Kapitel 28

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"Verdammt!" Wütend kamen die fünf zur Tür herein. Poltern war zu hören und ein lauter Knall, als die Tür zu viel.  Neugierig blickten Jungkook und Jin um die Ecke in den Flur. Taes Haare waren noch zerzauster als sonst schon und sein Gesicht glühte vor Wut. 

"Ich bin immer noch total perplex und wütend, dass die das wirklich mit uns gemacht haben!" Hobi hob die Arme. "Und vor allem, dass wir noch nicht mal mehr Zugang zum Gebäude von BigHit haben. Die haben einfach die Zugangsdaten geändert." 

Jimin winkte ab. "Hast du die Bodyguards gesehen, die die Treppen runter kamen? Wären wir nicht freiwillig wieder gegangen, dann hätten die uns bestimmt den Weg nach draußen gezeigt..." 

Yoongi stapfte an Jungkook und Jin vorbei und ging in die Küche. Dort machte er sich erstmal einen Kaffee und setzte sich dann in seinen Sessel. Die anderen folgten ihm. "Ich setz da keinen Fuß mehr rein! Namjoon wie sieht es mit unseren Verträgen aus? Kommen wir da irgendwie raus?" 

Der Angesprochene sah etwas hilflos in die Runde. "Da müsst ich einen Anwalt fragen und der wird wahrscheinlich eine Weile brauchen, um sich dort durch zu arbeiten. Jetzt gerade kann ich noch gar nichts dazu sagen!" 

Jin und Jungkook waren total überfordert und versuchten aus dem gesagten etwas sinnvolles raus zu filtern. "Was ist denn passiert?", fragte der Älteste. Hobi antwortete ihm als erstes. "Wir sind da angekommen und es war eine richtige bedrückende Stimmung dort. Als wir dann zu den Fahrstühlen marschieren wollten, kam der Rezeptionist auf uns zu und teilte uns mit, dass wir hier nicht erwünscht wären." 

Die anderen vier schüttelten wütend den Kopf. "Der arme Mann hat durch den Kommentar leider unsere ganze Wut abbekommen.... Er tut mir immer noch Leid... Naja, auf jeden Fall haben wir uns diesem Wunsch widersetzt und haben trotzdem das Password für den Fahrstuhl eingegeben, aber das war nicht mehr korrekt. Als wir dies nach mehrmaligen Versuchen bemerkt haben, kam ein Mitarbeiter von unserem Boss nach unten und gab uns ein iPad in die Hand. Darauf war er live zu sehen. Ohne uns groß zu Wort kommen zu lassen, teilte er uns mit, dass wir in den nächsten Monaten hier nicht erwünscht wären, dass wir Urlaub hätten und er sich wieder melden wird, falls sich an der Situation was ändern würde. Wir versuchten uns zu beschweren, aber das einzige was er dazu sagte war, dass ihm bewusst war, dass wir das nicht einfach hinnehmen würden und uns deshalb jeglicher Zugang zu Studio, Firma und Trainingsräumen von BigHit in nächster Zeit verwehrt werde. Dann schaltete er ab und der Mitarbeiter nahm uns das iPad wieder ab." 

Namjoon fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und schien ziemlich müde zu sein. "Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da wurden wir auch schon aus der Tür geschoben! Ich kann immer noch nicht ganz glauben, was da gerade mit uns passiert ist! Wir wurden einfach auf Eis gelegt..." 

Jin schluckte schwer. "Und was machen wir jetzt? Die ganzen Abmachungen mit der Regierung... sind die jetzt alle hinfällig? Ich mein, wegen der Armee und so..." Yoongi schüttelte den Kopf. "Das können die gar nicht ändern, sonst würde es eine riesige Aufruhr geben. Stellt euch mal vor, wie die Schlagzeile heißen würde: "Regierung Südkoreas lässt sich von Unternehmen unter Druck setzten!" Den Ärger versuchen sie bestimmt von sich fern zu halten." Jimin legte die Hand auf Jins Schulter. "Mach dir keine Sorgen, Jin! Vorher wandere ich mit dir zusammen aus!" Jin lachte auf und schien etwas beruhigter. "Dann hoff ich mal, dass du recht hast, Yoongi!" 

Jungkook war mittlerweile zu Tae gegangen und hatte sich von ihm in den Arm nehmen lassen. Behutsam strich dieser über den Rücken des Jüngsten und verteilte Küsse in dessen Haaren. Jungkook hatte das Gesicht an Taes Hals vergraben und ließ sich etwas von ihm beruhigen. Die ganze Aufregung machte ihm ganz schön zu schaffen. Nicht nur, dass er merkte, wie unsicher seine Zukunft mit den Jungs plötzlich war, sondern auch, dass das Baby immer größer wurde und ordentlich Gewicht zulegte. Ihm viel es schon sichtlich schwere auf den Füßen zu bleiben und sein Rücken tat schon seit Wochen weh. 

Irgendwie hoffte er, dass die Geburt bald soweit war, aber andererseits hatte er auch Angst davor, wenn das Baby da sein würde. Sie hatten noch überhaupt nichts eingekauft. Kein Bettchen, keine Kleidung oder Spielzeug und den Geburtsvorbereitungskurs haben sie heute das erste Mal besucht. Normalerweise fand das schon viel früher statt. Er fand die Trainerin zwar total ätzend, aber trotzdem verstand sie etwas von ihrem Handwerk und nahm ihm durchaus Unsicherheiten ab. Vielleicht war es ja möglich, dass Taes oder seine Mutter ihn in nächster Zeit etwas unterstützte. 

"Schatz, wie wäre es mit einem heißen Bad und einer Fußmassage. Mir wurde gesagt, dass das Wunder bewirken soll...", flüsterte Tae in Jungkooks Ohr. Der Jüngste lachte. "Für dich oder für mich? Ich hab das Gefühl gehabt, dass die Trainerin das alles auf dich bezogen hat..." 

"Seit ihr schon wieder in eurer eigenen Welt?" Jimin hatte sie tatsächlich etwas erschrocken, daher war der Blick, den die beiden ihm schenkten, auch weniger freundlich. "Anscheinend haben wir jetzt einige Monate Urlaub... Ich weiß nicht, was wir daran noch ändern könnten und ganz ehrlich: Nachdem was unser Boss abgezogen hat, würde ich ihn am Liebsten gar nicht mehr sehen wollen!" Die anderen stimmten Tae zu. 

"Namjoon, dann lass doch mal einen Anwalt über unsere Verträge schauen. Vielleicht findet er einen Schlupfwinkel..." Jimin stimmt zu und fügte zwinkernd hinzu. "Absolut, und dann gründet Yoongi sein eigenes Label. Das hat er doch eh nach BTS vorgehabt. Wir schaffen das auch ohne die Idioten! Jedenfalls hab ich genug Selbstwertgefühl, dass ich dort nicht noch einmal aufkreuzen werde!" 

Yoongi lächelte. "Vielen Dank für das Vertrauen, aber ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass das schon so bald möglich wäre..." Tae klopfte Jimin auf die Schulter und zu Yoongi rüber. "Die guten Dinge kommen doch immer unerwartet!" Daraufhin zeigte er auf Jungkooks Bauch und zog die Augenbrauen nach oben. Die anderen lachten und vertieften sich dann wieder in ihre eigenen Gedanken. 

Familie - Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt