Am nächsten Morgen wachte Tae davon auf, dass sich Jungkook versuchte aus seiner Umarmung zu befreien. "Lass doch!", sagte der noch schlaftrunken und versuchte sich dagegen zu wehren. "Dass ist aber keine Umarmung mehr, sondern ein Klammergriff! Ich bekomm Platzangst!" Tae öffnete vorsichtig ein Auge. Als er bemerkte, dass sein Freund ihn anschaute, machte er es schnell wieder zu. "Tae, ich weiß, dass du wach bist! Hör auf mit dem Blödsinn!" Der Angesprochene nörgelte etwas und ließ ihn dann los. Jungkook setzte sich hin und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Hörbar atmete er aus und schaute dann durch die Fenster nach draußen. Eine Weile blieb er so sitzen und die Leichtigkeit, die Tae beim Aufwachen empfunden hatte, wich langsam einem Gefühl der Scham. Er erinnerte sich daran, wie er seinen Freund gestern auf dem Badezimmerboden sitzen sah. Wie ihm die Tränen runterliefen und wie er ihm schlussendlich den Rücken zugedreht hatte, weil er nicht wollte, dass Tae ihn so sah. Und alles nur wegen ihm! Weil er nicht über seinen Schatten springen konnte und sich irgendwie betrogen fühlte. Er wusste, dass sie wundervolle Kinder hätten, wenn es Jungkook zulassen würde. Der erste war schon Perfekt, wie könnte es dann bei den Anderen anders sein? Aber der Jüngere wollte nicht. Zu sehr steckte der Schock der ersten Geburt noch in seinen Knochen. Sein Freund machte Anstalten aufzustehen, doch Tae griff nach dessen Shirt und zog ihn wieder zurück. Fragend blickte er zu ihm. "Was ist?" Der Ältere versuchte zu überlegen, wie er das nächste am besten formulieren sollte. Nach mehreren Ansätzen brachte er dann etwas halbwegs vernünftiges raus. "Dann lass uns zu einer Beratung gehen..." Jungkook runzelte die Stirn. "Was meinst du?" Tae setzte sich nun auf und streichelte mit den Fingerspitzen über den Rücken seines Freundes. "Wegen dieser Sterilisation... Man kann ja mal nach schauen, was der Profi sagt..." Er schaute schüchtern in dessen Augen. Dieser hatte sich noch nicht geregt und blickte immer noch seinen Partner an. Er fuhr sich mit der Hand über den Mund und legte sie dann auf seine Oberschenkel. "Bist du dir sicher?" Tae verdrehte die Augen. "Hör auf zu Fragen, sonst überleg ich es mir noch anders!" Der andere nickte wieder. "Ok, dann mach ich einen Termin, aber versprich mir, dass du keinen Rückzieher machst!" Der Ältere zog seinen Freund wieder zu sich, der daraufhin seinen Kopf auf dessen Schoß legte. Vorsichtig kraulte Tae Jungkooks Kopf. Er schloss die Augen, atmete tief durch und genoß die Berührung seines Freundes.
Eine Weile lagen sie so da, bis sie das Quaken von Taeguk draußen im Flur hörten. Beide grinsten und standen dann langsam von ihrem Bett auf. Das Nörgeln wurde langsam leiser. Wahrscheinlich ging er gerade mit irgendeinem von den Jungs in die Küche, um gefüttert zu werden. Jungkook hatte tatsächlich recht schnell angefangen die Milchpumpe zu nehmen und alles ins Gefrierfach getan, damit die anderen es bei Bedarf aufwärmen konnten, ohne Jungkook ständig holen zu müssen. Als seine Mutter das festgestellt hatte, grinste sie übers ganze Gesicht und zog ihn etwas damit auf, dass man am besten immer gleich auf seine Mamas hörte und ihnen nicht über den Mund fuhr.
Während Tae duschte, suchte der Jüngere nach einem passenden Arzt und rief gleich darauf bei ihm an. Laut Bewertungen im Internet war er wohl sehr gut in seinem Job und konnte auch gut mit seinen Patienten. Fast 90 % haben ihn als sehr angenehm und freundlich beschrieben, der ihnen immer klar gesagt hatte, was seine Gedanken zu dem Thema Sterilisation waren. Am Telefon wurde er zu einem Gespräch in einer Woche eingeladen. Sie sollten damit rechnen, dass es ungefähr eine Stunde dauerte, eventuell sogar mehr. Jungkook legte auf und schmiss dann sein Handy aufs Bett. Er zog sich aus und ging daraufhin auch ins Bad. Dort stand sein Freund bereits mit einem Handtuch um die Hüften und kämmte sich die Haare. "Nächste Woche Donnerstag haben wir einen Termin um 10 Uhr." Ohne groß zu zögern stieg der Jüngere in die Dusche und machte sie an. So ganz normal war es noch nicht zwischen Tae und ihm und das belastete ihn etwas, aber einfach so zu tun, als ob die letzten Wochen nichts gewesen wäre, wäre auch gelogen. Auch Tae merkte, dass dieses Thema der letzten Wochen immer noch zwischen ihnen stand. Er legte den Kamm beiseite und stützte sich mit beiden Händen auf dem Waschbecken ab. "Ok!", sagte er nur und beobachtete durch den Spiegel, wie sein Freund duschte. Er hatte einen wunderschönen Körper. Perfekte Rundungen und nicht zu muskulös. Wäre alles beim Alten, hätte er sofort die Initiative ergriffen und ebenfalls nochmal mit unter die Dusche gesprungen. Sie hätten sich gegenseitig verwöhnt und alles wäre perfekt, aber das war es eben gerade nicht. Er seufzte auf und ging dann aus dem Bad raus. Jungkook blieb zurück und während das Wasser der Dusche über sein Gesicht lief, mischten sich Tränen dazu. Verdammt, er wollte doch nicht mehr soviel Weinen!
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Familie - Taekook
FanfictionAbgeschlossen✔️ Achtung❗ Diese Story ist eine meiner ersten, daher absolut nicht zu vergleichen mit den nachfolgenden, also habt etwas Gnade, wenn ihr sie lesen solltet. Meine Erfahrungen im Schreiben waren zum Zeitpunkt sehr begrenzt. Ich will nich...