"Jungkook? Bist du bereit für eine Überraschung?" Tae linste hinter der Tür hervor und schaute in das skeptische Gesicht von seinem Freund. "Ich bin mir nicht sicher..." "Du wirst es lieben! Versprochen!" Er machte nun die Tür soweit auf, wie es ging und trat dann etwas zur Seite. Eine Frau mit weißem Arztkittel kam herein und hinter sich zog sie ein großes Gerät herein auf dem ein Tuch lag. Yoongi folgte ihr dabei und hielt einen Tropf in der Hand. Jungkook riss die Augen auf, denn er wusste schon auf den ersten Blick was das war. Stunden lang hatte er im Internet geschaut, worin sich sein kleines Mädchen gerade befand und was ihr half, die ersten Monate zu überstehen.
Genau dieses Ding stand jetzt in seinem Zimmer, die Ärztin machte das Tuch etwas zurück und zum Vorschein kam ein kleines winziges Baby, das sich etwas rekelte. Völlig überfordert starrte er auf seine kleine Tochter. Wieder traten ihm Tränen in die Augen. Oh verdammt, das war aber auch wirklich schlimm gerade... Seine Emotionen schienen Achterbahn zu fahren!
Die Ärztin schob den Inkubator ganz dicht neben sein Bett, so dass Jungkook einen guten Blick auf sie hatte. "Könntet ihr bitte die Vorhänge zu machen? Das Licht von draußen ist einfach noch zu grell für die kleine Maus..." Hobi kam ihrer Bitte sofort nach. "Wir können sie leider nicht rausholen, weil hier zu viele Viren unterwegs sind, aber ich kann ihnen die Möglichkeit geben sie zu sehen!" Sie lächelte ihn liebevoll an, doch in Jungkook kam Panik auf. "Ist es nicht viel zu gefährlich für sie hier in dem Zimmer zu sein und nicht auf der Frühchen Station? Ich hab gelesen, dass die Geräusche und die Eindrücke viel zu viel sind..." "Solange ich da bin ist alles in Ordnung! Wir bleiben auch nicht lange, aber es sollte Ihnen möglich sein ihre Tochter mal zu sehen und sich eventuell dann Gedanken über den Namen zu machen. Sie wartet schon viel zu lange..."
Jungkook hörte ihr nur mit halben Ohr zu, denn seine Aufmerksamkeit galt allein der kleinen Maus vor sich. Regelmäßig hob sich ihr Brustkorb und überall waren Schläuche angebracht. Es sah schon etwas befremdlich aus, vor allem, weil es bei Taeguk ganz anders war. "Und ihr geht es wirklich gut? Sie hat keine Schmerzen oder sowas?" Die Ärztin lächelte. "Sie ist eines der gesündesten und fittesten Frühchen, die ich jemals hatte. Sie hat super Chancen in ungefähr 1,5 Monate nach Hause zu können." Er nickte und umso länger er hinschaute, umso mehr kam das Bedürfnis in ihm hoch, sie zu berühren. Sie bei sich zu haben, obwohl sie so zerbrechlich aussah. Weil er versuchte seine Tränen zu unterdrücken fing seine Lippe an zu zittern. Fest biss er darauf, aber das konnte leider nicht die Schluchzer unterdrücken, die aus seiner Kehle kamen.
"Jungkook... ?", sprach Tae ihn vorsichtig an. Scheiße, er hatte gehofft, dass es ihm etwas Linderung bringen würde, wenn er seine Tochter wenigstens sehen konnte. Hoffentlich waren das jetzt nur Freudentränen... "Es belastet sie ziemlich so eingeschränkt zu sein oder? Jetzt haben sie soviel durch gemacht und immer noch scheint es nur langsam besser zu werden." Dr. Kim kam langsam auf ihn zu. "Wissen sie was? Ich werde mal mit dem Chefarzt sprechen. Vielleicht kann ich bei ihm was bewirken. Es ist schließlich unzumutbar, dass sie ihre Tochter fast 8 Monate unter dem Herzen getragen haben und nun so weit von ihr entfernt sind." Mit großen Augen schaute er sie an. "Tae, warum hast du sie nicht schon eher hergebracht?"
Der Angesprochene druckste etwas rum, ehe er was sagte. "Weil das nicht deine Ärztin ist, sondern die von unserer Tochter...", flüsterte er ihm zu. " Er ließ sie immer noch nicht aus den Augen und flüsterte zurück: "Das ist mir egal!" Das Thema ihrer kurzen Unterhaltung lachte kurz auf. "Ich fühle mich sehr geehrt, dass sie nach so einem kurzem Gespräch schon so begeistert sind. Gerne unterstütze ich sie bei der Zusammenführung von ihnen und ihrer Tochter. Bei ihrem Mann... ähm... Verzeihung: Ihrem Freund und ihr hat es auch gut geklappt. Er ist schon ein richtiger Profi!"
Bei ihrem Versprecher zuckte Tae kurz zusammen und schaute schnell zu Jungkook, wie seine Reaktion darauf ausfiel. Doch von dem erwarteten Schock oder Unwohlsein seines Freundes bei dieser Bezeichnung war nichts zu sehen. Verwundert blickte Tae zu den anderen, doch die schienen nichts mit zu bekommen. Normalerweise reagierte er mit einer schlechten Stimmung darauf, aber vielleicht war ihm das Thema nicht mehr ganz so unangenehm? Hoffnung keimte in Tae auf. Eventuell bekam er doch irgendwann noch eine Hochzeit... oder sowas ähnliches.
"Ok, Herr Jeon. Ich muss sie gemeinsam mit ihrer Tochter gleich verlassen. Yoongi würdest du mich dann nochmal nach oben begleiten?" Der nickte lächelnd. "Also gut, dann gehen wir jetzt und sie, Herr Jeon, haben jetzt die Aufgabe sich einen Namen mit ihrem Freund zu überlegen, verstanden?" Jungkook nickte. "Und ihre Aufgabe Dr. Kim ist mit dem Chefarzt zu reden, damit ich meine Tochter oben besuchen kann!" Entsetzt blickte Tae ihn an. "Das kannst du doch nicht so sagen..." Doch die Ärztin lachte nur. "Dann haben wir ja beide was zu tun! Bis zum nächsten Mal!" Hobi machte ihnen die Tür auf und ohne sich nochmal umzuschauen verschwand die Ärztin mit Yoongi und der kleinen Maus aus dem Zimmer.
Als die Tür wieder zu fiel, fingen alle wie wild an miteinander zu reden. "Hat sie Yoongi gerade beim Vornamen angesprochen?" "Was war denn das?" "Und ich dachte, der geht irgendwo schlafen, wenn er nicht hier ist..." "Seit wann läuft das denn?" Alle Augen richteten sich auf Tae. "Warum hast du uns nichts gesagt? Seit wann haben wir Geheimnisse voreinander?" Gerade noch in Gedanken lachte Jungkook auf. "Ha! Da seht ihr mal, wie das ist mit Geheimnissen! Echt blöd was?" Tae verdrehte die Augen. "Es ist kein Geheimnis, wenn keiner danach fragt!" "Jetzt fragen wir, also?" Er schien zu überlegen. "Hat vielleicht schon am ersten Tag angefangen, als ich meine Tochter mit ihm zusammen besucht habe..." "So lange schon und niemand sagt was?" "Wie gesagt..." "Ach hör doch auf dich rauszureden, Tae! Du bist irgendwie immer der Insider! Dich stört es ja nicht!"
Jimin verschränkte die Arme vor der Brust. "Wisst ihr, was mir jetzt noch aufgefallen ist?" Alle schauten ihn fragend an. "Dieses ganze Treffen mit der Frau vom Chefarzt wäre jetzt total hinfällig..." Er kam Jungkook näher, der nur verschämt auf seine Hände schaute. "Aber dieser kleine Knilch hier musste es ja versprechen! Sogar mit Handschlag! Wusstest du, dass das ein mündlicher Vertrag ist und auch Gültigkeit besitzt?" Jungkook schüttelte dem Kopf. Er traute sich immer noch nicht Jimin in die Augen zu schauen. "Na dann weißt du es ja jetzt! Hab ich von Yoongi gelernt, diesem Geheimniskrämer!"
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Familie - Taekook
FanfictionAbgeschlossen✔️ Achtung❗ Diese Story ist eine meiner ersten, daher absolut nicht zu vergleichen mit den nachfolgenden, also habt etwas Gnade, wenn ihr sie lesen solltet. Meine Erfahrungen im Schreiben waren zum Zeitpunkt sehr begrenzt. Ich will nich...