklave.." hauchte ich leise. Das war es doch, ich war doch sein Sklave und seine Bedürfnisse und Verlangen standen vor meinen. Mike nickte und sah mich wieder so sanft und zufrieden an. "Ja, das bist du. Trotzdem kann man sich ja auch Sorgen um einen Sklaven machen." erklärte er weiter, woraufhin ich nickte. Ja, machte ja irgendwie Sinn.

"Lass uns schlafen, es ist schon spät." sagte er sanft und reichte mir ein Taschentuch, mittlerweile hatte er auf seinem Nachttisch so eine Taschentuchbox stehen, weil ich so oft weinte...

Ich putzte meine Nase und wischte meine Augen trocken, dann gingen wir auch schon schlafen, fest und nahe hatte ich mich an ihn gekuschelt.

▫Upload: 11.05.2021▫

▫1255 Wörter▫

Double Checkmate || Shadowuniversum Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt