5

730 36 0
                                    

"Kaum lassen wir euch ein paar Minuten allein, fallt ihr übereinander her.", kam es dann vom Eingang des Gebäudes, wo Kisame unsere Situation kommentieren musste. Ohne auch nur den Blickkontakt zu Itachi zu verlieren, warf ich das Kunai nun im Bruchteil einer Sekunde nach der Hai-Gestalt und es blieb in seiner Schulter stecken. Wenn er so weiter machte, würde er sicherlich auch den Blutdurst in mir wecken und das wollte er definitiv nicht.
"Du Miststück!", fluchte er und zog sich das Kunai aus der Schulter. Es würde ihn nicht umbringen, ich wollte absichtlich diesen Punkt treffen.

Mit einem letzten warnenden Blick ließ ich von Itachi ab und holte mir meine Waffe von Kisame zurück, wobei ich ihm einfach zuzwinkerte. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht das letzte Mal sein würde, dass wir uns gegenseitig runter machten und irgendwie amüsierte es mich.

"Tobi, wir gehen.", sagte ich und ging die paar Stufen zum Schotterweg runter. Er verabschiedete sich von den anderen beiden und wir verschwanden im Wald.

"Willst du mir kurz erklären, was das eben sollte?", fragte Madara dann in seiner normalen Stimme. Wieder sprangen wir durch die Baumkronen, dieses Mal auf der Suche nach Kakuzu, wegen des Geldes. Ein gewisser Teil der Kopfgelder war immer für die Organisation, den anderen durften wir behalten.

"Er hat mich provoziert, also habe ich ihn in seine Schranken gewiesen.", berichtete ich und er schnaufte.

"Untypisch.", kommentierte er, doch ich ging nicht weiter drauf ein. Es interessierte mich nicht, die Hauptsache war, dass er es nicht wieder tun würde.

•••

Itachis POV

"Wann hattest du das letzte Mal so viel Körperkontakt mit einer Frau?", scherzte Kisame und half mir hoch, doch ich ignorierte seinen Kommentar. Ich war immer noch von ihrer Schnelligkeit und ihrer Kraft verblüfft. Normalerweise verhielt ich mich immer professionell, doch Kairi erweckte mein Interesse. Sie strahlte irgendetwas aus, doch ich konnte es nicht wirklich einordnen.

Zudem war sie noch unheimlich attraktiv und clever. Einer solchen faszinierenden Frau war ich noch nie begegnet. Die rabenschwarzen Haare umrahmten ihr makelloses Gesicht, wodurch ihre Haut noch blasser schien, als sie an sich war. Ihre vollen Lippen und die zierliche Nase machten sie schon fast unschuldig und ihre Rinnegan-Augen strahlten im Kontrast dazu etwas mysteriöses und gefährliches aus. Selbst wenn sie nur emotionslos drein schaute, wirkte ihr Gesicht wie gemalt. Kairi war fast einen Kopf kleiner als ich, wodurch ihre Statur in diesem breiten Mantel auch noch recht zierlich wirkte. Doch als wir sie und Madara vor den Pub antrafen konnte man erkennen, dass sie trotz ihrer schlanken Figur schöne Kurven hatte.

Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten, doch sie zog mich an und ich wollte mehr über sie erfahren. Bisher wusste ich definitiv, dass sie diesen Spitznamen nicht mochte. Das war doch schon mal ein Anfang.
Außerdem wusste ich, dass sie sowohl Senju- als auch Uchiha-Blut in sich tragen musste. Irgendwo in ihrer Blutlinie vermischten sich die beiden Clans, sonst könnte sie kein Tomoe Rinnegan haben. Das hieß auch, dass sie vorher ein verdammt weit entwickeltes Sharingan haben musste, was ohnehin verblüffend war, so als Nicht-Uchiha. Vermutlich hatte es sich zu einem bestimmten Zeitpunkt weiterentwickelt. Noch mehr Fragen taten sich in meinem Kopf auf.

"Denkst du immer noch über die Kleine nach?", fragte Kisame. Wir hatten uns mittlerweile schon weit von dem geheimen Ort entfernt. Wie die anderen beiden, machten wir uns nun auf den Weg zu Kakuzu.

"Ich frage mich, woher sie ihr Tomoe Rinnegan hat.", antwortete ich wahrheitsgetreu.

"Und mit Rinnegan meinst du sicherlich ihren Hintern. Der ist klasse.", lachte er herzlich über seinen eigenen Witz. Dafür kassierte er einen strengen Blick von mir und hob darauf hin entschuldigend seine Hände. "Schon gut, sie gehört ganz dir. Entspann dich.", gab er geschlagen auf. Ich wand meinen Blick wieder von ihm ab und wir liefen weiter.

Wenn ich so darüber nachdachte, hatte Kisame nicht ganz unrecht mit seinen dummen Kommentaren. Ich würde es nie zugeben, aber in meinem Kopf spielte sich ein ganz anderes Szenario ab, als sie auf mir saß. Sie hatte es nicht nur geschafft, mich zu Boden zu reißen, sondern würgte mich auch noch und hielt mir ein verdammtes Kunai an den Hals - und ich dachte darüber nach, wie es wohl währe ihre Haut zu berühren, während sie in einer anderen Situation auf mir saß. Ich konnte mir nur im entferntesten ausmalen, wie sich ihre Lippen anfühlen würden, während wir uns aneinander schmiegten und meine Hände über ihren Körper wanderten.

Ich versuchte diese Gedanken abzuschütteln, denn eigentlich war dies gar nicht meine Art. Es erstaunte mich selbst sehr, denn mein Kopf schien einfach verrückt zu spielen sobald ich in ihrer Nähe war, auch wenn sie sich eher abweisend verhielt. Das bedeutete, dass sie mich nichtmal mit irgendwelchen Tricks beeinflusste. Ich sollte mich wirklich im Griff behalten, sonst würde ich noch zu einem Proleten wie Hidan oder Kisame werden. Dies durfte definitiv nicht passieren, ich musste die Kontrolle über mich selbst bewahren.

"Baka, ist das dein Ernst? Komm gefälligst zurück!", hörte ich sie dann auch schon schreien. Mir war gar nicht bewusst, wie weit wir in der Zeit gelaufen waren. Offensichtlich hatten wir Kairi und Madara schon fast eingeholt und es klang ganz danach, als wären sie auf Feinde gestoßen. Madara machte in diesen Situationen gern mal einen Abgang und ließ auch Kairi gerade wahrscheinlich allein.

Kisame und ich beschleunigten unseren Schritt, versteckten uns aber vorerst jeweils hinter einem Baum, um die Lage überblicken zu können. Eine Gruppe von sechs Männern versuchte sie einzukreisen. Sie ließen abfällige Bemerkungen an und schienen sich sicher zu sein, gegen sie anzukommen, da sie ja in der Überzahl waren. Haben diese Vollidioten jemals von ihr oder Akatsuki gehört? Wahrscheinlich stärkte Madara durch sein Verschwinden auch noch ihr Selbstbewusstsein.

Kairi schien zwar genervt zu sein, zeigte jedoch kein Anzeichen von Angst oder Stress. Die ersten beiden gingen auf sie los und ohne mit der Wimper zu zucken, warf sie ihnen jeweils ein Kunai entgegen. Die Waffen flogen so schnell, dass die beiden Männer keine Chance hatten auszuweichen. So steckten sie im nächsten Moment schon in ihren Kehlen und sie fielen jämmerlich zu Boden. Sie sah einige Zeit zu ihnen herunter und wand sich dann an die verbliebenen vier.

"Die nächsten.", sprach sie arrogant. Zögernd rannten dann zwei andere auf sie zu und bei den beiden wendete sie scheinbar perfektes Taijutsu an. Zwar schaffte es einer der beiden an sie ran zu kommen und verpasste ihr einen Tritt in den Magen, doch das ließ sie sich nicht gefallen. Währen sie kämpfte konnte ich beobachten, wie sich einer der verbliebenen beiden heimlich wegschlich.

Einer der beiden Angreifer, mit denen sie beschäftigt war, ging gerade mit einem Kunai auf sie zu. Sie wich ihm aus, ergriff dabei seinen Arm und drehte sich mit ihm um die eigene Achse. Der Arm des Mannes verdrehte sich schmerzhaft, doch das reichte ihr nicht. Mit genügend Schwung ließ sie seinen Arm auf ihrem Knie aufkommen und das Geräusch von brechenden Knochen schallte durch den Wald, gefolgt von dem schmerzerfüllten Schrei des Mannes. Er ließ das Kunai fallen und dann schien er wie durch Geisterhand immer schwächer zu werden. Ich schnaubte erstaunt. Sie wand den sechsten Pfad an, der ihr durch ihr Rinnegan erlaubt wurde, den Pfad des Hungergeistes. Sein Chakra verließ also seinen Körper und ging auf sie über. Der Typ fiel um und sie drehte sich ruhig zu dem anderen.

"Sie könnte deinem Schwert Konkurrenz mache.", sagte ich belustigt zu Kisame.

"Halt die Klappe.", zischte er nur.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt