Tae hatte sich in den nächsten Wochen etwas zurück gezogen und versuchte Abstand zu allem zu bekommen. Er konnte es immer noch nicht ganz akzeptieren, dass Jungkook so egoistisch handelte. Auf der anderen Seite, war er sich bewusst, dass dieser das Recht hatte weitere Kinder zu verweigern und er verstand es auch bis zu einem gewissen Punkt. Es muss ein ziemlicher Stress, aber auch Schock gewesen sein, als die Fruchtblase so plötzlich geplatzt war und er schlussendlich so hilflos fühlte. Er konnte sich noch gut daran erinnern, was er für ein Einzelkämpfer am Anfang ihrer Karriere war. Es hatte einiges an Nerven gekostet ihm das abzugewöhnen und ihm genug Sicherheit zu signalisieren, dass er wenigstens ihnen, seiner zweiten Familie, Vertrauen entgegen bringen konnte. Trotzdem wollte er den Traum einer großen Familie nicht aufgeben. Er liebte Kinder und hatte sich immer vorgestellt, wie er mit ihnen zusammen durch den Garten flitzte, Sandburgen baute und bei den Hausaufgaben half. Dass dies sich jetzt nur auf ein Kind beziehen sollte machte ihn sauer und er reagierte gegenüber Jungkook auf die einzige Art, die ihm gerade möglich war: Trotzig! Ist ganz sicher nicht Erwachsen und kein bisschen Produktiv, aber er hatte das Gefühl innerlich zu zerreißen. Da half auch kein Gespräch mit Jimin oder seinen eigenen Eltern, dass musste er selbst hinbekommen!
"Hast du heute wieder vor auf dem Sofa zu schlafen?" Jungkook hatte sich neben die Couch gestellt und guckte ihn genervt an. "Sieht so aus, oder?" Tae richtete weiter seinen Blick aufs Handy, obwohl er gar nicht richtig wahr nahm, was darauf zu sehen war. Schluchzend lief sein Freund in die Küche und rempelte dabei Jimin an, der ihm gerade entgegen kam. Er flüsterte ein Sorry und ging dann die Treppe rauf zu ihrem Zimmer. Wütend warf Jimin ein Kissen nach Tae. "Hey..." "Du bist ein Idiot! Wie kann man nur so...so...so... ahhhh!" Der Kleinere setzte sich auf die Couch und fuhr sich durch die Haare. "Er hat Angst, Tae! Und ich kann absolut nicht nach empfinden, warum du ihn dafür bestrafst! Sie ist schließlich berechtigt! Auch heute sterben immer noch Menschen bei der Geburt... Ich würde mir das auch nicht antun wollen!" Tae sagte immer noch nichts und schaute ihn mit kühlen Augen an. "Verdammt ihr liebt euch und habt schon ein Kind, findest du, dass das nicht schon eine Menge Glück ist! Ich hab niemand den ich so liebe und wir wollen gar nicht von den nicht existierenden Kindern sprechen! Ich beneide euch so für dieses Wunder und jetzt willst du es kaputt machen? Kann ich absolut nicht verstehen!" Tae schlug seine Decke weg und setzte sich plötzlich auf. "Ich bin nun mal niemand, der einfach so tu kann, als ob alles ok wäre! Das mach ich nicht vor unseren Fans und der Presse und schon gar nicht vor euch! Es ist mir bewusst, was dahinter steckt, dass Jungkook keine weiteren Kinder bekommen möchte und ich muss mich damit abfinden, wenn ich ihn weiter an meiner Seite haben will. Das braucht aber seine Zeit! Ich werde nicht innerhalb weniger Tage über mein ganzes Leben entscheiden!" Die letzten Worte zischte er nur noch. "Weißt du eigentlich das Jungkook tatsächlich nur für dich überlegt noch ein weiteres zu bekommen?" Jin stand im Durchgang zur Küche und blickte ihn abschätzig an. "Du jammerst hier vor dich hin und bemitleidest dich selber, während dein Freund versucht über seine Ängste hinwegzukommen, nur um dich glücklich zu machen! Was bringt es dir, wenn ihr weitere Kinder habt, aber er sie alle nicht will? Das wird eure Beziehung kaputt machen und eure Kinder werden darunter leiden!" Tränen bildeten sich in Taes Augen. Er legte die Hand davor und fing an zu schluchzen. "Ich weiß doch auch nicht, was ich tun soll...", flüsterte Tae und zog die Nase hoch. Jin kam zu ihm und griff ach seinem Arm. "Aufstehen und mitkommen!", sagte er und zog ihn hinter sich her durch die Küche, dann die Treppe hoch und schlussendlich vor die Zimmertür von Tae und seinem Freund. "Taeguk ist gerade bei Yoongi und kann da auch bleiben!" Damit schubste er Tae ins Zimmer und zog hinter ihm die Tür zu. Unschlüssig stand er nun im Raum, welches nur durch das Licht aus dem Bad etwas erleuchtet wurde. Ein wimmern kam daraus und Tae lief langsam darauf zu. Mit seiner Hand stieß er vorsichtig die Tür auf.
Vor dem Waschbecken saß sein Freund zusammen gesunken auf dem Boden und zitterte. Vom Geräuch der knackenden Tür zuckte er zusammen und schaute in die Richtung wo es herkam. Mit großen Augen blickte er zu ihm. Fahrig stand er auf und rieb sich mit den Ärmeln seines Pullis über das Gesicht. "Sorry, das solltest du nicht sehen." Seine Tränen wollten jedoch nicht aufhören zu fließen und somit drehte er ihm schnell den Rücken zu. Diese Geste machte Tae halb verrückt, weil sie ihn gleichzeitig sauer, verletzt und enttäuscht zurück ließ. Waren sie mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo keiner dem anderen mehr in die Augen schauen konnte? Tae strich sich über das Gesicht. Wie hatte er es nur soweit kommen lassen können? Mit zwei großen Schritten war er bei Jungkook und nahm ihn von hinten fest in den Arm. Sein Gesicht drückte er an dessen Halsbeuge. "Es tut mir so leid!", sagte er immer wieder. Jungkook weinte und zitterte immer mehr und nach jedem "Tut mir Leid" unterdrückte er seine Gefühle immer weniger. Zögernd küsste Tae die Schulter seines Freundes, der drehte sich nun um und legte ihm seine Arme um den Hals. Sein Gesicht vergrub er ebenfalls in dessen Halsbeuge. Sein Weinen wurde nun etwas gedämpft und schien langsam weniger zu werden. Ein Weile lang standen sie so da, Arm in Arm und stützten einander. Der Ältere merkt, wie sein Freund langsam schwerer in seinen Armen wurde, sodass er ihn kurzerhand auf seine Arme hob und zum Bett trug. Statt Tae loszulassen zog Jungkook ihn mit aufs Bett und drückte sich fest an ihn. Immer wieder entschuldigte sich Tae und küsste ihn auf seinen Haarschopf. Vom Weinen müde, schliefen sie irgendwann zusammen ein.
DU LIEST GERADE
Familie - Taekook
FanfictionAbgeschlossen✔️ Achtung❗ Diese Story ist eine meiner ersten, daher absolut nicht zu vergleichen mit den nachfolgenden, also habt etwas Gnade, wenn ihr sie lesen solltet. Meine Erfahrungen im Schreiben waren zum Zeitpunkt sehr begrenzt. Ich will nich...