▫Noel▫
Unsicher und mit diesem immer noch unwohlen Gefühl folgte ich Mike. Im Esszimmer saß ich mich einfach direkt auf meinen Stuhl und schaute hilfesuchend zu Mike. Er...Bitte...Er sollte irgendwas machen...irgendwie reden...irgendwas...Bitte!
Benny war so komisch...Er machte alles so umständlich, so unangenehm...Er war nicht so wie Caleb oder Mike, so dominant oder bestimmend. Er war so ruhig und gelassen...Er passte hier einfach nicht rein...Ich wusste nicht wie ich mich verhalten soll oder wie ich sonst mit ihm oder Mike in seiner Gegenwart umgehen sollte.
Dieser sah meinen Blick, setzte sich neben mich und strich mir durch die Haare. "Also, wir haben einmal Ofenteigtaschen mit Spinat und einmal mit Tomatenfüllung." grinste er Benny an, welcher sich uns gegenüber saß. Dieser schmunzelte. "Du willst auch schleimen, einfach mein Lieblingsessen mir hier servieren." lachte er und nahm sich von beiden Sorten direkt eines.
Mike lachte und machte mir und sich selbst jeweils eines auf den Teller. "Tja, ich weiß halt wie man dir gute Laune beschehrt." dabei deutete er auf die Flasche und ich verstand mein Zeichen sofort. Ich nahm sie und schenkte zuerst Mike, dann Benny und zum Schluss mir etwas ein. Die Reihenfolge war wichtig, dass hatte Mike mir vor dem ersten Treffen mit Caleb und Sebastian erklärt.
"Na dann guten Appetit, mal sehen wie viele ich diesmal davon esse." wunsch Benny uns einen guten Appetit und achtete gar nicht auf meine Geste mit dem Getränk, worüber ich froh war. Ich hatte erwartet, er würde sich wieder bedanken.
"Was besprechen wir dann heute am besten? Also wie sortieren wir das ganze und womit fangen wir an? Irgendwie müssen wir die Finanzen ja wieder unter einen Hut bekommen. Und wegen Herrn Bauer müssen wir uns auch noch was überlegen, ich bin immer noch der Meinung, dass wir ihn entlassen sollten." fing Mike nun ein Gespräch an, während ich still neben ihm saß und meinen Teller leer aß. Die beiden aßen das Gericht mit den Händen, so tat ich es ihnen einfach gleich, zwar hatte ich Besteck ebenfalls auf den Tisch gelegt, was jedoch unnötig gewesen war.
Benny biss ab und schien zu überlegen. "Ja, wegen Kelvin müssen wir uns was überlegen, er hat schon drei Mahnungen bekommen. Trotzdem können wir ihn nicht so schlichtweg einfach entlassen. Und Anfangen tun wir am besten mir den Ausgaben dieses Monats, die vom letzten habe ich die Woche schon geordnet." erklärte er seine Seite und biss danach direkt nochmal von der 'Ofenteigtasche', wie Mike es genannt hatte, ab. Anscheinend schien es ihm zu schmecken, das war schon mal gut.
Mike schien auch zufrieden, denn er hatte seines auch schon zur Hälfte gegessen. "Ja, das klingt logisch." antwortete Mike nur und nahm sich etwas von der Suppe. "Hast du das alles gekocht Noel?" wandt sich Benny nun wieder an mich, woraufhin ich ihn nur irritiert ansah. Wieso...nannte er mich beim Namen? Und...wer sollte es denn sonst gekocht haben?
Ich schluckte meinen Bissen herunter und nickte zögerlich, Worte brachte ich nicht über die Lippen. Er nickte und sah mich so komisch an, so anerkennend oder so. "Das schmeckt echt gut, normalerweise machen die meisten obendrauf noch Sesam, aber ohne finde ich es persönlich sogar besser." lobte er meine Kochkünste, wie alle Gäste, die wir bis jetzt hatten.
Zu mehr als einem leisen und verwirrten "D-Danke." war ich nicht fähig. Wieso...redete er so viel mit mir? Und so, naja, normal? Ich...Ich war ein Sklave, man gab mir Befehle oder so, aber mehr doch eigentlich gar nicht...Ich war verwirrt.
Unsicher sah ich zu Mike, welcher nur nickte und dann einfach weiter aß. Was hatte dieses Nicken denn jetzt zu bedeuten? Hatte ich etwas falsch gemacht? Oder stimmte er damit nur Benny zu? Oh man...
"Was machst du den ganzen Tag denn so? Vor allem wenn Mike so viel arbeitet." stellte er nun seine zweite Frage. Mike hatte mich ja vor gewarnt. An sich...was war das denn für eine Frage? Hatte Mike ihm nicht letzte Woche fast alles erklärt? Oder wollte er es einfach nochmal von mir hören? Aber...das war doch einfach nur doppelt dann? Ich meine wieso sollte Mike ihn anlügen? Und mir war es ja nicht mal erlaubt zu lügen.
Und mal wieder fiehl mir das Reden so schwer, einerseits wegen der enormen Nervosität, einfach weil wieder so viel Aufmerksamkeit auf mir lag und er noch ein "Fremder" für mich war und andererseits, weil er so komisch war. Ich konnte ihn immer noch gar nicht einschätzen.
"A-Also...Ich mach das E-Essen und k-kümmer mich um den H-Haushalt...ansonsten l-lese ich oder warte..." stotterte ich leise vor mich hin und versuchte dabei gar nicht erst ihm in die Augen zu schauen.
Benny nickte und sah dann wieder zu Mike. "Und wenn ihr beide nichts zu tun habt? Also der Haushalt gemacht und genug gegearbeitet?" vertiefte er seine Frage. Wollte er...darauf hinaus? Oder...was meinte er damit? Nein...bestimmt nicht...wobei? Nein...Ach ich hatte doch keine Ahnung.
Sollte ich überhaupt antworten? Weil er hatte ja zu Mike gesprochen und ihn auch dabei angesehen...Doch Mike schaute nur zu mir und sagte, dass ich das ruhig beantworten soll. Ich sollte das beantworten? Er...Aber...Ich durfte nichts schlechtes sagen...meinen Master nicht negativ darstellen...wenn wir beide Zeit hatten dann verbrachten wir diese immer zusammen...und machten schöne Dinge! Ja...so viel Schlimmes gab es gar nicht mehr.
"Wir kuscheln und schauen F-Filme...u-und wenn es mir s-schlecht geht lenkt er mich ab u-und kümmert sich um m-mich!" fing ich unsicher an zu erzählen, während beide mich wieder so gespannt ansahen. "Manchmal k-kochen wir auch gemeinsam u-und seit neustem gehen wir spazieren." erzählte ich und musste dabei richtig beginnen zu lächeln, ja die Zeit mit Mike alleine war richtig schön.
Benny sah überrascht zu Mike. "Ist das...dein Ernst? Also stimmt das was er sagt?" fragte er nun eindeutig ihn, woraufhin Mike nickte und mir über den Kopf streichelte. "Wir leben gemeinsam, verbringen die Tage zusammen, kuscheln abends vor dem Schlafengehen. Und wenn er krank ist darf er im Bett liegen bleiben, dann kümmere ich mich um ihn." erzählte er und sah mich einem Schmunzeln zu Benny.
Dieser schien verwirrt und sah zwischen uns beiden hin und her. Sein Blick blieb immer wieder länger an mir hängen. Wieso...fand er mich so interessant? Warum starrte er mich so an?
"Und der Sex? Du willst mir also sagen, dass ihr nicht miteinander schlaft?" fragte er ernst und mit einem Hauch an Ironie in seiner Stimme. Und sofort war die Stimmung wieder gekippt...
▫Upload: 15.05.2021▫
▫1110 Wörter▫
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Double Checkmate || Shadowuniversum
Dla nastolatkówEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden wurd...