Vier Tage. Wir hatten vier Tage Zeit, um mit Tsunade zu sprechen und uns mit ihr auf irgendeine Lösung zu einigen. Ich wusste über diese Frau, dass sie sehr stur war, gern trank und unheimlich schlecht im Glücksspiel war, obwohl sie eine merkwürdige Leidenschaft dafür hatte. Zudem war sie die Enkelin des ersten Hokagen und eine begnadete Medizinerin. Es würde sicherlich nicht einfach werden ihr Vertrauen zu erlangen, doch wir mussten wenigstens einen Grundstein in den kommenden Tagen setzen.
Wir zögerten auch nicht lang. Obito brachte uns noch an diesem Tag mithilfe seines Kamui nach Konoha. Wir versteckten und auf einem Hang und warteten noch auf Kakashi. Kurz nach unserer Ankunft hatte ich ihm eine Fledermaus zukommen lassen. Der Besuch war zwar eher überraschend, doch ganz unangekündigt war er nicht.
Obito hatte uns ebenfalls berichtet, dass die Meisterin Hokage wohl sehr überrascht über sein Erscheinen war. Auch Kakashi soll wohl einen bösen Blick von ihr kassiert haben, doch sie hat die Männer angehört und einem weiteren Treffen zugestimmt. Itachi und ich würden sie wohl auch jeweils allein sprechen dürfen. An sich schien sie natürlich noch sehr skeptisch zu sein, doch es war nun an uns dies zu ändern.
"Ihr habt vielleicht nerven euch direkt ins Dorf zu schleusen. Das ging schneller als gedacht.", ertönte die Stimme des Grauhaarigen. Ich lugte aus meinem Versteck zu dem Ast hoch, auf dem er saß.
"Es gibt keine Zeit zu verlieren. Bitte informiere Tsunade über unsere Ankunft und egal was sie heute noch vor hatte, sie hat ab jetzt für alles andere keine Zeit mehr.", bat ich ihn mehr oder weniger freundlich. Der Hatake nickte nur und verschwand auch direkt wieder.
"Du blühst in deiner neuen Position ja richtig auf.", merkte Obito belustigt an. Tatsächlich fragte ich mich erst, warum Nagato mich gewählt hatte und nicht Obito. Doch mir wurde schnell bewusst, dass er nicht so gut nachvollziehen konnte, was das ursprüngliche Motiv der Organisation war. Klar, er hatte sie damals im Auftrag von Madara manipuliert, doch dabei interessierte er sich noch nicht für deren eigentlichen Ideale.
"Manche werden nun mal dazu geboren.", konterte ich, bevor ich leicht geblendet wurde. Das musste wohl Kakashi sein, der uns ein Zeichen gab.
"Darf ich bitten?", fragte ich den ältesten Uchiha. Dieser teleportierte uns drei dann direkt in das Büro des Hokagen.Da war sie also. Tsunade Senju. Die fünfte Generation. Eine blonde Frau, die uns abschätzend mit ihren braunen Augen ansah, während ihre Ellenbogen auf dem Tisch gestützt waren. Ihre Hände verschränkte sie ineinander und hielt sie vor ihrem Mund. Sie strahlte Dominanz und Mut aus, als sie jeden von uns einzeln unter die Lupe nahm.
"Tsunade-sama.", sprach ich und verbeugte mich vor ihr. "Ich bin Kairi Uzumaki. Meine beiden Begleiter sind Itachi und Obito Uchiha.", stellte ich uns alle kurz vor. Sie sagte nichts, nickte nur. Dennoch konnte ich in ihren Augen erkennen, dass sie durch meine höfliche Art schon mal etwas erstaunt war.
"Wer hätte gedacht, dass ein paar Akatsuki-Mitglieder mal hier in meinem Büro stehen würden, um mit mir zu sprechen?", redete sie vor sich hin und legte die Hände auf den Tisch.
"Wahrscheinlich niemand.", bestätigte ich ihren Gedanken und holte die Schriftrolle heraus. "Das hier ist ein Schreiben von Nagato-Pain. Bitte öffnen Sie es.", forderte ich sie nett, doch bestimmend auf. Erst sah sie das Schriftstück etwas abschätzend an, dann nahm sie es doch in die Hand und las sich die Zeilen durch. Ein ungläubiges schnaufen ihrerseits hallte in dem stillen Büro.
"Ich muss mich korrigieren. In meinem Büro sind zwei Akatsuki-Mitglieder und die neue Anführerin.", sagte sie mit neutraler Stimme. Nur Kakashi sah mich verwundert an, da die beiden Uchihas natürlich schon Bescheid wussten. "Woher kommt dieser Umschwung, wenn ich fragen darf?", fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.
"Nun ja, Ihnen wird sicherlich nicht entgangen sein, dass Akatsuki bis vor kurzem noch Bijuus gesammelt hat, richtig?", begann ich. Tsunade nickte abwartend. "Sagen wir es so, es gab zwei verschiedene Pläne, die von zwei verschiedenen Männern ins Leben gerufen wurden und sie waren beide dumm. Deswegen musste wohl eine Frau das Ruder in die Hand nehmen.", scherzte ich, um die Stimmung etwas zu lockern.
"Hey!", mischte sich Obito beleidigt ein, was mich und sogar Tsunade etwas zum Schmunzeln brachte.
"Aber mal im Ernst: Diese beiden Pläne hätten der Ninja-Welt nur noch mehr Unheil gebracht und darauf konnte ich gut verzichten. Ich stehe sowohl Obito, als auch Nagato Uzumaki nah und es hat einiges an Überzeugungskraft gekostet, den beiden die möglichen Ausmaße ihrer Pläne vor Augen zu führen. Akatsuki war im Anbeginn ihrer Zeit eine pazifistische Organisation, die sich durch eine Folge traumatischer Ereignisse und Intrigen zur dunklen Seite gewendet hat. Damit soll nun aber Schluss sein.", erklärte ich. Die Meisterin Hokage hörte mir aufmerksam zu und analysierte mich.
"Yahiko, Konan und Nagato waren mal Schüler einer Ihres ehemaligen Kammeraden, Jiraiya, können Sie sich daran erinnern?", fragte ich sie."Ja, an die drei kann ich mich gut erinnern. Wir trafen sie nach unserem Kampf mit Hanso an.", erzählte sie knapp.
"Hanso und Danzō Shimura. Sie haben Akatsuki in eine Intrige gezogen, wobei Yahiko ums Leben kam. Seitdem herrschte dieses fragwürdige Ideal in der Organisation. Ich bin ihnen zwar nicht von Anfang an beigetreten, doch ich habe viel für Nagato spioniert und Aufträge für ihn erfüllt." Ich wollte von Anfang an mit offenen Karten spielen. Tsunade sollte wissen, dass ich es ernst meinte.
"Nagato hat Hanso umgebracht und seit jeher regieren er und Konan in Amegakure. Deshalb ist die Ein- und Ausreise auch so schwer gewesen. Doch mit dem Rücktritt aus ihren Positionen in der Organisation, haben sie sich auch dazu verpflichtet meinem Heimatdorf tatsächlich ein friedliches Leben zu bieten. Daher auch das Schreiben.""Wie kann ich mir sicher sein, dass sie dem auch tatsächlich nachgehen?", hakte die Meisterin Tsunade nach.
"Ganz einfach.", sprach ich und grinste schelmisch. "Wenn die beiden es nicht machen, dann mache ich ihnen die Hölle heiß." Ihren Blicken nach zu Urteil schienen ihr meine Antworten zu gefallen. Vielleicht hatten wir tatsächlich eine Chance erste Erfolge zu erzielen.
"Was ist mit den anderen Mitgliedern? Schließlich handelt es sich bei der Organisation bisher um hochrangige Nuke-Nins.", fragte sie berechtigt. Ich fand es gut, dass sie nichts außer Acht ließ. Möglicherweise wollte sie Schwachstellen herausfinden, die unser Vorhaben zum kippen bringen könnten, doch ich hatte auf jede ihrer Fragen eine Antwort parat.
"Darum kümmere ich mich persönlich. Drei von ihnen könnte ich im schlimmsten Fall ohne jegliche Probleme manipulieren. Sie sind sehr intelligente Shinobi, die ich nicht missen wollen würde. Bei den beiden anderen bin ich mir jedoch noch nicht so sicher. Dabei handelt es sich zum einen um den Jashinisten Hidan und eine eher ungewöhnliche Gestalt namens Zetsu. Weitere Details kann ich später gern aufklären. Hier sind ebenfalls ihre Akten.", berichtete ich und legte ihr meine Akten über die beiden auf den Tisch. Die Senju staunte nicht schlecht über meine Arbeit und ließ dies auch non-verbal zur Geltung kommen.
"Also gut, Kairi. Ich bin nun für ein Gespräch unter vier Augen bereit.", sagte sie nickend. Kakashi versicherte sich, dass die Luft auf dem Flur rein war und die drei Männer verschwanden dann ins Nebenzimmer.
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𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}
FanfictionKairi bedeutet Ozean. Das passte zu ihr, denn ihre Seele und ihr Leben erschienen in einem pechschwatzen zu ertrinken. ••• ❗️GENERELLE SPOILERWARNUNG❗️ (Zusatz: Das Alter der Charaktere ist anders als im Anime/ Manga) ••• DISCLAIMER: Naruto/ Narut...