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Itachis POV

Ich spürte wie irritiert Kairi war. Es stellte sich auch nicht als sonderlich schwer heraus, denn sie war gerade sehr zugänglich, was ihr empfinden anbelangte. Wie es bei vielen anderen Shinobi war, zog sie ihre Stärke aus ihrem inneren heraus. Nur machte es mich traurig, dass sie in ihrem inneren so zerbrochen war. Ihr Leben lang musste sie um ihr überleben und zusätzlich noch das ihrer Schwester kämpfen. Zumindest glaubte sie das. Mich beschlich das Gefühl, dass sie sich ihrer Kräfte zwar auf einer Art bewusst war, aber sich selbst nicht wirklich wert schätzte. Fast schon etwas zu pragmatisch erzählte sie mir eben von ihrer Vergangenheit, bis auf den Teil mit Yami, ihrer Zwillingsschwester.

Erst da bemerkte man den Wandel in ihrem Wesen. Mich zog ihre unberechenbare Art an, seit dieser verdammten ersten Besprechung mit ihr als neues Mitglied. Dieses Gespräch eben zeigte mir nur, dass sie ihre Leidenschaft tief in ihrem inneren im Zaum hielt. Kairi war eine Person, die sich nahestehenden voll und ganz hingeben würde. Deswegen stieß sie jeden von sich, sie wollte sich selbst nicht die Chance geben zu nahe an jemanden heran zu kommen. Die Mauer, welche sie also um sich errichtet hatte, war nicht nur für Außenstehende eine schier unüberwindbare Hürde, sondern auch für sie selbst.

Eigentlich wollte ich gar nicht mehr aufhören sie zu küssen, dieses Gefühl war einfach viel zu berauschend. Ihre Lippen waren so weich und passten perfekt zu meinen, bewegten sich mit ihnen im Einklang. Jedes Mal, wenn wir uns von einander lösten, öffneten sich ihre Augen scheinbar nur zur Hälfte und musterte mein Gesicht aufs neue. Zum ersten Mal sah Kairi entspannt aus, überdachte nicht jede ihrer Handlungen und war nicht darauf aus meine nächsten Schritte zu analysieren. Dieses Gefühl, sie in meiner Nähe zu haben war einfach elektrisierend. Als sie mich wieder mit leicht geöffneten Lippen ansah, strich ich ihr ein paar Haarsträhnen hinters Ohr. Sofort sah sie mich belustigt an. Kairi war einfach bildschön.

"Wir sollten zu Bett gehen.", sagte sie sanft und stand dann auf. Ich beobachtete sie dabei, wie sie sich die Schürze abschnallte und stand auch selbst auf. Sie legte die Schürze gerade auf dem Tisch ab, als ich mich von ihr verabschieden wollte. Jedoch unterbrach Kairi mich noch bevor ich etwas sagen konnte.
"Wo willst du hin?", fragte sie stutzig.

"Auf mein Zimmer.", antwortete ich genauso stutzig.

"Ich dachte ehrlich gesagt, du würdest mir diese Nacht Gesellschaft leisten.", sagte sie ruhig, ohne irgendwelche Zweideutigkeiten in ihrem Unterton. Wie könnte ich ihr diesen Wunsch ausschlagen?

"Na gut, dann bleibe ich.", sprach ich. Mit einem leichten Nicken bedankte sie sich und widmete sich dann wieder ihrer Kleidung. Kairi öffnete den Reißverschluss ihres Oberteils. Ihre Augen trafen wieder auf meine, als sie es sich gerade über die Schultern streifen wollte.

"Was? Ich werde sicherlich nicht in diesen Klamotten schlafen, wenn ich nicht muss.", erklärte sie dann selbstverständlich, als sich auch schon ein wissendes Grinsen auf ihrem Gesicht breit brachte. "Zudem gibt es hier für dich nicht neues zu sehen."

"Irgendwie schon, denn ich habe es ja nicht persönlich gesehen.", antwortete ich.

"Stimmt.", sagte sie nur und hing das Oberteil über die Stuhllehne, wo auch schon ihr Mantel war. Dann zog sie auch ihre Hose aus. Sie machte es mir wirklich nicht leicht, ihr zu Wiedersehen.
"Und du möchtest das alles an behalten?", fragte sie verschmitzt. Daraufhin löste ich den Gürtel von meiner Taille und legte ihn auf den Tisch. Meinen Mantel hatte ich bereits in meinem eigentlichen Zimmer ausgezogen. Als dann das T-Shirt folgte, nahm es Kairi direkt sanft aus meiner Hand und zog es sich selbst über. Für sie war es eher wie ein Kleid, was ziemlich niedlich aussah. Unter meinem Shirt zog sie sich dann auch den BH aus.

"Zufrieden?", fragte ich sie dann belustigt, als ich ihren Gesichtsausdruck sah. Ihre Augen wanderten erst über meinen Körper, dann zurück zu meinen Augen.

"Fast.", antwortete sie und legte mir ihren Zeigefinger auf die Brust, nur um dann langsam meine Konturen damit abzufahren. Ich versuchte das Verlangen nach ihr zu unterdrücken, selbst wenn sie es heraus provozieren wollte. Natürlich hätte ich gern Spaß mit ihr, sie wollte es offensichtlich auch. Doch ich wollte sie noch besser kennenlernen und auch, dass sie mich besser kannte. Ich wollte ihr einfach zeigen, dass sie geschätzt wird und es sich lohnen konnte, wenn man Menschen in sein Leben ließ. Sie mochte dies als Schwachpunkte ansehen, doch es machte einen doch gerade umso stärker. Ich wollte dass sie wusste, dass wir uns nicht gegenseitig benutzen, sondern eine Bindung aufbauen könnten. Sie konnte mittlerweile selbst nicht mehr abstreiten, dass der Grundstein für diese Bindung bereits existierte.

Kurz bevor ihre Finger meinen Hosenbund erreichten, nahm ich ihr Handgelenk und zog es weg. Natürlich war sie damit nicht zufrieden und sah mich wieder skeptisch an.

"Ich werde nicht mit dir schlafen. Vorerst zumindest.", sagte ich mit einem kleinen Schmunzeln.

"Warum nicht?", hakte sie nach und verschränkte die Arme vor der Brust. Lachend ging ich einen Schritt auf sie zu, wobei sie einen Schritt zurück ging, doch hinter ihr stand der Tisch, also konnte sie nicht weiter ausweichen. Ich hob ihr Gesicht mit meinem Zeigefinger an und sah ihr in die Augen.

"Du hast gar keine Ahnung wie sehr ich dich will, Kairi. Aber dabei meine ich eben nicht nur deinen Körper.", erklärte ich sehr ruhig.

"Dann hör auf mich anzuturnen, Baka.", versuchte sie zu zischen, doch es kam eher wie ein Flüstern aus ihr heraus. Ich lachte, als sie mich von sich wegstieß um sich dann ins Bett zu legen. Sie murmelte noch irgendwas vor sich hin, was ich jedoch nicht verstand. Ich zog noch meine Hose aus und legte mich zu ihr. Kairi lag auf der Seite, mit dem Rücken zu mir. Ich schob einen Arm unter ihrer Halsbeuge hindurch und legte den anderen um sie herum.

Es war fast unbegreiflich, wie ihr Körper so klein und zart erschien und sie im Gegensatz dazu im Kampf quasi unnahbar war, weil sie guten Techniken und Jutsus beherrschte. Ich zog sie näher an mich heran, sodass ihr Rücken meinen Bauch komplett berührte.

"Ich werde morgen früh mit der ersten Therapie beginnen.", erwähnte sie neutral.

"Danke für deine Hilfe.", entgegnete ich darauf. Es amüsierte mich, wie offensichtlich frustriert sie war. Da würde sich jemand wohl in Geduld üben müssen. Kairi umschloss meine Hand mit ihrer und hielt sie einfach so fest.

"Gute Nacht, Itachi.", flüsterte sie einfach, dieses Mal deutlich entspannter. Ich platzierte einen leichten Kuss auf ihrer Schulter.

"Gute Nacht, Kairi.", erwiderte ich und schloss meine Augen. In mir bereitete sich jedoch ein merkwürdiges Gefühl aus. Es waren keine Schmerzen oder etwas unangenehmes, doch es hinderte mich am einschlafen. Kairi schien recht schnell eingeschlafen zu sein. Ich bemerkte, wie sich ihr Brustkorb regelmäßig hob und sank. Auch ihre Hand lag lockerer um meine herum, sie schien so friedlich zu sein. Hoffentlich würde es mir wirklich gelingen ihr zu helfen. Immerhin verdiente sie es.

Die restliche Nacht war zum ersten Mal seit Langem so ruhig, dass ich sogar problemlos durchschlief. Vielleicht war es die Erkenntnis darüber, dass ich nicht von meiner Krankheit zerfressen und sterben würde. Vielleicht lag es aber auch an dieser Frau, die in meinen Armen lag und so tief schlief.

Wen versuchte ich hier für dumm zu verkaufen? Natürlich lag es an ihr.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt