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Amegakure wurde mal wieder von einer Sintflut aus Regen bedeckt. Nicht umsonst trug es auch den Titel Das Dorf versteckt im Regen. Früher gab es hier jedoch auch schon mal ein paar sonnige Tage, doch aus denen machte ich mir nie etwas. Seitdem Nagato hier, und sonst auch überall, als Graf Pain bekannt und mit Konan das Dorf übernommen hatte, schien hier wirklich nur selten die Sonne. Nagato verstand es, wie man Reisenden die Laune verdarb, deshalb verirrte sich auch kaum jemand versehentlich hier her. Amegakure lebte schon förmlich von seinen gescheiterten Existenzen.

Doch unter dem Namen Pain, brachte Nagato Frieden ins Dorf und die Leute himmelten ihn mittlerweile an, er war praktisch eine Gottheit für sie. Mit Konan als deren Engel, welche seine Botschaften verbreitete. Es ging sogar so weit, dass alle aus Ame stammenden Shinobi ihre Stirnbänder zerkratzten, so wie man es sonst nur bei Nuke-Nins sah. Wie bei mir zum Beispiel, denn ich war tatsächlich eine Abtrünnige, bevor Nagato kam. Mit Konan und Yahiko hatte ich anfangs weniger zu tun, vor allem, weil letzterer schon lange tot war. Doch er sorgte sich in unserer Kindheit und Jugendzeit viel um Yami und mich. Er war ein guter Mensch.

Die Bewohner des Dorfes wussten nichtmal, wie ihre Gottheit in echt überhaupt aussah. Es wurde nur gemunkelt, da ihn nie jemand zu Gesicht bekam.

Ich lief durch die Straßen des kleinen Dorfes, die Kapuze ragte mir tief ins Gesicht. Nagato hatte mich rufen lassen und mich so bei meinem Training gestört. Genervt betrat ich das höchste Gebäude, was Amegakure zu bieten hatte. Hier zog sich mein weit entfernter Verwandter zurück.

"Werde ich jemals wieder deinem richtigen Gesicht gegenüber stehen?", fragte ich direkt, als ich den Raum betrat und schon verdrehte Konan ihre Augen. Der Körper von Yahiko drehte sich zu mir um. Es war schon erstaunlich, was Nagato mit seinem Rinnegan und den schwarzen Chakrastäben hinbekam. Trotzdem wusste ich nicht, ob es mich an Yahikos Stelle ehren würde, wenn mein bester Freund meine Leiche als eine Art Zombie verwendete.

Ich kannte die Gruppe bestehend aus Nagato, Konan und damals noch Yahiko von früher. Sie waren etwa neun Jahre älter als ich und kamen auch aus diesem Dorf. Nachdem Nagato mich vor fünf Jahren auf diesem Schlachtfeld von Waldboden fand, nahm er mich als seine Schülerin auf. Dafür, dass ich die Erste und die einzige war, hatte er sich gut geschlagen. Vor allem, wenn man bedachte, dass er es nicht leicht mit mir hatte. Ein Teenager mit unvorhersehbarem Verhalten, der durch ein sehr traumatisches Erlebnis an eine äußerst mächtige Augenkunst geriet. Tja ja, die gebrochenen Existenzen unter sich eben.

Plötzlich trat jemand aus dem Schatten. Emotionslos sah ich die Person an, doch durch die Maske erkannte ich nicht viel. Das Muster, welches die orangene Maske zierte, verlief wie eine Spirale hin zum rechten Auge. Aus dem Loch, was sich dort befand, konnte ich einen roten Schimmer erkennen. Ein Sharingan. Nun begutachtete ich den Akatsuki-Mantel der Person. Wahrscheinlich das einzige Mitglied, was ich nicht kannte.

"Interessant.", war alles was ich monoton zu dieser Situation zu sagen hatte. Mein Blick schweifte wieder zu Nagato-Pain und ich sah ihn ungeduldig an. Mittlerweile bildete sich schon eine kleine Pfütze unter mir, da die Regentropfen sich nun langsam ihren Weg nach unten bahnten.

"Wir möchten, dass du Akatsuki beitrittst.", sagte Nagato schließlich.

"Wen hat es erwischt?", hakte ich sofort nach.

"Sasori und Deidara.", antwortete er wieder. Ich nickte als Zeichen dafür, dass ich seine Worte aufgenommen hatte. Abwartend sah ich wieder den Typen mit der Maske an.

"Ich bin Madara Uchiha. Doch du wirst mich mit Tobi ansprechen. Vorerst soll meine Identität geheim bleiben.", sprach dieser und ich zog eine Braue hoch.

"Sollte er nicht tot sein?", fragte ich unbeeindruckt.

"Ich stehe doch vor dir, oder nicht?", fragte er im Gegenzug belustigt. Meine Aufmerksamkeit richtete ich einfach wieder auf Nagato.

"Du besitzt doch das Rinnegan und hast sechs Pain. Ich wäre doch überflüssig.", bemerkte ich neutral. Jeder bei Akatsuki hatte unterschiedliche Fähigkeiten und so ergänzten sie sich gut. Nagato hatte mir bereits ein paar Sachen erzählt, da er mich schon früher einmal dabei haben wollte. Zu dem Zeitpunkt wollte ich aber nichts mit anderen Leuten zutun haben und eher mein eigenes Ding machen. Er akzeptierte es, behielt mich aber als Auftrags-Nin und das war mir auch recht. Von ihm wurde man wenigstens nicht wie Dreck behandelt.

"Aber du hast ein Tomoe Rinnegan und kannst gleichzeitig die Fähigkeiten des Sharingan verwenden.", konterte Madara, woraufhin ich die Augen verdrehte. Mir war bewusst, was ich konnte und was nicht.

"Als würde das so einen großen Unterschied machen.", murrte ich.

"Kairi.", tadelte mich Konan. Ich funkelte sie missbillig an.

"Ich habe dich trainiert und dich zu einer noch stärkeren Kämpferin gemacht. Zudem hast du durch deine Ausbildung in der Spezialeinheit hervorragende medizinische Kenntnisse und Jutsus erlernt. Genauso wie Spionagefähigkeiten und dein Feingefühl für naja, Aufträge jeglicher Art eben.", erklärte Nagato-Pain. Als ich nicht antwortete, ergriff er wieder das Wort.
"Willst du der Ninja-Welt nicht den Frieden bringen, den sich deine Schwester so sehnlich gewünscht hat?"

Und damit traf er natürlich meinen einzigen wunden Punkt. Yami, meine wundervolle Zwillingsschwester und der einzige Mensch, der mir jemals wirklich wichtig war. In den Jahren mit Nagato an der Spitze von Amegakure, veränderte sich das Dorf. Der Regen schuf für die Außenstehenden ein Gefühl der Bedrückung, doch für mich spiegelte er meinen Gemütszustand wieder. Es gab nichts mehr wofür es sich zu leben lohnte, bis Nagato mich zu seiner Schülerin machte und mir zeigte, wie ich mein Rinnegan richtig kontrollierten konnte. Er gab mir Aufträge, ich hatte etwas zu tun, lenkte mich ab. Ließ meine Wut an meinen Opfern aus. An meinen Händen klebte mittlerweile wahrscheinlich das Blut von tausenden von Menschen.

Ich legte damals meine Maske für immer ab, die Leute sollten in mein Gesicht sehen und es sollte sie bis ins Jenseits verfolgen. Nach außen hin war ich zwar ruhig, doch ich war wie ein Vulkan, der jeden Moment drohte zu erwachen. Nagato bedeutete mir nicht die Welt, doch er war irgendwie das letzte bisschen Familie, welches mir blieb. Er hatte mir schon lange von den Plänen erzählt, die Akatsuki verfolgte.

"Also gut. Ich bin dabei.", sagte ich monoton. Madara lachte neben mit und schien schon einen Mantel für mich bereit zu halten.

"Willkommen bei Akatsuki.", sprach er. Ich ließ meinen durchnässten schwarzen Mantel auf den Boden fallen, darunter trug ich weitere schwarze Sachen. Der Maskierte legte mir nun den neuen Mantel, mit den roten Wolken drauf, um die Schultern, den ich so gleich zu machte. Der Kragen reichte bis über meine Nase, sodass meine Augen noch bedrohlicher und ich weitaus mysteriöser wirkte. Madara stellte sich vor mich und öffnete seine Hand. Darin befand sich der Ring, welcher eigentlich Deidaras rechten Zeigefinger zierte. Ich nahm ihn an mich und steckte ihn an die gleiche Position.
"Wir werden ab sofort Partner sein.", fügte er an. Das ergab Sinn, immerhin wusste ich wer er tatsächlich war.

"Alles klar, Tobi.", betonte ich seinen Decknamen beabsichtigt. Er lachte und klopfte mir auf die Schulter.

"Dann berufen wir mal die erste Besprechung mit unserem neuen Mitglied ein.", ertönte Konans Stimme. Sie erklärten mir noch ein paar Grundlegende Sachen, wie Beispielsweise dass wir immer in zweier Teams unterwegs wären und wie ich an den Besprechungen teilnehmen konnte. Ich erwähnte einfach nicht, dass Nagato mir beides schon längst erklärt hatte, denn das Gentoushin Jutsu beherrschte ich dank ihn schon.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt