Tae war als erster wieder unten im Esszimmer. Gemeinsam mit Jin und Yoongi hatte Jungkooks Mutter das Abendessen für heute gerichtet. Alle waren da, sogar der Bruder von Jungkook. Freundschaftlich klopften sie sich beide zur Begrüßung auf den Rücken. Mit gerunzelter Stirn nahm Junghyun etwas Abstand von Tae. "Mensch, was hat denn mein Bruder mit dir angestellt?" Perplex ging er in den Flur, um sich im Spiegel zu betrachten. Als er zurück kam grinsten ihn die anderen wissend an, nur die Mutter von Jungkook kam besorgt auf ihn zu. "Meine Güte von was kommt denn dieser Bluterguss und die Kratzer an deinem Hals. Das muss doch weh tun..." Tae winkte ab und versuchte die Hände von ihr abzuschütteln. "Nein, das ist nichts, wirklich..!" Mit der Hand strich er vorsichtig über seinen Hals und versuchte es etwas zu verdecken. Sie riss ihre Augen noch etwas weiter auf und nahm seine Hand in ihre. "Was ist denn..." Ein kurzes zögern und plötzlich wurden beide knallrot im Gesicht. "Oh, ohhhh..." Beschämt ließ sie ihn los. "Das ist ja...." Die anderen bekamen sich kaum ein vor Lachen und dem ein oder anderen liefen sogar Tränen die Wangen runter. Anscheinend war jetzt jedem im Raum bewusst, was da oben im Bad passiert war. Ein Trampeln war hinter ihm zu hören und kurz darauf stand der Übeltäter im Esszimmer und strahlte übers ganze Gesicht. "Alles ok bei euch? Was hab ich verpasst?" Jungkooks Mutter lief mit erhobenem Zeigefinger auf ihren Sohn zu. "Kümmer dich um deinen Freund! Der Arme sieht schlimm aus!" Jungkook lachte kurz auf. Bevor er bemerkte was er sagte, war es auch schon ausgesprochen. "Aber das hab ich doch gerade..." Vor schreck hielt er sich die Hand vor den Mund. Tae vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schüttelte den Kopf. Das Lachen wurde wieder lauter und seine Mutter gab ihm einen Schlag auf den Arm. Immer noch mit einem dicken Grinsen auf dem Gesicht kam sein Bruder auf ihn zu und umarmte ihn. "Du bist unglaublich, Kook!" Er schob beide zum Tisch hin, damit sie sich setzten und alle endlich das Essen genießen konnten, solange es noch warm war.
Nach kurzer gefräßiger Stille erhob Junghyun als erstes wieder das Wort. "Ist ja schön, dass ihr an weiteren Neffen für mich arbeitet! Wie viele wollte ihr denn?" Jungkook fuchtelte mit seinen Händen vor sich rum und schluckte sein Essen im Mund runter, damit er was sagen konnte. "Gar keins mehr! Eins reicht!" Sein Bruder runzelte die Stirn. "Hm, das ist mir aber neu, wollte Taehyung nicht sogar fünf oder so?" Jungkook fuhr sich mit seiner Zunge über die Zähne. "Er muss sie ja auch nicht austragen..." Tae presste die Lippen aufeinander. "Da muss ich mich wohl anpassen..." Abschätzig schaute sein Freund zu ihm. "Was soll denn das heißen?" Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute er zurück. "Lass uns jetzt nicht hier darüber reden, dass ist eine Sache, die wir allein klären sollten..." Jungkook unterbrach ihn. "Nein, nein, ich würde gerne wissen, ob ich damit rechnen muss, dass du vielleicht in der Zukunft sauer auf mich bist, weil es nur bei einem Kind geblieben ist!" Tae verschränkte die Arme vor der Brust und schaute betreten auf den Tisch vor sich. "Natürlich hätte ich gerne eine große Familie, aber das geht ja auch anders..." "Was, mit Leihmutter oder wie?" Er zuckte mit den Schultern. "Ja oder adoptieren..." Schweigen breitete sich aus. "Moment, also du willst gar keine Kinder mehr in deinem Leben bekommen, Kook?", fragte Junghyun und schaute seinen Bruder an. Der nickte darauf hin. "Und was ist wenn es aus versehen passiert?" Jungkook presste die Lippen aufeinander. "Weiß nicht, abtreiben vielleicht..." Entsetzt schaute Tae ihn an. "Du würdest mein Kind umbringen, damit du nicht nochmal eine Geburt durch machen musst?" Dabei wurde er immer lauter und schaute ihn nun böse an. Der Angesprochene schaute genau so böse zurück. "Das ist mein Körper und ich entscheide was damit passiert, verstanden?" Bevor das ganze noch weiter ausarten konnte, mischte sich Junghyun wieder ein. "Dann lass dich doch sterilisieren!" Überrascht blickten beide Streithähne zu ihm. Er zuckte mit den Schultern. "Wäre doch die beste Option, wenn du nicht Schwanger werden willst..." Jungkook nickte langsam. "Ja, das wäre eine Option... Sollte man sich mal Gedanken darüber machen."
Sowohl Tae als auch Jungkook waren an diesem Abend nicht mehr besonders ansprechbar. Schweigend saßen sie später im Wohnzimmer und schwelgten in ihren eigenen Gedanken. Mit Taeguk zusammen verabschiedeten sie sich dann auch bald und verschwanden in ihrem Zimmer. Gewickelt und Gefüttert legte Jungkook seinen Sohn ins Bettchen und machte sich dann selbst fertig fürs Schlafen. Mit der Zahnbürste im Mund stand sein Freund nachdenklich am Waschbecken gelehnt da. Er selbst fing auch an sich die Zähne zu putzen. Keiner sagte etwas und beide gingen einfach ihrer abendlichen Routine nach. Im Bett angekommen wollte der Jüngere gerade das Licht ausschalten, da sprach Tae endlich wieder mit ihm. "Wenn du dich sterilisieren lässt, dann können wir das mit der Leihmutter aber auch vergessen..." Jungkook zögerte kurz und drehte sich dann zu seinem Partner. "Es tut mir Leid, dass das vorhin so gelaufen ist! Ich dachte, das wäre dir klar, dass ich keine weiteren Kinder möchte..." Er zog die Schultern hoch. "Vielleicht, wenn ich genauer darüber nachgedacht hätte, aber es schien irgendwie wieder wie vorher und deswegen machte ich mir da auch gar keine Gedanken zu!" Die ganze Zeit über schaute Tae ihn dabei nicht an, sondern blickte nur ablehnend auf seine Decke. Tränen füllten seine Augen, die er versuchte weg zu blinzeln. "Och, Schatz..." Jungkook rutschte ein seinen Liebsten ran und versuchte sich an ihn zu kuscheln. "Lass das, Guk! Das will ich gerade nicht..." Er rutschte daraufhin wieder ein Stück weg. "Es ist doch noch gar nichts beschlossen! Wir können uns ja mal beraten lassen und dann schauen wir weiter." Tae drückte auf den Lichtschalter und legte sich dann ins Bett. Abweisend drehte er dem anderen den Rücken zu. "Ja, mal sehen...", flüsterte er und ließ seinen Freund links liegen.
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Familie - Taekook
FanfictionAbgeschlossen✔️ Achtung❗ Diese Story ist eine meiner ersten, daher absolut nicht zu vergleichen mit den nachfolgenden, also habt etwas Gnade, wenn ihr sie lesen solltet. Meine Erfahrungen im Schreiben waren zum Zeitpunkt sehr begrenzt. Ich will nich...