Familie - Taekook

Kapitel 49

Der Tag hatte in Taes Augen sehr gut angefangen, aber sobald er an den Termin dachte den sie beide später hatten, verfinsterte sich seine Laune erheblich. Er hatte Jungkook versprochene offen in das Gespräch mit dem Arzt reinzugehen der ihre Zukunft in den Händen hatte. Innerlich hoffte er immer noch, dass der Arzt seinem Freund sagen würde, dass es keine gute Idee war sich Sterilisieren zu lassen. Man könnte also sagen sein Herz hoffte und sein Hirn wusste, dass er keine Chance hatte. Es hieße also nur: Entweder oder! Sterilisation bei Jungkook oder ihm! Tae schaute auf seine verbundene Hand runter und in irgendeiner Gehirnwindung kam der ulkige Gedanke auf, dass er den Verband vielleicht drum lassen sollte, weil es für später irgendwas bezwecken würde. Er schüttelte den Kopf, denn die Hand hatte absolut nichts damit zu tun, ob man Sterilisiert werden kann oder nicht. Er seufzte auf und machte dann den Verband langsam ab. 

Ohne das Tae es bemerkte, kam Jimin in die Küche geschlichen. "WAS MACHST DU DA?" Tae schrie kurz auf und fasste sich dann mit seiner Hand an seine Brust. "Willst du, dass ich einen frühen Tod sterbe!" Sein Kumpel lachte. "Heute wieder Dramatisch unterwegs?" Tae zog eine Schnute und schaute ihn aus traurigen Augen an. "Du weißt, was heute ist, oder?" Jimin kippte seinen Kopf zur Seite. "Ja, aber es ist doch nur ein Beratungsgespräch..." "Für mich ist es der Anfang vom Ende! Jimin ich will das nicht!"  Er kam auf Tae zu und klopfte ihm auf die Schulter. "Du musst dir immer sagen: Nie wieder Sex mit Jungkook und keine weiteren Kinder oder keine weiteren Kinder und eine Menge Sex mit Jungkook! Wäre ich du, würde ich mich fürs zweite entscheiden..." Perplex schaute Tae ihm hinterher. "Was soll denn das für eine Hilfe sein?" In dem Moment kam dieser die Treppe runter. "Bist du fertig, Tae?" Sein Freund schaute ihn strahlend an. Angespannt versuchte dieser sich auch in einem Lächeln und streckte die Daumen in die Höhe. Der Jüngere winkte ab. "Du siehst so ziemlich irre aus!" und lief zur Haustür. "Du musst mir nicht irgendwas vorspielen Tae! Ich weiß, dass es dir schwer fällt, also sei einfach ehrlich!" Sein Freund war bereits aus der Tür draußen und lief zum Auto. Der Ältere zog noch schnell seine Schuhe aus und lief ihm hinterher. 

"Willst du wirklich meine ehrliche Meinung?" Tae saß auf dem Beifahrersitz und schielte zu Jungkook rüber. "Hab ich doch gesagt! Alles andere wäre Blödsinn!" Tae atmete einmal tief durch bevor er anfing zu sprechen. "Guk, das ist eine Lebensentscheidung!", kam doch etwas theatralisch von ihm rüber. "Es ist ein Gespräch!" "Ich hab das Gefühl, dass es der Anfang von etwas ganz schlimmen wird. Ich bekomm Gänsehaut, wenn ich daran denke!" "Es ist nur ein Gespräch!" Sie hielten an einer roten Ampel und vor ihnen rannte eine schwarze Katze über die Straße und verschwand ins Gebüsch. "Schau, das war ein schlechtes Omen! Wir sollten wieder zurück fahren!" Jungkook atmete ebenfalls einmal tief durch und schloss kurz die Augen, bevor er weiter fuhr. "Wenn jetzt noch irgendwas ist, spring ich aus dem fahrenden Auto!... Warum können wir denn nicht einfach wie normale Menschen verhüten? Warum muss es gleich so schlussendlich sein?" Der Jüngere fing an seinen Kiefer aufeinander zu pressen. "Ich hab es nach gelesen: Dass ist ein operativer Eingriff! Das kann schwerwiegende Folgen haben! Willst du dir das wirklich antun? Verdammt, was soll ich denn ohne dich machen?" "TAE! ES IST NUR EIN GESPRÄCH!" Ohne das der Ältere es bemerkt hatte, war Jungkook auf einen Parkplatz gefahren und hatte den Motor ausgestellt. Wütend schaute er ihn nun an. "Du wolltest, dass ich ehrlich bin!", sagte Tae kleinlaut und schaute beleidigt wieder gerade aus. Es herrschte Stille im Auto und keiner machte Anstalten daran was zu ändern. "Ich möchte aber nicht, dass du dir Hoffnungen machst!", sagte er jetzt leise und ruhiger. "Das wäre doch viel gemeiner, als dir jetzt schon klar zu machen, dass es kein weiteres Kind geben wird, welches ich austragen werde... Wir können adoptieren, Pflegekinder aufnehmen oder meinetwegen auch eine Leihmutter nehmen, aber ich werde keines mehr bekommen! Und ich sag es nochmal: Es ist nur ein Gespräch!" Tae stützte sich mit seinem Ellbogen an der Tür ab und fuhr sich mit der Hand über den Mund. "Ich hab es verstanden!" In seiner Stimme konnte man hören, dass er sich ergab. Jedenfalls im Moment. "Können wir weiter fahren?" Der Jüngere nickte und ließ den Motor wieder an. 

Sie fuhren wenig später in eine Tiefgarage und parkten auf einem der Praxisparkplätze. Tae wollte gerade aussteigen, da hielt der Jüngere ihm am Bein fest. "Tae, ich bitte dich, da oben keinen Aufstand zu machen, OK?" Der Angesprochene zog die Augenbrauen hoch. "Glaubst du, ich weiß nicht, wie man ich benimmt?" Jungkook schloss erneut die Augen und massierte seine Stirn. "Oh, geht's dir nicht gut, Schatz? Dann sollten wir den Termin vielleicht absagen! Gib mir seine Nummer ich ruf ihn schnell an..." "Tae! Hör auf! Mir geht es super! Du strengst mich gerade nur unglaublich an!" Beleidigt verschränkte dieser die Arme vor der Brust. "Dann lass mich doch hier sitzen und du gehst ohne mich zu dem Termin, dann läufst du nicht Gefahr, dass ich dich schlecht dastehen lassen könnte!" Jungkook wirkte nun leicht bedrückt. "Schau mich an..." er beugte sich etwas zu seinem Freund nach vorne und legte seine Hände um dessen Gesicht. "Ich wollte, dass du dabei bist, weil ich dich brauche! Also bitte mach es mir nicht so schwer..." Der Ältere seufzte auf und kam seinem Freund entgegen. "Ok, aber es wird heute noch nichts entschieden, ja?" Jungkook nickte und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. "Das verspreche ich! Also komm jetzt..."