▫Noel▫
Am nächsten Morgen weckte mich Mike auf, wobei er selbst noch halb am Schlafen war. "Geh Frühstück vorbereiten Kleiner." hatte er verschlafen gesagt und sich dann wieder umgedreht. Was ein Morgenmuffel er doch war...Aber verständlich, es war Samstag, da konnte man in Ruhe ausschlafen.
Ich selbst brauchte auch ein paar Minuten um wach zu werden und musste dann zuerst einmal auch kurz ins Bad, Zähne putzen, auf die Toilette gehen. Mit meinen Schlafklamotten machte ich mich dann auf den Weg in die Küche, davor öffnete ich den Rolladen aber noch ein wenig, damit er irgendwann auch wach werden würde.
Was könnte ich für Frühstück machen? Nicht schon wieder Bacon, Rührei oder French Toast, das wurde alles so langsam eintönig. Ich könnte wieder Waffeln machen, oder Pancakes! Ja, Pancakes hörten sich gut an! Pancakes und dazu ein wenig Obst und für Mike einen Kaffee. Sollte ich für Benny auch einen Kaffee machen? Mochte er das überhaupt? Zur Sicherheit machte ich lieber einen mehr.
Fröhlich gelaunt, mit meinem Plan im Hinterkopf, tappste ich die Treppen nach unten und ging in die Küche. Doch...aus ihr kamen Geräusche... Irgendwelche s Besteck klepperte herum. War...War Benny schon wach?
Leise und zögerlich blickte ich um die Ecke und sah Benny, wie er Kaffee machte und nebenbei Geschirr und Besteck raus holte. Wollte er Frühstück vorbereiten? Aber...ich musste das doch machen! Das war mein Job...das macht ein Sklave...und nicht der Freund meines Masters...
Aber...dann musste ja ich jetzt mit ihm alleine sein...aber...ich hatte einen Befehl...Ich musste also in die Küche...
Nach kurzem Zögern und mit etwas Überwindung betrat ich die Küche und blieb dann zögerlich an der Kaffeemaschine stehen. Benny schien mich zu bemerken, denn er sah mich mit großen Augen an und kam auf mich zu. "Guten Morgen Noel." lächelte er mich dann an und blieb ein Stück vor mir stehen.
Er...war wieder so gelassen, so ruhig und entspannt...er wirkte immer so ausgeglichen, wenn er nicht gerade mit Mike am Streiten war. Auch lächelte er mich immer so an...so sanft und redete immer so...vorsichtig mit mir...Als wäre ich ein kleines Kind...
Ein leises und unsicheres "G-Guten Morgen." verließ meine Lippen. Wollte er wieder mit mir reden? Oder sollte ich ihm sagen, dass ich das mit dem Frühstück machen soll? Oder soll ich einfach machen? Unsicher sah ich zum gedeckten Tisch, auf welchem bis jetzt nur leere Teller und Messer lagen.
"I-Ich soll Frühstück m-machen!" stotterte ich leise und sah auf meine Hände, ich konnte Menschen einfach nicht gut ins Gesicht sehen, vor allem seit ich bei Mike bin...Ich bin um einiges unsicherer geworden. Ich konnte Bennys Blick auf mir spüren, er sah mich wahrscheinlich gerade wieder mit einem irritierten Blick oder so an.
"Ich kann dir auch helfen, wenn du willst." schlug er dann vor, woraufhin ich mit den Schultern zuckte und meine Hände knetete. Konnte Mike nicht runter kommen und sich mit Benny unterhalten? Mit ihm so alleine zu sein...ich fühlte mich so unsicher...Er war immer noch relativ fremd, eigenartig und unvorhersehbar für mich...
Und er wollte mir helfen? Aber...nein...Ich sollte das besser alleine machen, immerhin hatte Mike ja zu mir gesagt, dass ich es machen soll und nicht, dass ich mit Benny gemeinsam Frühstück richten soll. So schüttelte ich dann dich den Kopf und hauchte leise "I-Ich mach das schon."
Dann drehte ich mich direkt zur Theke um und suchte eine Schüssel und einige Zutaten heraus. Waffeln...mochte dich jeder oder? Nicht, dass Benny das nicht mag...Ich wollte dafür nicht bestraft werden...
"Wie hast du geschlafen?" fragte er dann hinter mir und als ich mich überrascht zu ihm umdrehte, lehnte er gegen einen Stuhl. Warum...fragte er sowas? Ich...Ich war ein Sklave, meine Bedürfnisse standen hinter denen von Mike und auch hinter seinen Freunden und allen anderen.
War...War das ein Test? Aber...nein...warum sollte Mike sowas machen? Aber er hatte mich etwas gefragt, Regel Nummer vier, immer antworten. Auf jeden Fall muss ich ihn zurück fragen, sonst wäre das nicht höflich, sogar fast respektlos. "G-Ganz gut." stotterte ich leise und kippte den nun fertigen Kaffee in eine Kanne. "U-Und Sie?" fragte ich leise hinterher, woraufhin ein leises Lachen von ihm zu hören war.
"Ich bin zwar 23, deshalb musst du mich aber nicht siezen. Du kannst mich Benny nennen und dutz mich bitte." sagte er, woraufhin ich sofort nickte und mich entschuldigte. Hoffentlich war er mir deshalb nicht zu böse oder fand es respektlos. Woher sollte ich das denn bitte wissen..
Ich holte zwei Tassen aus dem Schrank, den Zucker und die Milch. "Willst du...Soll ich dir Kaffee einschenken?" fragte ich leise und unsicher. Ich wusste einfach gar nicht, wie ich mit ihm reden sollte. "Ich kann das ruhig auch selbst machen." sagte er und lief zu mir. Sofort schüttelte ich den Kopf, warum verstand er das denn nicht?
"I-Ich...stop...Ich bin der S-Sklave...ich muss das machen, i-ich bin dafür da den Befehlen nachzukommen u-und eure Bedürfnisse zu befriedigen." hauchte ich fast schon leicht wütend.
Wieso verstand er das nicht? Ich war ein Sklave, ich war dafür da meinen Master sexuell zu befriedigen und alle anderen Bedürfnisse auch zu decken. Jeden Befehl, den er mir gab, führte ich aus. Bei Regelverstößen werde ich bestraft. Ich stehe unter meinem Master und meine Bedürfnisse sind erst von Belangen, wenn er komplett zufrieden ist.
Geschockt sah er mich an und öffnete den Mund ein paar Mal, schloss ihn dann aber immer wieder. Warum...sah er mich so an? Verstand er es jetzt endlich? Oder...warum schockte ihn das so? Es...Es lag doch auf der Hand, es war doch klar, dass ich ein Sklave war und dass dies mein Leben war. Mehr...mehr hatte ich nicht verdient. Dafür müsste ich mich besser benehmen und ein besserer Sklave werden.
Ich...Er wollte einen Kaffee, das hatte er gesagt, ich sollte nicht mehr weiter darüber nachdenken und seinen Bedürfnissen nachgehen. So machte ich mich schnell daran einen Kaffee zu machen und beschloss einfach schnell, dass er ihn bestimmt ähnlich wie Mike trinken würde.
Würde...würde Mike auch irgendwann wollen...naja...dass ich die sexuellen Bedürfnisse anderer befriedige? Dafür war ich ja da...Ob er das bei Benny wollen würde? Vielleicht...aber solange er keinen Befehl dazu gab war ja alles gut...Vielleicht wäre er so gnädig und gibt mir Viagra davor...
Oder wann kommen er und Caleb auf andere Gedanken...Ich bin nicht dumm und habe bevor ich hier her kam genug gesehen und erfahren. Dreier oder Vierer finden manche genauso anziehen, wie es nur alleine zu tun...Wer weiß, ob die beiden das auch irgendwann machen wollten...
Aber etwas dagegen mach könnte ich nicht. Ich müsste mich beugen und den Bedürfnissen von Mike nachgehen...oder denen von Caleb...Das schlimmste daran wäre eher, dass ich Sebastian dabei hören oder sehen müsste...wie er leidet...wie er Schmerzen hat und missbraucht wird...
Mit dem Kaffee in der Hand ging ich zu ihm und über reichte ihn ihm mit einem leisen "Hier." Doch er griff ihn nicht und so landete der Kaffee auf dem Boden und die Tasse zersprang, er starrte mich einfach nur weiter so geschockt und unverständlich an.
▫Upload: 18.05.2021▫
▫1220 Wörter▫
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Double Checkmate || Shadowuniversum
Ficção AdolescenteEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden wurd...