▫Noel▫
Benny verschluckte sich auf meine Aussage heftig, so heftig, dass er mich beinahe von seinem Schoss schmiss. Geschockt sah ich ihn an und klopfte ihm auf den Rücken. Als es wieder ging sah ich ihn besorgt an. "Geht es wieder?" fragte ich unsicher. War das meine Schuld gewesen?
Er nickte. "Ja, ich war nur etwas überrumpelt und überrascht von deiner Frage." erklärte er und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Naja...ich dachte halt...wir sind jetzt ein Geheimnis und irgendwie wie ein Paar...wir küssen uns und kuscheln..." nun spürte ich wie mir das Blut in meine Wangen schoss. "Der nächste Schritt wäre Sex und...und ich weiß ja nicht wie du darüber denkst oder ob du das überhaupt willst. Immerhin war Mike...naja schon überall und hatte mir jegliches erste Mal genommen...I-Ich will e-einfach nur wissen, wie du darüber d-denkst." gegen Ende stotterte ich nur noch ganz nervös und begon auch wieder meine Hände zu kneten.
"Noel..." begon er, "mir ist es egal wo Mike schon war, wenn du denkst, dass mich das ekeln oder abneigen würde stimmt das nicht. Ich mag dich so wie du bist. Aber allgemein überlasse ich das voll und ganz dir. Wir machen nur das, was du willst und wozu du bereit bist. Ich finde dich attraktiv, unglaublich sogar. Aber auch wenn du dein Leben lang nicht mit mir schlafen wollen oder können würdest würde ich das akzeptieren und es wäre okay. Ich zwinge dich zu nichts. Das heute Morgen war nicht so gut von mir, ich war etwas zu schnell und wollte dir nur sagen, dass ich nicht abgeneigt davon bin und dir auch in dem Bereich helfen kann." Wenn wir in letzter Zeit über so ernste Themen sprachen gab er immer so lange Monologe von sich, ganz reflektiert und überdacht. Dabei war er meistens konzentriert aber trotzdem noch emotional und mit sanftem Blick. Irgendwie gefiehl mir das.
"Nur...Nur wenn ich will?" fragte ich noch einmal nach und er nickte. "Ja, nur wenn du willst und dich bereit fühlst." sprach er weiter. Meine Wangen waren zwar mittlerweile wirklich Tomaten und es war etwas peinlich so offen darüber zu reden, aber viel einfacher als bei Mike und irgendwie doch auch schön, weil es mir zeigte wie ernst es Benny war und das er mich wirklich mochte.
"Und falls du dich irgendwann dazu bereit fühlst, dann kann ich dir jetzt schon versprechen, dass ich vorsichtig sein werde, viel vorsichtiger als du es bis jetzt kennst. Und wenn es dir unangenehm wird oder sonst irgendwas ist, können wir jederzeit abbrechen, mir ist einfach nur wichtig, dass du dich dabei gut fühlst." erklärte er weiter.
Ich nickte und versteckte meinen roten Kopf in seiner Brust. "Ich...Ich weiß halt nicht...Wenn...Wenn Mike das mit mir macht bekomme ich ab und an...Viagra, ohne das weine ich nur und ertrage es kaum...I-Ich weiß nicht ob ich ü-überhaupt noch erregt werden k-kann...Und w-wenn es dann irgendwann vielleicht soweit ist und wir...naja...dann will ich nur an dich denken können...Ich hab Angst, dass meine Gedanken bei Mike sind...u-und ich mich an Sachen mit ihm errinere...Mit ihm hatte ich auch schöne Momente und durch das Viagra kann ich allem immer entfliehen, das ist ein unglaublich schönes Gefühl, aber trotzdem...es w-wäre einfach nicht richtig..." nuschelte ich.
"Er gibt dir Viagra?" fragte Benny nun überrascht und ich nickte. "Ja...schon seit Beginn eigentlich. Er...Er mag es, wenn es mir auch gefällt und so..." flüsterte ich. Er wollte das bestimmt nicht hören, was Mike schon getan hatte und wie oft und wie er schon mit mir geschlafen hatte. Das turnte ihn doch bestimmt nur ab oder lies ihn etwas falsches denken.
Eine Weile war es still und Benny schien genauso wie ich in Gedanken zu sein. Dann hob er mein Kinn leicht an und zog seine Brille auf. "Darf ich etwas ausprobieren Noel? Zu dem von vorhin, ob du noch erregt werden kannst." Unsicher sah ich ihn an. Was...Was hatte er denn vor?
"Ich werde dich nur küssen und nirgends anders anfassen, und sobald es dir zu viel wird oder du auch nur in geringster weise Angst bekommst, dich bedrängt oder sowas fühlst brichst du ab. Ich werde dich zu nichts zwingen." erklärte er sein Vorhaben genauer. "Nur...Nur küssen?" hackte ich nach, woraufhin er nickte. "Nur küssen." erklärte er und so nickte ich. Ich konnte Benny vertrauen.
Er lehnte sich zu mir nach vorne und legte seinen einen Arm von meinem Rücken zu meiner Hals. Mit ganz sanftem Druck zog er mich näher zu sich. Nervös legte ich meine Hände auf seine Brust und schloss die Augen. Selbst nachdem wir uns nun schon einen ganzen Tag immer wieder geküsst haben wurde ich aufgeregt.
Dann trafen seine Lippen meine und wieder hatte ich diese kurze Flut an Emotionen, die Zeit stand für eine Sekunde still und mein Herz begon stärker zu schlagen. Bennys Lippen waren immer noch so weich und schmeckten den ganzen Tag schon leicht nach Schokolade, da wir zum Frühstück Pfannenkuchen gegessen hatten.
Nach einer kurzen Zeit begon er seine Lippen dann stärker zu bewegen, mit etwas mehr Druck. Verlangender und viel intensiver. Ein Kribbeln kam in mir auf, aber ein anderes als zuvor. Es ging von meinem Magen aus aber war dunkler und noch wärmer als das eigentliche Kribbeln.
Mein Herz stoppte wieder kurz und schlug dann nochmal schneller weiter. Das...Diese Art von Küssen...Das kannte ich doch irgendwo her...Bilder von den Calebs Geburtstag kamen mir in den Kopf, ich an der Wand, Mike zwischen meinen Beinen...wir hatten uns auch so verlangend geküsst. Aber...hatte mein Verlangen ihm oder dem Viagra gegolten...
Nein...Stop, ich war hier, mit Benny, es war etwas ganz anderes. Ich ging sachte auf den Kuss ein und öffnete zögerlich meine Augen. Benny hat seine geschlossen und wirkte ganz entspannt. Die Brillengläser und Bügel warfen leichte Schatten auf sein Gesicht. Die Sonne hatte sich dunkelrot verfärbt und so war seine Haut beinahe schon orange. Er...Er sah unglaublich gut aus...richtig...richtig heiß...Mein Verlangen galt ihm und nicht dem Viagra. Er alleine ließ mich gerade so gut fühlen, nichts anderes.
Ich schloss meine Augen wieder und ging weiter auf den Kuss ein, küsste ihn verlangend zurück und wollte mehr. Es war wunderschön, mir wurde wärmer und am liebsten hätte ich direkt mein Oberteil ausgezogen. Er begon mit der Hand sanft über meinen Hals zu streicheln, sein Finger malte leise Kreise dort. Irgendwann fand er eine Stelle, unsere Lippen immer noch aufeinander, die sich unglaublich gut an fühlte. Ich war so überrascht, dass mir sogar ein Keuchen entfuhr. Das...Das hatte sich unglaublich gut angefühlt!
Erschrocken löste ich mich und sah ihn mit roten Wangen an. Er biss sich auf die Lippe und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Meine Hände und Finger auf seiner Brust zitterten. Mein Körper glühte und...und meine Mitte...pochte leicht...Ich...Ich war zwar noch nicht steif, aber ich spürte das Blut dort zirkulieren.
Mit roten Wangen drückte ich mich an ihn und hielt mir ein Kissen über den Kopf. Oh Gott, oh Gott, oh Gott, wie peinlich.
Doch er strich mir nur über den Rücken und hielt mich nahe an sich. "Anscheinend findest du mich wohl doch sehr attrativ." witzelte er und lachte kurz darauf. "Hör auf! Das war voll peinlich!" schmollte ich und schlug leicht gegen seine Brust. "Nein, es war wunderschön Noel. Ich habe jede Sekunde genossen." wurde er nun wieder ernst und ehrlich.
"Wirklich?" "Ja, wirklich Noel." bestätigte er es mir nochmal. Ich musste richtig lächeln und versuchte meinen Blick auf ihm zu halten. "I-Ich auch." gestand ich leise. Er lächelte ebenfalls ganz sanft und küsste mich genauso sanft wie sein Blick.
▫Upload: 28.07.2021▫
▫1306 Wörter▫
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Double Checkmate || Shadowuniversum
Teen FictionEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden wurd...