𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}

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Als ich meine Augen öffnete, sah ich die Mitglieder nur in Form von regenbogenfarbigen Projektionen. Das brachte das Gentoushin nun mal mit sich. Nur die Augen der einzelnen Mitglieder waren deutlich zu sehen. Ich staunte innerlich ein bisschen über die Statue des Dämons, da ich diese noch nie in Echt gesehen hatte. Hier wurden also die Bijuu aus den Körpern der Jinchuuriki entnommen. So wie alle anderen, stand ich genau auf dem Finger, an dem ich auch den Ring trug, den Madara mir gab.

Ich sah in die Runde und erkannte die anderen. Zwar hatte ich bisher nur Deidara in Person kennengelernt, doch die Akatsuki-Mitglieder waren mir alles andere als fremd. Nagato berichtete mir immer von Neuzugängen und ließ mich Informationen sammeln, nur falls mal jemand Unsinn machte und die Organisation gefährden würde. Bis auf Madara, den hatte ich heute erst kennengelernt. Er stand auf dem Daumen der linken Hand der Statue. Mein Wissen über ihn beschränkte sich auf das, was man sich so erzählte. Madara kam aus Konoha, sein Rivale war der erste Hokage, er hatte damals den Neunschwänzigen auf sein Heimatdorf angelegt.

Neben ihm, also auf dem linken Zeigefinger, stand Hidan. Er stammte aus dem kleinen Dorf Yougakure und war ein fanatischer Anhänger des Jashinismus. Durch seine Fähigkeiten konnte er seine Gegner verfluchen und war zudem unsterblich. Ich hätte ihn sogar als masochistisch und sadistisch bezeichnet. Durch seinen Glauben tötete er alles, links und rechts, ohne Moral. Für ihn war es regelrecht eine Pflicht, denn es waren Opfer für seinen Gott Jashin. Manchmal verletzte er sich absichtlich auch selbst dabei, aber sobald ihn Angreifer verletzten, war das ein anderes Thema. Ansonsten war er nicht sonderlich intelligent, eher vulgär und arrogant. Hidan respektierte niemanden, außer seinen Gott. Sein Kampfstil war schwer zu beschreiben, denn er hatte keinen. Durch seine Unsterblichkeit griff er seine Gegner wahllos an, versuchte bloß an ihr Blut zu kommen. Ein Vollidiot eben.

Ganz im Gegensatz zu seinem Partner, Kakuzu, der direkt neben Hidan auf dem linken Mittelfinger stand. Er kam aus Takigakure und war wahrscheinlich der Älteste. Kakuzu kümmerte sich um die Finanzen von Akatsuki, wie es alte Männer eben taten. Er würde es sicherlich mögen mit mir zu arbeiten, da er für Kopfgelder gern mal Umwege ging und ich nicht schlecht im Aufspüren dieser war. Hidan war so gesehen der perfekte Partner für Kakuzu, denn egal wie sehr er ihn nervte, er könnte Hidan nie umbringen. Und Kakuzu war wirklich leicht reizbar. Der Mann verdankte sein hohes Alter zudem seiner Fähigkeit fünf Herzen gleichzeitig in seinem Körper tragen zu können. Diese raubte er einfach starken Shinobi, sobald er sie besiegt hatte. Wenn er dann noch sein eigenes Chakra durch die geraubten Herzen fließen ließ, so konnte er deren Chakra-Elemente verwenden.

Auf dem linken Ringfinger fand Kisame seinen Platz. Der Typ trug sogar mehrere Titel. Er war als einer der sieben Shinobi-Schwerkämpfer aus Kirigakure, aber auch als schwanzloser Jinchuuriki bekannt. Oder eben auch Monster aus Kirigakure. Außer seinem fischähnlichen Aussehen erkannte man ihn auch noch an seinem Schwert, Samehada. Sobald man dieses berührt, entzog es dem Gegner sofort Chakra, welches er dann wiederum selbst benutzen konnte. Zudem konnte er mit Samehada fusionieren und dadurch eine haiähnliche Gestalt annehmen. Kisame hat, ähnlich wie Hidan, eine besonders großen Blutdurst und neigt zu Gewalt und Aggressivität. Doch im Gegensatz zu Hidan war Kisame loyal und zeigte der Stärke seines gegenüber Respekt. Er glaubte an den Frieden durch totale Unterdrückung.

Der kleine Finger der linken Hand war leer. Dies war dann sicherlich Orochimarus Platz. Die Schlange hatte sich jedoch in Otogakure verkrochen und experimentierte wahrscheinlich munter an Menschen herum.

Zetsu fand auf dem rechten kleinen Finger Platz. Er war der Spion der Organisation und bestand quasi aus zwei Hälften. Der weiße war ein künstlicher Mensch, geschaffen aus einer Person, die im Mugen Tsukuyomi - einem Genjutsu - gefangen war. Der schwarze wurde als, sagen wir, Kind von Kaguya Ōtsutsuki kurz vor ihrer Versiegelung geboren. Seine Aufgabe war es, sie irgendwann wieder zu erwecken. Seine beiden Seiten waren unabhängig von einander und konnten sogar miteinander kommunizieren. Sie ergänzten sich gut durch das unterschiedliche Wissen, welches sie besaßen. Als Kannibale war er zudem das perfekte Akatsuki-Äquivalent zum Oi-Nin. Er spionierte und beseitigte die Spuren der Organisation, darunter eben auch die gefallenen Mitglieder. Zetsu hatte meines Wissen nach keinen Partner, doch den brauchte er auch nicht, da er nie kämpfte.

Den rechten Ringfinger bekam Itachi zugeteilt. Noch ein Uchiha. Seine Fähigkeiten waren wahrscheinlich der gesamten Ninja-Welt bekannt. Er war Kisames Partner und hielt dessen Blutdurst meist im Zaum. Der Uchiha selbst war eher von ruhiger und besonnener Natur. In seiner Heimat, ebenfalls Konohagakure, sah man ihn als Monster und Mörder, da er seinen Clan ausgelöscht hatte. Bis auf seinen kleinen Bruder, der nun Rache an ihm nehmen wollte. Diese tragische Familiengeschichte erzählte man sich überall. Itachi war ein guter Stratege und schien schon früh ein talentierter Ninja gewesen zu sein. Sein Sharingan beherrschte er bereits mit acht Jahren und wurde schon mit 10 bei der ANBU aufgenommen. Er sprach nicht viel und schien recht pragmatisch zu sein.

Auf dem rechten Mittelfinger war Konan. Sie war seit der Gründung Akatsukis in Amegakure schon Mitglied und bis zu meinem Eintritt die einzige Kunoichi der Organisation. Sie war schon immer sehr ernst und ruhig, jedoch auch sehr loyal und freundlich, wenn sie einen mochte. Ihre Papierkünste beeindruckten mich ehrlich gesagt schon, sie waren definitiv sehr individuell, sehr Konan eben.

Ich stand auf dem rechten Zeigefinger. Über mich selbst wusste ich genug.

Neben mir, auf dem rechten Daumen stand Nagato. Auch über ihn gab es nicht all zu viel zu sagen. Er war der Anführer der Organisation und Konans Partner. Seine Fähigkeiten wurden überall gefürchtet und brachten Amegakure scheinbar den Frieden. An Kämpfen nahm er nie mit seiner wahren Gestalt teil, sondern setzte seine Pain ein. Der wahre Nagato war körperlich über die Jahre einfach schwach geworden.

"Seit wann dürfen deine Leichen an den Besprechungen teilnehmen, Pain?", fragte Hidan. Er spielte wohl darauf an, dass Nagatos Gestalten alle sein Rinnegan besaßen und meins dem ähnlich sah. Wie originell.

"Ich bin lebendig und könnte dir mit Leichtigkeit den Hintern versohlen, Baka.", konterte ich gelangweilt, was Kisame zum lachen brachte.

"Warte mal ab, bis wir uns richtig gegenüberstehen, Püppchen, dann -", fing er wieder an, wurde dann aber unterbrochen.

"Das ist Kairi, sie war meine Schülerin und ist nun unser neues Mitglied. Tobi und sie bilden ein Team. Zeig dich nicht direkt von deiner schlechten Seite, Hidan.", warf Nagato dann auch schon ein, bevor es überhaupt eskalieren konnte. Dieser Hidan und ich starrten uns an, doch er blieb ruhig. Das verwunderte mich sehr.

"Willkommen bei Akatsuki, Kairi. Es scheint mir jetzt schon, als würdest du eine Bereicherung für uns sein.", kommentierte Kisame erneut. Ich sah ihn einfach nur an. Dann bemerkte ich, wie mich ein paar Sharingan-Augen ansah. Das war wohl Itachi Uchiha, der mich gerade musterte. Ohne Verlegenheit oder Scham starrte ich zurück, er sollte wissen, dass ich ihn ertappt hatte und nicht vor ihm und seinem Ruf zurückschrecken würde.

"Moment.", ertönte es dann von der anderen Seite. „Kairi Uzumaki? Die Überlebende der Todes-Zwillinge?", fragte Kakuzu.

"Korrekt.", antwortete ich knapp. Kisame lachte wieder laut auf.

"Dann hast du fast genauso viel Blut an den Händen kleben wie ich. Ich sag doch, es gibt kaltblütigere Mörder als dich, Hidan.", erzählte er amüsiert. Nun spürte ich einige Augenpaare auf mir. Anscheinend eilte mir mein Ruf mehr voraus, als ich dachte. Dabei schätzte ich mich nicht so schlimm ein wie Hidan. Bei weitem nicht.

Ich sagte nichts.