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▫Noel▫

Als ich wieder aufwachte saß Mike vor mir und lächelte mich an, seine Hand war in meinem Haaren und kraulte mich dort leicht. "Wieder wach?" fragte er leise und ich nickte ein wenig. Ein Gähnen entfloh mir und ich streckte mich etwas. "Hast du dich gut ausgeruht?" fragte er weiter und wieder nickte ich.

Er war wieder vom Einkaufen zurück, Mike war wieder da. Sofort musste ich freudig grinsen und schlug die Decke weg, um mich in seine Arme zu schmeißen. Wieder kuscheln und umarmen und küssen. Mein Gesicht vergrub ich in seiner Brust und seufzte entspannt. Er roch wie immer~ Irgendwie beruhigte mich sein Geruch mittlerweile sogar.

"Hast du mich so vermisst?" lachte er leicht und legte die Arme auch um mich. Ich nickte einfach nur und blieb so sitzen. Irgendwann löste er sich dann und setzte mich wieder auf der Couch ab. "Was habt ihr so gemacht?" fragte er mich und zog sich seine Schuhe aus.

Ich streckte mich noch ein mal richtig, da ich vom Schlafen doch etwas angespannt war. "Er hat mir meine Wunden verarztet und dann haben wir lange Schach gespielt. Irgendwie wurde ich dann müde und Benny hatte mir befohlen auf der Couch ein wenig ein Nickerchen zu machen. Und jetzt bist du schon wieder da!" lächelte ich ihn an und rieb mir noch den Schlaf aus den Augen.

"Okay mein Kleiner. Räum hier auf und zieh die Rolläden wieder hoch, ihr habt ein ganz schönes Chaos verrichtet. Danach hilfst du mir mir den Einkäufen und dann rede ich kurz mit Benny." gab er mir Anweisungen und ich nickte. "Okay." antwortete ich leise und machte mich sofort ans Werk.

Im Wohnzimmer lag das Schachbrett herum, Benny hatte sich irgendwann ein paar Gummibärchen zum Knabbern geholt. Die Wasserflasche war irgendwann leer gewesen und und und. So räumte ich hier erst auf und zog dann die ganzen Rolläden wieder noch. Draußen war es schon dunkel, also wirklich dunkle Nacht, so beschloss ich, dass ich sie lieber direkt ganz herunter lies.

Im Winter wurde es immer so schnell dunkel und kalt, das war so schade. Wir hatten gerade mal sechs oder sieben Uhr und schon war draußen alles dunkel. Vielleicht hätten wir ja noch einen Spaziergang gemacht wäre es nicht schon so dunkel. Doch an der Uhrzeit oder an der Sonnensituation konnte ich ja sowieso nichts ändern, so machte ich mich auf den Weg in die Küche.

Mike war dort schon am Verräumen der ganzen Sachen und ich half ihm schnell. Er hatte diesmal ganz schön viel gekauft und auch Fleisch für einen Braten. War...Es war ja als Weihnachten! Oh mein Gott! Wann denn? Und ich hatte ja gar kein Geschenk?! Sollte...Sollte ich es wie Basti machen? Aber nicht einmal so eine Schleife hatte ich...Wie konnte ich sowas nur vergessen? Ich...Ich als Sklave hatte kein Geschenk verdient aber ich konnte immerhin versuchen Mike, meinem Master, ein Geschenk zu machen.

Was...Was könnte er denn mögen? Ich hatte doch so wenig Ahnung! Ich...Benny! Ich musste einfach mit ihm reden, er kannte Mike schon so lange, er würde mir bestimmt helfen können! Vielleicht wäre er sogar so nett und würde mir irgendwas für ihn kaufen.

Wie würden wir Weihnachten eigentlich feiern? Mit Freunden? Mit Caleb und Basti? Oder sogar mit Benny? Oder würde Mikes....Familie kommen? Dann...Dann würde ich sie kennen lernen...Sofort machte sich Panik in mir breit. Es...Es würden so viele neue Menschen sein! So viele Leute, die ich nicht kannte...Ich...

Doch was dachte ich hier denn eigentlich? Ich...Ich war ein Sklave. Ich würde wenn dann kochen und ihnen die Jacken abnehmen und so. Wenn überhaupt...vielleicht würde ich den Tag ja auch oben, im Zimmer, verbringen müssen...oder sogar im Keller. Es war ja deine Familie...und nicht meine...

Meine Familie...wie sie Weihnachten dieses Jahr wohl feiern würden? Es...Es wäre das erste Mal ohne mich...ich wäre das erste Mal nicht bei ihnen. Wer würde denn jetzt Mariella und Laura ablenken, damit sie die Vorstellung vom Weihnachtsmann beibehielten? Ich...Ich konnte ihnen gar keine Geschenke machen...Und ich könnte ihnen nicht am ersten Weihnachtsfeiertag Frühstück ans Bett bringen...

Eine Träne floß über meine Wange und ich merkte erst jetzt, dass ich still stehen geblieben war und nur in die Luft starte. Mike sah mich verwirrt an und wischte mir die Träne von der Wange. "Warum weinst du denn?" fragte er verwirrt und klang...leicht besorgt...

Ich zuckte mit den Schultern und senkte den Kopf. Nicht lügen. "Bald...Bald ist Weihnachten...und ich habe nicht mal ein Geschenk für dich...und...meine Eltern...und Schwestern...sie feiern ohne mich...ich...ich kann nicht bei ihnen sein...Mariella und Laura werden nicht mehr von mir abgelenkt damit der "Weihnachtsmann kommen kann" und sie ihn nur ganz knapp verpasst haben..." gab ich meine Sorgen und Gefühle preis und wischte mir die nächste Träne weg. Ich...Er verstand es, oder?

Er seufzte leise auf und nahm mich dann in den Arm. "Ist okay Kleiner. Mach dir über ein Geschenk für mich keine Sorgen. Du bist alleine schon Geschenk genug für mich." flüsterte er mir leise zu. "Wir werden uns einen schönen Abend machen, einen Braten kochen und selber Spätzle machen. Wir werden irgendeinen passenden Film schauen und wer weis, vielleicht gibt es ja Geschenke für dich unterm Baum!"

Überrascht sah ich ihn an. Wirklich? Ich...Ich würde Geschenke bekommen? "W-Wirklich?" hauchte ich leise aber freudig. Er schmunzelte und sagte nur "Vielleicht." Ich nickte und drückte mich wieder an ihn. "Kann...Kann ich dir denn trotzdem irgendwas schenken? Ich...Ich will dir doch auch was schenken aber weiß nicht wie..." schmollte ich nun, worauf er weiter schmunzelte. "Ein leckeres Essen und dass du an dem Tag die ganze Zeit brav bist. Ansonsten...wir werden Bilder machen! Und dann rahm ich dir eines ein, damit du von uns beiden auch ein Bild auf dem Nachttisch hast." lächelte er.

"Und dann abends machen wir ein spezielles Fotoshooting für mich. Das würde ich mir als Geschenk wünschen." Ich nickte. Ein spezielles Fotoshooting. In mir machte sich sogar Vorfreude breit. Ich...Ich konnte ihm etwas schenken!

"Ach so, ich habe dir ja noch gar nicht von dem Plan erzählt." sagte er und löste die Umarmung wieder. "An Weihnachten werden wir alleine sein. Am ersten Weihnachtsfeiertag werden Caleb und Sebastian kommen. Und am Zweiten dann Benny, aber ich werde da weg fahren. Ich fahre vom 27. bis zum 29. zu meiner Familie, er wird hier bleiben und auf dich aufpassen!" erklärte er.

Ich nickte unsicher. Er...Er würde mich so lange alleine lassen? "A-Aber du kommst wieder...oder?" fragte ich leise, woraufhin er mein Kinn anhob, nickte und mich sanft küsste. "Natürlich."

Wir räumten noch gemeinsam alles aus und ich kochte Abendessen. Der Samstag war entspannt und ich erfuhr, dass wir in zwei Tagen sogar schon Weihnachten hatten. Die...Die Zeit war so schnell vergangen! Ich konnte es kaum glauben!

Benny und Mike arbeiteten viel und so lag ich die ganze Zeit im Bett und las. Abends ging dann Benny und Mike und ich schauten wieder einen Film und tranken Glühwein. Vielleicht hatte ich etwas zu viel getrunken, denn ich wurde gegen Ende ganz hibbelig und alles war lustig. Mike war amüsiert darüber und nahm mir verständlicherweise meine Tasse dann weg.

▫Upload: 17.06.2021▫

▫1220 Wörter▫

Double Checkmate || Shadowuniversum Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt