▫Noel▫
Am nächsten Morgen waren wir gemeinsam früh aufgestanden, hatten gefrühstückt und anschließend hatte ich mit meinen ganzen Aufgaben begonnen. Angefangen hatte ich im Büro, da Mike noch arbeiten wollte bzw. musste und ich schlecht putzen könnte, während er arbeitet.
Während des Frühstücks hatte Mike schon bemerkte, dass meine Laune wieder schlecht war und ich die ganze Zeit wieder kurz vorm Heulen war. Ich...Zurzeit war es einfach schwer für mich...Der Geburtstag der beiden lag erst zwei Tage zurück...zwar ging es mir langsam, von Tag zu Tag, wieder besser, aber trotzdem gab es eben solche Momente, in denen mir einfach nur zu weinen zumute war...
So entschied er, dass ich irgendsoeine Tablette nehmen sollte. Sie war leicht gelblich und er sagte mir nur, dass meine Laune dadurch besser werden würde. Irgendwie klappte es auch, eine halbe Stunde nach dem Frühstück und somit auch nach der Tablette, hatte ich richtig viel Motivation und Energie.
Danach machte ich dann also in der Küche weiter und auch sonst eben alle Aufgaben die ich hatte. Von den letzten Tagen, an welchen es mir so schlecht ging und ich mich noch tauber als ohnehin schon fühlte, war ein Berg an Wäsche und Geschirr übrig geblieben. Den ganzen Vormittag stand ich nur im Keller bzw. am Bügelbrett und kümmerte mich so um die ganze Wäsche.
Gegen Mittag machte ich dann ein einfaches Essen und gab Mike bescheid. Seine Laune war heute ganz okay, er war zwar nicht gut gelaunt aber immerhin auch nicht schlecht drauf oder genervt. Heute Morgen hatte er einen Heulkrampf nicht mal negativ betitelt, sondern mich einfach in den Arm genommen.
Beim Essen erklärte er mir meine Regeln und den Ablauf für später nochmal genauer, auch gab er mir ein Rezept für Pizzaschnecken, welche ich für heute Abend machen sollte.
An sich gab es für mich keine extra Regeln, da Mike meinte, dass sein Arbeitskollege mich wohl gar nicht wirklich sehen würde, außer wenn ich ihnen das Essen brachte. Natürlich sollte ich trotzdem höflich und respektvoll sein und ihn mit Mister ansprechen, falls er etwas von mir wissen wollte.
Und der Ablauf war auch wirklich simpel, ab 15 Uhr sollte ich oben im Zimmer sein, ihn also gar nicht in Empfang nehmen oder die Jacke abnehmen, Schuhe aufräumen oder so, nein, einfach im Zimmer bleiben und lesen. Ab 17 Uhr durfte ich dann runter zum Essen machen, welches ich gegen 19 Uhr den beiden bringen sollte und anschließend nur noch die Küche aufräumen würde und dann wieder ins Schlafzimmer gehen würde.
Jetzt gleich sollte ich das Büro noch ein wenig herrichten, also Getränke und Gläser hinstellen, eine kleine Schale mit Obst befüllen, das wars auch schon.
Als es dann kurz vor 15 Uhr war und alles vorbereitet war kam Mike schon nach unten, während ich gerade auf dem Weg nach oben ins Zimmer war. Er lächelte und strich mir über den Kopf. "Du hast dich heute gut benommen, mach das später auch noch so und zeig ruhig, wie gut du kochen kannst." Er lachte leicht und gab mir einen kleinen Klapps auf den Hintern, wodurch ich ihn verwirrt und mit roten Wangen ansah. Warum...machte er das? "Jetzt geh hoch Kleiner, der Besuch ist gleich da und er soll dich ja noch nicht sehen." gab er nun belustigt von sich und setzte seinen Weg selbst fort.
Ich nickte einfach nur verunsichert und ging nach oben. Ruhe, ich konnte ich Ruhe lesen, ganz alleine und ganz in Stille...Es war wunderschön...Meine Laune war davor ja schon richtig gut, aber jetzt wurde sie noch besser. Freudig began ich zu lesen und beschloss nach einiger Zeit ganz ganz leise das Radio an zu machen und ein wenig Musik zu hören.
Manchmal passte das zwar zu den Stellen im Buch nicht, aber das war nicht so schlimm. Dann wartete ich einfach und hörte nur der Musik zu. Nach zwei Stunden lesen und 150 Seiten wurde das Bett unbequem und so stand ich auf und begon ganz zögerlich leicht zu tanzen. Man konnte es wahrscheinlich nicht tanzen nennen, aber das war mir egal. Es machte Spaß und mein Körper wurde ein wenig belastete, endlich mal wieder.
Aus Angst, dass ich doch zu laut wurde stellte ich das Radio wieder aus und ging dann auch schon Essen machen. Das Rezept war einfach und trotzdem waren die Pizzaschnecken köstlich, ich hatte einmal welche mit Salami-Tomaten-Käse-Füllung gemacht und einmal welche mit Spinat-Füllung, wobei ich über beide am Ende jeweils nochmal gut Käse drüber gestreut hatte.
Okay...jetzt sollte ich das ganze hoch bringen. Ich verteilte die Schnecken auf einer Art Platte und ging dann unsicher die Treppe hoch. Hatte...er es seinem Kumpel schon gesagt? Ich...Ich war unsicher und hatte ein wenig Angst auf einen neuen Menschen zu treffen...Was, wenn er genauso war wie Caleb? Genauso ein Monster? Oder einen genauso grauenhaften Charakter hatte?
Doch daran konnte ich jetzt nichts ändern und so klopfte ich, woraufhin direkt ein "Herein" von Mike ertönte. Ich öffnete die Tür und trat mit leicht gesenktem Kopf herein. "D-Das Abendessen ist fertig." stotterte ich unsicher und sah mich auf dem Tisch nach Platz für die Platte um. Genau vor mir war eigentlich genug Platz, so legte ich zwei Blätter zur Seite und stellte es dort ab.
Ich konnte ihre beiden Blicke auf mir spüren, wie sie sich in mich ein brannten...Vor allem der Arbeitskollege sah mich verwirrt und misstrauisch an. "Wer ist das Mike?" fragte er nun an meinen Master gewandt. Sollte ich nicht lieber schon gehen? Durfte ich überhaupt noch hier sein? Was...Ich...Was sollte ich tun?
Mike reagierte gar nicht auf die Frage seines Arbeitskollegen, sondern sah mich mit einem sanften Lächeln an. "Danke, geh jetzt bitte wieder Noel." sagte er, woraufhin ich sofort nickte, mir noch eine leere Sprudelflasche schnappte und aus dem Raum ging.
Sobald die Tür hinter mir zu war atmete ich tief ein und aus. Die Stimmung war direkt so komisch geworden, als ich den Raum betretten hatte...Sein Arbeitskollege...war komisch...
Unsicher blieb ich noch kurz stehen und dachte über die Situation nach, ehe ich auch von drinnen, also im Zimmer, immer lauter werdende Stimmen vernahm...
Streiteten...sie sich?
▫Upload: 08.05.2021▫
▫1030 Wörter▫
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Double Checkmate || Shadowuniversum
Teen FictionEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden wurd...