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Kairis POV

Ich war mit dem Genjutsu, welches ich Itachi dargeboten hatte sehr zufrieden. Es war quasi ein Wochenende voll mit Vögelei, Entspannung und tiefgründigen Gesprächen. Jetzt hatte ich selbst das Gefühl ihm näher zu sein und auch viel über ihn als Person erfahren zu haben. Möglicherweise war dieses Genjutsu unterschwellig nicht nur für ihn, sondern auch für mich, denn auch ich habe mich mehr gehen lassen, als ich es mich bisher getraut hatte. Vielleicht würde sich dies auch irgendwann in naher Zukunft auf die Realität übertragen lassen. Und wenn es nur Itachi gegenüber war.

Wir verließen mein Zimmer und gingen plaudernd den Gang entlang. In der großen Halle warteten schon die anderen Mitglieder auf uns. Ihre Blicke waren auf uns gerichtete, als sie uns hörten. Von Konan und Kisame kam jeweils nur ein wissendes Schmunzeln. Kakuzu schien das alles recht wenig zu interessieren und Obitos Gesicht konnte ich nicht sehen. Allein Hidan sah nur mich an, sogar recht neutral. Unsere Augen trafen sich kurz und dann passierte das unglaublichste: Er kam mit sicheren Schritten auf mich zu. Ich blieb kurz vor der Gruppe stehen und wartete mit versteinertem Gesicht ab. Itachi blieb mit etwas Abstand schräg vor mir stehen, als mir der Jashinist gegenüber stand. Ungeduldig hob ich eine Augenbraue an. Eine Weile blieb es ruhig, bis Hidan schließlich das Wort ergriff.

"Ich möchte mich für mein Verhalten bei dir entschuldigen.", sagte er mit fester Stimme und erregte die Aufmerksamkeit aller Mitglieder. Ich legte den Kopf schief. Gerade, als ich eine Frage stellen wollte, redete er weiter.
"Du bist nicht nur eine würdige Gegnerin, sondern auch die erste Person, die mir mit einem einzigen Blick und ein paar Worten sowas wie Angst einjagen konnte. Du könntest eine hervorragende Dienerin für Jashin-sama sein.", grinste er zum Schluss schief. Mich überraschten seine Worte, doch eher in einem positiven Sinne. Der Typ war also doch nicht so dumm, wie ich dachte.

"Ich weiß, du hörst das nicht gern, aber ich bin nicht gläubig. Trotzdem danke.", entgegnete ich in einem neutralen Ton. Hidan nickte.

"Das weiß ich. Trotzdem werde ich dir nun mit Respekt gegenüber treten, Jashin-sama möge mein Zeuge sein." Der Jashinist sprach überraschend ruhig und verbeugte sich sogar kurz.

"Dann nehme ich deine Entschuldigung an.", sagte ich wahrheitsgemäß und schmunzelte ihn leicht an. Auch er schien nun deutlich entspannter zu sein, da sein altbekanntes Grinsen wieder seine Lippen umspielte und er dann humorvoll zu lachen begann. Hidan stellte sich neben mich und drehte sich zu den anderen.

"Da wir uns jetzt nicht mehr umbringen wollen, sollten sich die Leute lieber noch mehr vor Akatsuki fürchten. In Kombination sind wir nämlich noch gefährlicher als vorher schon.", sprach er mit geschwollener Brust. Die anderen sahen uns immer noch verdutzt an. Irgendwie hatte der Silberhaarige schon recht. Wenn man meinen Verstand mit seiner Kraft und dem gemeinsamen Blutdurst kombinieren würde, dann hätte absolut kein Gegner eine Chance.

"Gilt der Respekt nur für sie oder für alle? Oder sagen wir zumindest, nun ja, Teampartner?", hakte Kakuzu äußerst interessiert nach.

"Vergiss es, Baka, das Uzumaki Mädchen ist die einzige Ausnahme.", keifte Hidan zurück, woraufhin sein Partner die Augen verdrehte.

"Na super.", murmelte Kakuzu. Ich blieb einfach still und sah zu Konan, die auch gleich weitere Diskussionen verhinderte.

"Da wir das nun alles geklärt haben.", begann sie und erlangte die Aufmerksamkeit aller Mitglieder. "Vielleicht habt ihr es schon gehört. Orochimaru wurde erledigt.", informierte sie uns. Äußerlich ließ ich mir nichts anmerken, doch diese Nachricht erstaunte mich. Einer der drei legendären Sanin war tot? Ich hatte mich in letzter Zeit sicherlich etwas zu sehr abgeschottet, deshalb drang diese Information jetzt erst zu mir durch.

"Wer hat ihn umgebracht?", fragte Kisame.

"Sasuke Uchiha.", antwortete sie. Alle Blicke lagen nun auf Itachi, der keine Regung zeigte. Ich war nicht die einzige von uns beiden, die sich nach außen hin anders gab. Der ältere Uchiha war ebenfalls gut darin geübt emotionslos zu wirken. Auch ohne mein Rinnegan konnte ich erkennen, wie überrascht er war den Namen seines Bruders zu hören. Es waren Reaktionen, die nur Mikrosekunden andauerten und ihn trotzdem verrieten. Natürlich analysierte es niemand so gründlich wie ich, dies war einfach mein Ding.

"Dann dauert es wohl nicht mehr lange bis du dran bist, Itachi.", scherzte Hidan und lachte über seine eigene Aussage. Ich drehte nur meinen Kopf zu ihm und schenkte ihm einen missbilligenden Blick, schon verstummte er wieder.

"Kabuto, Orochimarus rechte Hand, hat viele Informationen über uns gesammelt. Sasori hatte ihn damals unter einem Jutsu für sich arbeiten lassen, doch Ororichmaru löste es auf und gewann sein Vertrauen.", erklärte Konan weiter. Der Sanin war auch mal ein Mitglied Akastukis und hatte so sehr viel Einsicht in die Organisation. Dazu noch ein Spion wie Kabuto und seine Vorhaben konnten kaum noch aufgehalten werden. Doch auch Kabuto hatte sicherlich seine Schwachstellen. Er war seinem Meister bislang so verfallen, verehrte ihn und dessen Arbeit schon fast.

"Also sollen wir die Ratte der Schlange jetzt ausfindig machen und zur Strecke bringen.", riet ich neutral, als keiner etwas sagte. Konan sah zu mir herüber.

"Scharfsinnig, wie eh und je.", kommentierte sie. "Genauer gesagt wirst du dich mit Tobi um ihn kümmern." Nach ihren Worten legte ich abermals den Kopf schief.

"Welche Informationen machen ihn denn so gefährlich? Ich meine, er muss eine außerordentliche Bedrohung für uns darstellen, wenn wir hier alle persönlich anwesend sein sollten.", fragte ich. Irgendetwas verheimlichte uns die Origami Künstlerin. Aus welchem Grund sollte Kabuto uns interessieren?

"Sie hat recht.", warf Kakuzu ein. Konan seufzte und warf mir einen bösen Blick zu.

"Sagen wir es so, er hat genug Informationen über uns alle, um uns systematisch in die Knie zu zwingen. Mit Ausnahme von unseren Neuzugängen.", erklärte die Lilahaarige. "Gerüchten zu folge soll er sich selbst einen Teil von Orochimaru eingepflanzt haben. Wenn er nun seine eigenen Fähigkeiten und die von unserem ehemaligen Mitglied zur Verfügung hat, dann wird mit ihm nicht zu spaßen sein. Je mehr Zeit wir verlieren, desto stärker wird er."

"Ich kenne Kabuto, er ist ein Genie, das muss ich ihm lassen. Aber ohne Orochimaru ist er ein Niemand. Wenn wir bald aufbrechen, dann sollte es noch nicht allzu schwierig werden.", richtete ich mich nun an Obito. Dieser nickte.

"Und was ist nun mit uns?", fragte Kisame.

"Kairi und Tobi, wir brauchen Kabuto vorerst lebendig wieder hier. Ich möchte erst feststellen, was er alles weiß. Je nachdem wie kooperativ er ist, sehen wir dann weiter. Pain würde ihn unter den richtigen Umständen aufnehmen wollen. Euch anderen brauchen wir zu seiner Überwachung und Sicherung im Versteck.", sagte sie. Ich verdrehte bei diesem dummen Plan nur die Augen.

"Von mir aus.", grummelte ich. Der Spion mit der Brille war mir nicht fremd. Ich hatte ihn schon einige Male beschattet, auch als Orochimaru noch Teil er Organisation war. Einige geplante aufeinandertreffen gab es ebenfalls, doch zu diesen Zeiten trug ich noch kein Rinnegan. Ein Problem sollte es jedoch trotzdem nicht darstellen, da ich für ihn die Illusion von normalen Augen erschaffen konnte. Alles nur, damit er mich wie früher unterschätzen konnte. Wobei ich mir sicher war, dass auch er über meine Fortschritte gehört haben musste. Wie gesagt, er war überdurchschnittlich intelligent. Ich fragte mich, ob er noch mit seinen Karten arbeitete und was auf meiner mittlerweile alles drauf stehen müsste.

Nachdem Konan uns weitere Details gab und wir uns auf die Reise vorbereitet hatten, waren Obito und ich schon bereit zum gehen. Als würden uns die anderen Verabschieden wollen, standen sie immer noch in der Halle der Dämonenstatue.

"Dieses Mal kein Knutschen?", neckte mich Kisame schon fast gehässig. Ich machte auf dem Absatz kehrt und steuerte direkt Itachi an, der jede meiner Bewegungen beobachtete. Ohne Einwände erwiderte er den, dieses Mal, nicht so unschuldigen Kuss.

"Bis in spätestens fünf Tagen, Itachi-chan.", imitierte ich den Uchiha leise, dessen Mundwinkel kaum merkbar zuckten.

Als ich nun wieder im Gehen war, stelle ich sicher, dass ich Kisame im vorbeilaufen absichtlich anrempelte. Natürlich hätte ich auf seinen blöden Spruch nicht eingehen müssen. Ich war auch nicht gereizt, doch es amüsierte mich ungemein, den unbehaglichen Gesichtsausdruck des Fischmenschens zu sehen. Dabei hielten ihn die Leute für so gefährlich.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt